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> Über Die Erweiterung Des Bewußtseins, WIE WARUM WESHALB

post Aug 10 2005, 20:01
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Salvia Kenner
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Die Sprache als Mittel der lingualen Kommunikation ist die Manifestierung eines reduzierten Bewußtseins. So werden wir im Glauben bestärkt dies sei die eine Realität (wobei 'Realität' schon als solches im Sprachgebrauch eine reduzierende, symbolische Stellung einnimmt). Die Mannigfaltigkeit unseres Geistes ist aber unumstößlich Teil unserer selbst, obgleich die Reduktion einer immerwährenden Reizüberflutung eine orbitante und lebenserhaltene Rolle spielt. Die Sprache als solches ist das Spektrum unserer Fassungsbreite. In der Kunst, der Meditation, wie auch in der Anwendung psychedelischer und halluzinogener Mittel, vermag der Mensch diese Grenzen zu sprengen.

Wahrnehmung ist die bewußte aber auch unbewußte Interpretation der Umwelt, nicht der tatsächlichen Umwelt, eher eine Selektion, eine Menge nötiger Informationen. Der normale Geisteszustand verarbeitet, nüchtern und ekonomisch, äußere Einflüsse. Die visuelle Schönheit des Seins verwandelt sich in identitätslose, geometrische Ordnung. Die Deutung des Klanges erleidet signifikante Einschnitte. Die Domestizierung unseres Geistes, als Tribut für die "Vorzüge" einer Gesellschaftlichen Ordnung.

In unserer anmaßenden Festgefahrenheit, mißbilligen wir, ja verleumden wir das unausschöpfliche Potential und die Impulsivität unserer Umgebung, wir entsagen der Vielfältigkeit und ziehen uns zurück ins Schneckenhaus staatlich verordneter Idiotie.


...
Nächtliches erwachen mit 'Eingebung', nachdem ich das einschlägig bekannte Huxley-Buch gelesen habe. Ist schon eine Weile her. Dieses 'Reduktions-Theorem' ist eine lustige Idee, aber wirklich Sinn macht es auch nicht, es verhält sich eher so wie alle anderen 'dahergesponnen' Weltanschauungen, Religiöse inbegriffen. Mittlerweise kann ich über die vielen Vergleiche in Huxley's Buch nur lachen, genau das passiert, wenn man zu verkrampft versucht, sich mit einer Sache auseinanderzusetzen, man verliert die sprichwörtliche Realität vor Augen.

Hat jemand schon einmal einen Graphischen Filter (beispielsweise bei Photoshop) an einem Bild angewandt? Vielleicht sind das die gleichen Mechanissmen die auch bei der Einnahme von bewußtseinserweiternden Substanzen greifen, Interferenzen mit mathematischem Hintergrund. Jeder der noch die gute alte Zeit der Computer-Demo-Szene miterlebt hat, wird hier auch Parallelen sehen. Die meist geometrischen Muster sollten einem ja zu denken geben. Die Musiker unter euch sollten wohl schon das eine oder andere mal Erlebnisse mit Effekt-Geräten assoziiert haben, mir drängt sich dabei besonders der Vergleich zu 'Delay'-Geräten auf. Alles in allem könnte man das wohl als 'Programmative Bewußtseinsmanipulierung' Kategorisieren. Auch die 'Nah-Tod' Theorie sagt mir zu, anscheinend sind einige Menschen davon überzeugt, dass Salvia eine Art natürliches 'Programm' anstößt, das unser Ableben erleichtern soll. Soviel zu den vielen Berichten über Tunnelartige Visionen.

Mich faszinieren aber in erster Linie die Gedanklichen Abgründe in die man rutscht, da würde eine Art 'Blockierung', die kurzfristig abgeschaltet wird, schon eher einiges erklären. Besonders Interessant finde ich die Persönlichkeitsverzerrungen. Auf Datura soll man zB. in der Lage sein, sich mit seinem Spiegelbild zu unterhalten, ohne jenes für eine simple Reflektion seiner selbst zu halten.

Was denkt ihr, was könnte diese Wahrnehmungsveränderungen auslösen? Gibt es noch weitere Theorien?

Der Beitrag wurde bearbeitet von themoles am Aug 10 2005, 20:46 Uhr.
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post Aug 10 2005, 23:04
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Spiderpig
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QUOTE
Jeder der noch die gute alte Zeit der Computer-Demo-Szene miterlebt hat, wird hier auch Parallelen sehen.

Die gute alte Demo Szene gibt es schon noch auch wenn sich kaum noch einer dafür interessiert. Ich hab Werkkzeug I auf der Platte auch wenn ich zugeben muss, das ich in letzter Zeit kaum was damit gemacht hab.

Back to topic,
Normalerweise filtert unser Hirn die Eindrücke die auf unser Bewustsein einstürmen. Das was durch kommt ergibt unser normales und gewohntes Bild von unserer Wahrnehmung. Haluzinogene verändern diese Filter oder heben sie auf. Deswegen sehen wir Musik oder schmecken Gedanken auf dieser oder jener Substanz. Solche Erlebnisse sine erst mal Neu, dann abstrakt und woh, genial. Kann natürlich auch beängstigend sein.

Egal wie, Ethnogene bringen nicht volkommen neue Erlebnisse sondern bieten nur die Möglichkeit normalerweise weggefiltertes zu erleben.

Genau hier ist aber auch der enscheidende Punkt.
Sehen wir unter Ethnos tatsächlich die eigendliche Daseinsform von uns Selbst, wie es die Curanderos mit Zb Salvia ereichen wollen, oder sind das nur Täuschungen?


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post Aug 11 2005, 13:23
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Salvia Kenner
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Genau mit dieser Filter-Theorie habe ich Probleme. Es ist so weit hergeholt, im
Grunde ist es nichts anderes als Hawkings Luftballon-Weltanschauung, viel
Gesabbel um nichts. Auf mentaler Ebene würde ich einer immerwährenden
Blockierung ja wie gesagt zustimmen, das klingt logisch. Allerdings ist es mehr
als zweifelhaft, dass äussere Einflüsse 'Blockiert' werden, eher könnten wir selbst
Opfer dieser internen Zensur sein, unser Geist, unsere Gedanken. Natürlich gibt
es Äussere Einflüsse in Hülle und Fülle, allerdings gehe ich nicht davon aus, dass
diese gefiltert werden, könnte es nicht sein das unser Auge einfach nicht dafür
ausgelegt wurde in Infrarot zu sehen? Das nur mal als Beispiel.

Eine Art visuelle und akkustische Modulation wäre doch
viel realistischer ... und natürlich würde unsere Vorstellungskraft, die sich nun
durch diese Substanzen frei entfalten kann, die Interpretationsarbeit leisten. Ich
nehme nicht an, alles würde sich in 'Wirklichkeit' drehen und herumwabbeln, das
ist doch Schwachsinn, und Huxley's 'Antipoden' sind mir auch zu weit hergeholt.
Menschen scheinen generell immer nach höherem zu streben, *natürlich* sind da
'fremde Mächte' im Spiel, natürlich muss das Gottes Werk sein ... ist es wirklich
gut so viel Demut an den Tag zu legen? Könnte es nicht sein, dass unsere
Vorstellungskraft allein - uns diese Türen öffnet? Das wir die Erleuchtung in uns
selbst finden? Ich bin fest davon überzeugt, dass in uns mehr steckt als wir für
möglich halten.

Der Beitrag wurde bearbeitet von themoles am Aug 12 2005, 16:40 Uhr.
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post Aug 12 2005, 23:45
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Salvia Kenner
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es gibt nichts absolutes
es gibt nichts was es nicht gibt


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post Jan 3 2006, 14:17
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Grünschnabel


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Zimbardo:
...
Der Thalamus ist die Schaltzentrale, welche sensorische Signale zu den Kortexregionen schickt, wo sie verarbeitet werden.
...

Visuelles System:...
Corpus geniculatum laterale: Teil des Thalamus. Information danach zum Gebiet des visuellen Cortex im hinteren Bereich der jeweiligen Hirnhemisphäre. Man nimmt an, dass hier Informationen aus anderen Hirnregionen in die Informationen des Auges integriert werden.
...



Wenn also der Thalamus emotionale, sensorische... Signale miteinander in Verbindung bringt, organisiert und weiterleitet, bietet das schon mal eine ordentliche Bandbreite an Spekulationsmöglichkeiten. „weiterspekuliert“: Diese Filterung mag nun darin bestehen, dass gewisse Hirnregionen nur darauf ausgerichtet (entwickelt) sind, gewisse Sinneswahrnehmungen, in Verbindungen anderer (eventuell auch sozialer) Muster (siehe Angstreaktionen und resultierende Wahrnehmungstäuschungen... schon mal nen Ast mit ner Schlange verwechselt? Angelernte oder eben auch vererbte Schutzfunktionen) „richtig“ zu interpretieren. So in etwa wie eine fette, auf unser Ego ausgerichtete, Gleichung die somit in gekürzter Form aufgenommen werden kann. Kann also schon sein das n kleiner mathematischer Folgefehler für nen ordentlich Trip sorgt.

Naja, im Zweifelsfall immer der Nase nach.

Der Beitrag wurde bearbeitet von noQuarter am Jan 3 2006, 14:20 Uhr.


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Alles, was zu glauben möglich ist, ist ein Abbild der Wahrheit.
"William Blake"
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