Vorstellung

[DarkSilver]

Da man sich hier offenbar auch vorstellt, möchte ich das mal fix nachholen.

Ich bin 33 Jahre alt und seit vier Monaten stolzer Familienvater. Nachdem ich Zeit meines Lebens voll auf die Anti-Drogen-Propaganda hereingefallen bin und sogar dachte von einmal Cannabisrauchen wird man zu einem fast unheilbar Suchtkranken (heute könnte ich mich darüber totlachen ), hat mich (natürlich) während meiner Studienzeit ein Kommulitone eines besseren belehrt.

Es blieb aber bei seeeeehr sporadischem Kiffen, halt dann, wenn gerade jemand im Kreis was dabei hatte. Ich hab nämlich bis heute keine Ahnung, wie ich anders dran kommen sollte, außer über Dritte und das lief normalerweise nicht gut.

Und so kam es dann, dass ich etwas Gras von meinem Cousin organisiert hatte, dieses aber nicht rauchen wollte (meine Frau und ich hatten da erst kürzlich mit dem Rauchen aufgehört und ich wollte bei ihr keinen Rückfall riskieren), dass ich bei der Suche nach Plätzchenrezepten auf meine geliebten Pilzlein gestoßen bin. Ich erspare Euch hier jetzt eine lange Lebensgeschichte oder Seitenlange Tripberichte, kurzum, der Pilz und ich hatten uns gefunden!

Das ist schon einige Jahre her und auch heute bin ich den kleinen Wichteln noch treu, haben sie mich doch zurück in meine eigene Spiritualität geführt und mein Leben insgesamt bereichert. Dennoch bin ich auch neugierig auf andere ethnobotanische Stoffe. Irgendwann würde mich Ayuhuasca mal sehr reizen, würde dies aber bevorzugt im Dschungel nehmen wollen, daher steht es auf der Liste weiter hinten, aufgrund der Flugkosten

LSD und Meskalin würden mich ebenfalls reizen, um den Unterschied zu den Pilzen kennen zu lernen, tja und schließlich ist da dann noch Salvia. Vor wenigen Wochen hatte ich meinen ersten echten Salviatrip. Das Extrakt (10x) lag hier schon ein paar Jahre in der Schublade, denn ich hatte es vor ein paar Jahren das erste Mal probiert, ohne dass es gewirkt hätte (heute weiß ich auch warum).

Ein lieber Freund hatte mir von zwei, drei seiner Salviatrips erzählt und eigentlich hat es sich nicht viel anders als eine Pilzerfahrung angehört, nur halt intensiver. So war ich unvorsichtig (was ich normalerweise nicht bin) und habe es kürzlich einfach mal versucht. Hatte eigentlich schon erwartet, dass es eh wieder nicht klappen würde, aber stattdessen hat der liebe Pflanzengeist mir mal ordenlich in den Arsch getreten und mich daran erinnert was Respekt, Ehrfurcht und Demut vor solch mächtigen Pflanzengeistern bedeutet.

Ja, es hat mir ordentlich den Boden unter den Füßen weggerissen, ich hatte hier zwar gelesen, dass man einen Tripsitter haben sollte, aber ganz ehrlich, dass steht auch bei jeder Pilzanleitung dabei und im Reich der Pilze fühle ich mich doch sehr, sehr sicher. Naja, was soll ich sagen, ich hab meine Lektion gelernt. Jetzt ruht das liebe Kraut weiterhin in seinem Regal, bis mein Kumpel mal etwas Zeit für mich hat.

[chronic]

Ein herzliches Willkommen von einem anderen Neuling.
Interessanter Einblick aus deinem Leben.
Schönes Forum. Kuschelig. Man fühlt sich als wenn man schon ewig dazu gehört.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Weraoa am Dec 5 2012, 21:21 Uhr.

[Alrik]

Herzlich willkommen!
Hihi, so ein Tritt in den Hintern wirkt manchmal Wunder, oder? Ein Freund von mir hatte in meinem Beisein Salvia geraucht. Frei nach dem Motto "Wird schon nicht so stark sein das Kraut"...der Gesichtausdruck als ich ihm die Bong abnahm war göttlich.

[Acinonyx]

Hi DarkSilver,

schön zu hören, dass noch jemand mit kleinem Baby hier ist - herzliche Gratulation! Ich bin auch seit fünf Monaten Mutter und fände es interessant zu hören, wie andere das mit den "Drogen" und Kindern vereinbaren, bzw. wie man die Kinder an die Thematik ranführt... wäre cool, wenn sich da vielleicht auch mal ein paar Diskussionen ergeben

Aber erst mal viel Spass hier im Forum!

[hillage]

hallo DarkSilver

willkommen

freut mich vor allem das auch ab und an "ältere" den weg hierher finden, pubertäre strauchdiebe gibts hier sicherlich schon genug!!

[DarkSilver]

Danke für das warme Willkommen, da fühlt man sich ja gleich zu Hause.

...der Gesichtausdruck als ich ihm die Bong abnahm war göttlich.

Ich kann es mir bildlich vorstellen. Wobei "göttlicher Gesichtsausdruck" im Zusammenhang mit Ethnobotanik schon etwas zweideutig ist

Hi DarkSilver,

schön zu hören, dass noch jemand mit kleinem Baby hier ist - herzliche Gratulation! Ich bin auch seit fünf Monaten Mutter

Vielen lieben Dank und die herzlichen Glückwünsche gebe ich liebend gern zurück! Alles
gute für Deinen "kleinen Drachen"

(...bevor Du das falsch verstehst: Laut chin. Kalender ist dieses Jahr das Jahr des Drachen.)

und fände es interessant zu hören, wie andere das mit den "Drogen" und Kindern vereinbaren, bzw. wie man die Kinder an die Thematik ranführt... wäre cool, wenn sich da vielleicht auch mal ein paar Diskussionen ergeben

Kann man gerne mal diskutieren, wobei derzeit ja noch nicht viel ist mit Drogen und Kind. ^^
Ich habe halt vor bei meinem Kind (oder Kindern, falls da noch was kommen sollte) eine ehrliche Drogenaufklärung durchzuziehen. Er soll wissen, dass da viel Mist erzählt wird, aber auch, dass es definitiv kein Spielzeug ist. Ich würde auch nicht wollen, dass er vor dem 18. (oder besser sogar 20.) Lebensjahr groß mit kiffen anfängt (mal probieren soll mir egal sein), weil das in dem Alter ja doch starke Auswirkungen auf die Hirnchemie hat. Bei Pilzen wäre ich eher weniger streng, aber dann auch nur mit Anleitung und meinem Beisein.

So stell ich es mir jedenfalls vor... wie es dann in der Praxis aussehen wird, werden wir dann sehen müssen

freut mich vor allem das auch ab und an "ältere" den weg hierher finden, pubertäre strauchdiebe gibts hier sicherlich schon genug!!

Pubertäre Strauchdiebe? Made my day!

[mynow]

Er soll wissen, dass da viel Mist erzählt wird, aber auch, dass es definitiv kein Spielzeug ist. Ich würde auch nicht wollen, dass er vor dem 18. (oder besser sogar 20.) Lebensjahr groß mit kiffen anfängt (mal probieren soll mir egal sein), weil das in dem Alter ja doch starke Auswirkungen auf die Hirnchemie hat. Bei Pilzen wäre ich eher weniger streng, aber dann auch nur mit Anleitung und meinem Beisein.

So stell ich es mir jedenfalls vor... wie es dann in der Praxis aussehen wird, werden wir dann sehen müssen 

Die wird, denke ich, vollkommen anders aussehen.
Wahrscheinlich wirst du später froh sein, wenn dein Kind ab und an Gras raucht(so fern das überhaupt noch etabliert ist), anstatt sich irgendwelche neue RCs rein zu ziehen.
Dort liegt noch ziemlich viel "Potential" und der Markt wird, nach meinen Abschätzungen, noch um einiges wachsen.

[Acinonyx]

Wahrscheinlich wirst du später froh sein, wenn dein Kind ab und an Gras raucht(so fern das überhaupt noch etabliert ist), anstatt sich irgendwelche neue RCs rein zu ziehen.
Dort liegt noch ziemlich viel "Potential" und der Markt wird, nach meinen Abschätzungen, noch um einiges wachsen.

Na na na, nicht so schwarz sehen! Ich glaube nicht, dass unsere Kinder automatisch sich irgendwelche Sachen reinziehen werden... die Aufgabe von uns Eltern ist es doch wohl, ihnen eine gesunde Einstellung diesbezüglich mit auf den Weg zu geben, und wenn die Eltern offen dazu stehen, dass bestimmte Substanzen für bestimmte Zwecke gut und hilfreich sein können, ist zu erwarten, dass die Kinder dann nicht völlig unüberlegt einfach irgendwas so zum Spass konsumieren.
Ich hoffe zumindest, dass meine Tochter in einem Umfeld aufwächst, in dem sie selbstbestimmt ihren Weg findet und ihr Potential entfalten kann. Und in dem wir offen über so was reden.

Meine Frage bezog sich eigentlich auch nicht unbedingt aufs Teenie-Alter und selber Ausprobieren, sondern eher, wie man einem (Klein-)Kind erklärt, dass es solche Substanzen gibt, die in Mamas und Papas Leben einen bestimmten Stellenwert haben, die aber in der Öffentlichkeit falsch dargestellt werden und auch nicht erlaubt sind...
Aber es bringt wohl nichts, sich darüber Gedanken zu machen, sondern das ergibt sich dann einfach irgendwie.

[WerBert]

[Alrik]

Auf der 3tägigen Ayahuascazeremonie die ich am vergangenen WE besucht habe, war eine Mutter (Mitte/Ende 20) mit ihrem Sohn (dessen Alter ich nur sehr grob schätzen kann: 6-7). Er hat nicht mitgetrunken, aber es schien für ihn und alle anderen völlig normal sein, dass seine Mama zu Ritualen/Zeremonien geht und dabei schamanische "Medizin" trinkt. Das halte ich für eine sehr gesunde Herangehensweise.

Bei unseren Jahreskreisfesten sind hin und wieder auch Kinder mit dabei, wobei wir mitten im Wald feiern, da müssen die schon etwas robuster gestrickt sein. Die Feste fangen aber auch erst abends an und gehen dann teilweise bis mitten in die Nacht. Manche Eltern bringen dann Campingzeug mit und wenn die Kinder dann müde werden, geht es ab in den Schlafsack. Auch hier wachsen die Kleinen mit einer gesunden Nähe zu Ritualen und der Natur auf und für sie ist es völlig normal an solchen Dingen teilzuhaben, so sie denn wollen.

Ich glaube, es ist wichtig unseren Kindern wenigstens eine Alternative zu Konsum und Medienmanipulation anzubieten.

Der Beitrag wurde bearbeitet von Alrik am Dec 6 2012, 19:06 Uhr.

[hogie]

Auf der 3tägigen Ayahuascazeremonie die ich am vergangenen WE besucht habe, war eine Mutter (Mitte/Ende 20) mit ihrem Sohn (dessen Alter ich nur sehr grob schätzen kann: 6-7). Er hat nicht mitgetrunken, aber es schien für ihn und alle anderen völlig normal sein, dass seine Mama zu Ritualen/Zeremonien geht und dabei schamanische "Medizin" trinkt. Das halte ich für eine sehr gesunde Herangehensweise.

Wer hinterfragt mit 6 oder 7 schon das Verhalten der Eltern?

Ich halte diese Vorgehensweise für extremst gewagt und würde diese so nicht unterstützen. Kinder haben bei solchen Aktionen meiner Meinung nach nichts verloren. Als Jugendliche schon eher. Doch zu normal sollte das Aufwachsen mit dem Gebrauch von Drogen auch nicht sein. Denn man kann auch leicht den Respekt vor ihnen verlieren.

http://www.youtube.com/watch?v=cXmvwGQ8qIA

[Alrik]

Wenn der Gesamtbedingungen stimmen, habe ich damit wenig Probleme. Aber ich bin was Erziehungfragen angeht auch ein denkbar ungünstiger Gesprächspartner (aus mehreren Gründen).
Es war wie die Mutter auch sagte, ein erster Versuch ihrerseits und sie hat vor dem Beginn alle Anwesenden um Erlaubnis gefragt. Da ich einen festen Schlaf habe, ist mir der Knirps auch nicht unangenehm aufgefallen.
Wie sie das im Nachhinein beurteilt hat und ob sie es wieder tun wird, weiß ich nicht, da ich mit ihr darüber nicht gesprochen habe. Ich hatte halt andere Dinge zu verarbeiten.

[DarkSilver]

Ich denke das ist wirklich eine Erziehungssache und natürlich liegt es auch an der (werdenden) Persönlichkeit des Kindes. Ich meine, in Stammeskulturen wachsen Kinder schließlich auch damit auf und es ist etwas völlig normales, dennoch haben sie den gebotenen Respekt davor, weil es ihnen ja auch entsprechend vorgelebt wird. Die Eltern müssen hier halt eben Vorbild sein.

Andererseits ist das in unseren Breitengraden auch ein Stück weit schwerer, weil es hier leider keine verankerte Rauschkultur gibt, es ist ja alles verboten und böse mit Ausnahme von Alk.

[mynow]

Natürlich spielt die Erziehung eine, wenn nicht sogar die wichtigste Rolle, um Substanz-Missbrauch zu verhindern.
Unabhängig davon werden sich, denke ich, neue Konsumgruppen formieren.

Wenn ich daran bedenke, wie das bei mir war:
Leute, die bei uns gekifft hatten konnten schon mit gewissen Wesenszügen in Verbindung gebracht werden.
Das waren eher die Alternativen mit etwas lockerer Einstellung z.B. zur Schule.
Oder halt die Geschwister von Kiffern.
Sportler, Streber etc gab es da wenige darunter.
Zum anderen muss man Gras auch rauchen, d.h. die Nichtraucher fallen eher weniger ins Raster.
Bei den anderen Substanzen war es so, dass diejenigen, die vorher kein Gras geraucht haben, nur vereinzelt Pep, etc konsumierten und das dann nicht so intensiv.
Da hat sich dann schon ein Bild, von den Drogennehmen und den Vernünftigen manifestiert.
Das hat sich bei vielen im Studium auch geändert , trotzdem ist dann der Umgang viel kontrollierter.

Jetzt die Apokalypse:
Es kommt eine Feel-Good Pille auf den Markt. Die ist angenehm zu Konsumieren, fällt nicht auf.
Wer fühlt sich dann zu dieser Konsumentengruppe dazugehörig?
Ich merke ja schon wenn ich mal etwas backe, dass extrem viele, die vorher noch nie etwas geraucht haben, auf einmal voll begeistert mitessen.
Da kommt einem dann weniger das Klischee vom fertigen Haschgiftraucher in den Sinn.
Der Gruppenzwang macht dann den Rest.
Wer möchte da schon nicht dazugehören?
Der einzige Grund, der einen vielleicht noch daran hindert ist die eventuelle Illegalität, aber wir sehen ja heute, was das bringt.

In den Siebzigern nahm man LSD, um dem Muff der Nachkriegszeit zu entkommen. In den Achtzigern nahm man Kokain, um sich trotz Pershing-II-Raketen gut zu fühlen. In den Neunzigern nahm man freitags Ecstasy-Pillen, um bis montags zu tanzen. Es waren Spaßdrogen, mit denen die Jugend gegen die Erwartungen der Gesellschaft rebellierte. Heute nehmen sie Drogen, weil es ihnen hilft, sich den Erwartungen der Gesellschaft anzupassen. Sie sind die erste Generation, die eine Vernunftdroge konsumiert. Eine traurige Droge, ein Armutszeugnis.

Der Beitrag wurde bearbeitet von mynow am Dec 7 2012, 17:13 Uhr.

[WoIstDieZeit]

Da man sich hier offenbar auch vorstellt, möchte ich das mal fix nachholen. 

Halloooooo Willkommen

Ich bin 33 Jahre alt und seit vier Monaten stolzer Familienvater. Nachdem ich Zeit meines Lebens voll auf die Anti-Drogen-Propaganda hereingefallen bin und sogar dachte von einmal Cannabisrauchen wird man zu einem fast unheilbar Suchtkranken (heute könnte ich mich darüber totlachen  ), hat mich (natürlich) während meiner Studienzeit ein Kommulitone eines besseren belehrt.

Versuch doch, es bei deinem Kind besser zu machen Nicht umbedingt bzgl. Drogen, eher allgemeiner - so dass dein Kind von klein auf lernt, Dinge zu hinterfragen und kritisch zu denken. Ich denke, dass ist das schönste Geschenk, was du deinem Kind für sein oder ihr Leben mitgeben kannst.

[DarkSilver]

Versuch doch, es bei deinem Kind besser zu machen Nicht umbedingt bzgl. Drogen, eher allgemeiner - so dass dein Kind von klein auf lernt, Dinge zu hinterfragen und kritisch zu denken. Ich denke, dass ist das schönste Geschenk, was du deinem Kind für sein oder ihr Leben mitgeben kannst. 

Genau das habe ich auch vor