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SALVIA-COMMUNITY.net _ Sonstige _ Salvia Nemorosa

Geschrieben von: AD #1 May 12 2023, 23:00

Heyo! bye.gif

Ich dachte mir ich mache mal einen eigenen Thread zum Thema Salvia Nemorosa auf, vielleicht sammeln sich ja interessante Ergebnisse und Forschungen zu dieser Pflanze an.

Ich habe letztens schon vermutet, dass sie hier in der Stadt frei wächst und habe mir heute ein Exemplar angeschaut und bin mir nun doch schon ziemlich sicher. Die Frage die offen bleibt ist: Gibt es Unterarten, mit denen man Nemorosa eventuell verwechseln könnte?

Hier sind erst mal Bilder von Nemorosa aus verschiedenen Online-Shops:

Original: https://i.imgur.com/clXVn0v.jpg

Original: https://i.imgur.com/nScFm18.jpg

Original: https://i.imgur.com/SQ5Ytlu.jpg


Hier folgen nun Fotos einer potenziellen Nemorosa bei mir vor Ort:

Original: https://i.imgur.com/EHzlTmg.jpg

Original: https://i.imgur.com/AXedqya.jpg

Original: https://i.imgur.com/3p5SOkP.jpg

Original: https://i.imgur.com/IO2sWTJ.jpg


Gibt es schon Hinweise auf Konsummöglichkeiten? Blätter oder Blüten rauchen? Extrakte herstellen?

LG, AD #1

Geschrieben von: kleinerkiffer84 May 15 2023, 15:41

Extrem interessantes Thema!
Eigene Erfahrungen habe ich noch nicht, aber soweit mir bekannt ist, soll das Kauen der Blätter wirksam sein. good.gif

Geschrieben von: AD #1 May 26 2023, 16:42

Ich habe endlich die ersten Versuche durchgeführt. bye.gif

Vorweg sei gesagt: S. Nemorosa wächst wirklich an jeder Ecke. Ich habe aufgehört zu zählen, an wievielen Spots ich diese Pflanze in meiner Stadt entdeckt habe.

Jeder, der sich dafür interessiert, sollte die Augen aufhalten und wahrscheinlich auch in naher Zukunft ernten. Jetzt gerade blühen sie und oft ist es ja so, dass sich während dieser Zeit besonders viele interessante Stoffe in den Blüten befinden.

Ich habe also letztens ein paar Stängel eines Exemplars gepflückt. Zuhause habe ich die Blätter abgezupft, mit Wasser abgewaschen und zum Trocknen ausgelegt.
Die Blüten habe ich mittels Daumen und Zeigefinger vom Stängel "geschoben", das geht relativ entspannt von der Hand.
Die Blüten habe ich auch in einer kleinen offenen Schale zum Trocknen ausgelegt. Sie waren etwa zur Hälfte noch am Blühen, zur anderen Hälfte bestanden sie schon aus entstehenden Samenkapseln.

Zu den ersten Versuchen:

Ich habe mir gestern aus den angetrockneten Blütenteilen einen Joint mit Aktivkohlefilter gedreht. Das Material lag etwa 3 Tage zum Trocknen aus und war noch ein wenig zu feucht.
Dementsprechend fiel es schwer den Joint zu rauchen. Ich habe es unter Anstrengung geschafft, etwa 1/4 davon zu inhalieren.
Es stellte sich instant ein subtiles, wohlig klares Gefühl von veränderter Wahrnehmung ein. Das kam allerdings so schnell, dass ich es zunächst eher als Placebo bewerten würde. Dieses vordergründige Gefühl hielt auch nur "1-2 Minuten" (diese Beschreibung ordnete ich dem direkt mental zu, ohne das Ausklingen zeitlich genauer erfasst zu haben). Daneben gab es ein hintergründiges Gefühl, was sich eher als leichte, drückende Benommenheit beschreiben lässt. So ein bisschen wie dicht sein.

Das war wiegesagt der erste, technisch weniger erfolgreiche Versuch und die Ergebnisse von daher nur unter Vorbehalt anzunehmen.

Ich habe dann aber gestern Abend ein weiteres Drittel und heute Morgen noch ein Drittel des Joints geraucht. Vorallem heute Morgen war es einfacher, weil das Material mittlerweile eine angenehme Trocknung erreicht hat.
Und siehe da: Die Effekte des Erstkonsums wiederholten sich. Diesmal waren die Gefühle noch intensiver, weil ich mehr und besser konsumieren konnte.
Vorallem das hintergründige Gefühl ist beachtlicht. Es erinnert unstrittig an das High-sein bei Cannabis. Allerdings spielt es sich hintergründiger ab. Ich habe keine direkte geistige Beeinträchtigung wahrgenommen in dem Sinne, dass mir bestimmte Aufgaben oder soziale Interaktion anders oder komplizierter vorgekommen wären. Es ist eher wie eine angenehme Müdigkeit, die sich im "hinteren" Teil der Wahrnehmung abspielt. Gleichzeitig hat sie auch eine lähmende, träge machende Komponente. Wie bei klassischer Müdigkeit sinkt die Motivation irgendwas zu erledigen.
Besonders bei dem Anlauf heute Morgen habe ich diesen Effekt gespürt. Ich war relativ klar und fit, konsumierte dann ein weiteres Drittel des Joints und fühlte mich unmittelbar etwas angeklatscht und träger. Das, was man beim Kiffen oft als negativen, hemmenden Faktor wahrnimmt, kann man damit sehr gut vergleichen.
Dieser Hintergrundeffekt hält dann gefühlt auch 2-3std an. Es ist nicht so, dass man dann nicht mehr in die Aktivität kommen kann. Aber ich hab deutlich wahrgenommen, dass es im hinteren Teil meines Bewusstseins eine Art ... Verzähung gibt.

Desweiteren ist mir heute aufgefallen, dass ich "letztens" 'ne ziemlich intensive, lange Traumsession hatte. Sehr viel Alltagsthematik, wenig Symbolismus. Einfach eine lange Geschichte in der viele Aufgaben zu erledigen waren. Im Nachhinein ist mir klargeworden, dass das letzte Nacht war. Zu dem Zeitpunkt, als ich mich erinnerte und auch in diesem Moment, scheint mir dieses Traumgeschehen aber weiter entfernt zu liegen. Als würde ich mich nicht an den Traum selbst, sondern an die Erinnerung davon erinnern.


Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich für mich und bei dem konkreten Phänotyp, den ich entdeckt habe, definitiv eine spürbare Wirkung ausmachen kann. Ich habe es noch nicht geschafft einen ganzen Joint zu rauchen und gefühlt habe ich da vorerst auch nicht so Lust drauf, weil ich mir vorstelle, dass das mit einer ordentlichen Dämpfung einhergeht.
Ich denke aber, dass diese Art der Dämpfung auch ein interessantes medizinisches Potential mit sich bringt. Bei höheren Erregungszuständen oder vielleicht auch bei physischen Schmerzen könnte man mit Nemorosa vielleicht eine Linderung erzeugen.


Allen Interessierten rate ich auf jeden Fall sich zeitnah raus zu begeben und Ernte einzufahren. smile.gif

Geschrieben von: kleinerkiffer84 May 26 2023, 21:37

Ausgezeichnet, vielen Dank für deinen Testbericht! good.gif
Das ist sehr wertvolle Grundlagenarbeit. w00t.png

Ein dumpfes Wohlgefühl, dass sich subtil im Hintergrund abspielt, klingt stark nach Opiate.
Jetzt hast du mich dazu bewegt, dass ich mir die Pflanze auch besorgen werde. biggrin.gif

Geschrieben von: AD #1 May 31 2023, 17:30

Zwei Nachträge zu den ersten Erfahrungen:

1. Ich muss noch mal betonen, dass es sich wirklich sehr wie ein Cannabisrausch anfühlte. Würde man mich ohne Erinnerung in die Situation nach dem Konsum von S. Nemorosa schmeißen und mich fragen, was gerade los sei, würde ich wohl zu einhundertprozentig davon ausgehen, zuvor Cannabis konsumiert zu haben. Der Rausch ist wirklich wirklich sehr ähnlich.

2. Und jetzt kommt das ernüchternde Aber: Ich habe die Tage noch einen Anlauf genommen. Diesmal waren die Blüten wesentlich trockener und schienen auch ein wenig von ihrem Spirit verloren zu haben. Die halbfrischen Blüten versprühen eine gewisse ätherische Aura. Mit fortschreitender Trocknung scheint diese verloren zu gehen. Ich habe davon dann erneut einen Joint geraucht, aufgeteilt auf zwei Sitzungen, und diesmal würde ich die Wirkung eher ins Subtile bis Placebo-eske verordnen. Es war noch ein gewisses Gefühl da, das vergleichbar war mit dem zuvor wahrgenommenen. Aber es war deutlich schwächer und wäre dies meine einzige Erfahrung mit S. Nemorosa gewesen würde ich definitiv sagen, dass der Rausch nicht wirklicht etwas hergibt.
Ich habe in einem anderen Forum auch die Anmerkung/Vermutung gelesen, dass die Wirkstoffe eventuell flüchtig ("volatile") sein könnten und somit ein erntenaher Konsumzeitpunkt essentiell sein könnte.

Das trübt natürlich die anfängliche Euphorie.
Vielleicht eignen sich bestimmte Verfahren dazu, die vermeintlich flüchtigen Wirkstoffe beisammen zu halten. Als Erstes kommt mir da die Herstellung eines Extrakts in den Sinn. Dieser müsste jedoch dann auch flüssig gelagert werden und bei Bedarf frisch auf die Rauchmasse aufgetragen werden. Ein festes Extrakt wäre nicht in der Lage die ätherischen Komponenten sicher zu binden, oder?

Ich habe gerade leider wenig Zeit und Energie mich weiter darum zu kümmern. Ich hoffe jedoch ich schaffe es die Tage noch mal raus um mehr Material zu sammeln, bevor alle Pflanzen ausblühen. Vorrübergehend könnte man die gesammelten Blüten vielleicht einfach einfrieren.

Geschrieben von: kleinerkiffer84 Jun 3 2023, 02:21

Das ist verständlich. Das Problem mit Zeit und Energie kenne ich auch zu gut.

Die Idee dir mir spontan kommt, ist ebenfalls das Einfrieren um den potenzmindernden Trocknungsprozess erstmal zu stoppen, bis irgendwann eine Verarbeitungstechnik bekannt ist, mit der man ihn weiterverarbeiten kann, ohne die Wirkung zu schmälern.

Geschrieben von: chronic Jun 28 2023, 20:52

Ich hatte vor einiger Zeit einen umfassenden Text zu S.nemorosa verfasst der ursprünglich bei Entheobotanik erscheinen sollte. Leider ist es mir mehr als einmal passiert das Texte ungefragt von Shops verwendet wurden. Auch möchte ich nicht mehr die Munition für andere liefern die mein Wissen in ihren Werken veröffentlichen.

Falls Interesse besteht antworte ich auf Fragen zu nemorosa. Veröffentlichen möchte ich aus oben genannten Gründen nichts mehr. Mir ging es nie um Geld oder Ruhm. In einer Welt wo man nicht in der Lage ist zu Fragen ob man Textpassagen verwenden kann oder wenigstens mit Quellenangabe zitiert wird macht es keinen Spaß etwas zu veröffentlichen.
Die nächsten Tage schaue ich hier öffter mal rein. Sollten Fragen kommen werde ich die zeitnah an einem feststehenden Datum beantworten.

Geschrieben von: AD #1 Sep 11 2023, 07:10

QUOTE(chronic @ Jun 28 2023, 20:52)
Ich hatte vor einiger Zeit einen umfassenden Text zu S.nemorosa verfasst der ursprünglich bei Entheobotanik erscheinen sollte. Leider ist es mir mehr als einmal passiert das Texte ungefragt von Shops verwendet wurden. Auch möchte ich nicht mehr die Munition für andere liefern die mein Wissen in ihren Werken veröffentlichen.


Das tut mir Leid zu hören. Das ist einerseits mies, dass fundierte Arbeit und Forschungsergebnisse so an Würdigung verlieren. Andererseits ist es erschreckend, da man sich vorstellen kann, dass auf diese Weise auch unfundierte Informationen irgendwo als Hinweis in Shops verwendet werden könnte.

Ich habe mich lange nicht mehr mit S.N. beschäftigt. Jetzt sehe ich, wie die ganzen Pflanzen langsam ausblühen und überlege noch mal auf Tour zu gehen und zu ernten, bevor es zu spät ist dafür.
Ich habe überlegt Blütenstände zu sammeln und dann zu extrahieren oder auszukochen und so kleine Pellets für den oralen Verzehr herzustellen, also so eine Art Schlafmittel. Hast du eine Idee, ob das erfolgsversprechend sein könnte? Mir geht es vorallem darum, die vermeintlich flüchtigen Wirkstoffe zu konservieren. Aber nach meiner Vorstellung müssten die sich im kochenden Wasser leider ebenfalls verflüchtigen?

Gibt es sonst eine Methode, mit denen man die Wirkstoffe der Blütenstände lager- und haltbar machen kann?

Geschrieben von: chronic Sep 12 2023, 23:44

QUOTE(AD #1 @ Sep 11 2023, 08:10)
QUOTE(chronic @ Jun 28 2023, 20:52)
Ich hatte vor einiger Zeit einen umfassenden Text zu S.nemorosa verfasst der ursprünglich bei Entheobotanik erscheinen sollte. Leider ist es mir mehr als einmal passiert das Texte ungefragt von Shops verwendet wurden. Auch möchte ich nicht mehr die Munition für andere liefern die mein Wissen in ihren Werken veröffentlichen.


Das tut mir Leid zu hören. Das ist einerseits mies, dass fundierte Arbeit und Forschungsergebnisse so an Würdigung verlieren. Andererseits ist es erschreckend, da man sich vorstellen kann, dass auf diese Weise auch unfundierte Informationen irgendwo als Hinweis in Shops verwendet werden könnte.




Am meisten leiden die noch verbliebenen Foren unter diesen nixnutzigen Strolchen. Hinzu kommen Schwurbler und Personen die nichts zu erzählen haben aber meinen überall und jeder Zeit ihren Müll ablassen zu müssen. In der SC geht es ja noch relativ gesittet zu. Bei EB gab es dazu wesentlich mehr Troubel. Für mich alles Gründe mich schweren Herzens immer mehr von Foren zu verabschieden. Dabei sind das die Stellen im Internet wo man am ehsten vernünftige Informationen zu nicht alltäglichen Pflanzen finden kann. Auch vermisse ich den Forschergeist früherer Jahre mit seinem Austausch unter gleichgesinnten. Seit einiger Zeit halte ich hier und da Vorträge zu diversen Pflanzen und deren Substanzen, um mein Wissen und das was ich an privaten Forschungen mache weiter zu tragen. Ich halte das für relativ safe was den Diebstahl geistigen Eigentums angeht und zusätzlich macht es Spass neue Leute in echt kennen zu lernen. Vielleicht ist zufälliger Weise jemand von hier am kommenden Wochenende in Leipzig auf dem Drogenkultur Kongress? Von mir gibt es dort ebenfalls einen Vortrag.


Zurück zum eigentlichen Thema. Selber habe ich nie nemorosa zum Konsum getrocknet. Für mich ist das ein rein sommerliches Vergnügen mit frisch gepflückten Blättern. Es gibt aber Hinweise im Internet das dies wohl funktioniert. Beispielsweise um die Blätter zu Rauchen. Leider kann ich das nicht ausprobieren, da ich nach meiner Covid Infektion seit Monaten starke Probleme mit meiner Lunge habe. Was ich wohl demnächst testen werde, trockene Blätter nach Art von S. divinorum zu kauen.um diese Wissenslücke aus erster Hand zu füllen.

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