Fruchtwein, Reinzuchthefe

das kommt darauf an, wie dir der Fruchtwein am Besten schmeckt und wie hoch der Alkoholgehalt sein soll. Generell gilt: je länger die Gärung, desto höher der Alkoholgehalt (Achtung, Hefe stirbt bei zu hohem Alkoholgehalt ab!) aber es gilt auch: je länger die Gärung, desto weniger süß ist das Produkt, desto mehr Säure- und Bitterstoffe entwickeln sich und desto weniger Kohlensäure ist enthalten (die CO2- Produktion der Hefe lässt mit steigendem Alkoholgehalt der Lösung nach!)

Es ist also Geschmacksache ... (Ich mag es lieber, wenn der Alkoholgehalt eher gering ist, wenn noch genug Restsüße verbleibt und wenn noch ein höherer Gehalt an Kohlensäure vorliegt. Dafür genügt nach meiner Schätzung bei aktuellen Tagestemperaturen eine Gärdauer von 1 bis 1,5 Tagen! Danach im Kühlschrank schnell herunterkühlen, um die Gärung zu verlangsamen.)

Letztendlich musst du da deine eigenen Erfahrungswerte ermitteln und herausfinden, wie dir dein Endprodukt am Besten schmeckt und danach deine Gärdauer in Abhängigkeit von der jeweiligen Außentemperatur festlegen. (Bitte berücksichtigen: die Gärung geht auch im Kühlschrank noch weiter, aber eben laaaaaaaangsam..!)

Wie du siehst, geht es hier nicht in erster Linie um den "schnellen und billigen Alkohol", sondern hier steht tatsächlich naturwissenschaftliche Forschung im Vordergrund:
Versuchsabläufe ausprobieren, Versuchsbedingungen notieren und auswerten, Qualität des Endproduktes testen, dann wieder Versuchabläufe umstellen, erneut die Bedingungen protokollieren und das Endprodukt auf Verbesserung oder Verschlechterung überprüfen .... und das ist an dieser Stelle durchaus ernst gemeint (auch wenn man dies mit Hintergedanken verbinden könnte). Nach genau diesen Grundprinzipien verläuft chemische (oder biologische) Forschung und auf diese Weise habe ich auch meine Forschungsarbeit für mein erstes Staatsexamen gemacht, jedoch leider mit einem entscheidenden Unterschied: Die Endprodukte meiner Forschung waren damals nicht zum probieren geeignet - im Gegenteil! Ich habe damals als Einziger mit hochgiftigem Beryllium gearbeitet. (Von den Kollegen hat sich da mal wieder keiner drangewagt...)

Liebe Grüße + viel Spaß beim Forschen! (Aber übertreibt es bitte nicht mit der Endproduktkontrolle!!! :-)) )

P.S.: Behandele die Hefe gut und sei nett zu ihr! Sie hat bei mir immerhin schon knapp zwei Jahre zur Untermiete gewohnt und wurde in dieser Zeit immer gut versorgt!!

exact hab auch nur ne petflasche mit nem deckel in den ich löcher reingemacht hab (die löcher sollten aber möglichst klein sein weil ansonsten Fliegen reinkommen)

@ mint
wenn ich die hefe vermehrt hab kannste was haben ;-)