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SALVIA-COMMUNITY.net _ Philosophicum _ Kirche Und Religion

Geschrieben von: x33d Jul 3 2009, 12:01

Moin,

ich hab in letzter Zeit mal über Kirche und allgemein Religionen nachgedacht...
Wie sicherlich jeder weiß und bemerken sollte, geht das Interesse an Kirche und Religion stetig zurück. Es glaubt halt keiner mehr daran...

Diese ganze Gottidee ist einfach nicht mehr zeitgemäß...
Es wäre viel sinnvoller die Kirche umzubauen... eben nicht mehr den Glauben zum mittelpunkt zu machen, sondern die soziale Arbeit, die kirchen verrichten...
Kirchen sind eine verdammt wichtige Institutionen... Kirchen spenden Werte und sozialen Beistand und was weiß ich nich alles... Kirchen sind diesbezüglich ne sinnvolle Einrichtung und wenn die Entwicklung so weitergeht, fürchte ich, dass die Kirche vollkommen eingeht... und das würde dem derzeitigen Werteverfall noch stärker zusetzen...

Ich glaub, darüber sollte man wirklich mal reden... verfolgen Kirchen eventuell mittlerweile schon soeinen plan?

Geschrieben von: Kahuna Jul 3 2009, 13:04

Dass keiner mehr daran glaubt, würde ich nicht sagen. Wer manchmal in die Kirche geht, oder mindestens nach einem Sonntag mal an einer vorbeigeht, sieht, dass das Interesse so gering nicht sein kann. Wenig Betrieb ist da nun wirklich nicht.

Außerdem gibt es immer mehr Menschen, die zum Beispiel zum Islam konvertieren. Sie glauben auch, nur eben anders wink.gif


Aber was wär denn an der Kirche noch Kirche, wenn sie nur noch ein rein sozialer Dienst werden würde? Wie sollte sich die Kirche denn überhaupt finanzieren? Mit welcher Legitimation gäbe es dann zum Beispiel noch Kirchensteuern, wenn man die "Gottidee" aus dem Konzept Kirche einfach streichen würde? Immerhin sind diese ja dazu da, um das Gemeindeleben zu organisieren, wie also finanzieren, wenn es keine Gemeinde unter der Idee des gemeinsamen Glaubens an Gott mehr gibt laugh.gif...?

Abgesehen davon baut die Hilfe der Kirche ja, von missionarischem Eifer mal abgesehen angel.png, ja hoffentlich auf die Idee der Nächstenliebe auf, wie sie ja in der Bibel propagiert wird.

Außerdem halten diese Menschen, die heute in der Kirche arbeiten, Menschen, die in die Kirche gehen und im Gemeindeleben aktiv sind, diese Ideen, die die Institution Kirche vertritt, für richtig. Die glauben daran, was sie tun, wieso sollten sie damit aufhören? Weil er Kirche die Mitglieder weglaufen?
Sicher nicht smile.gif

Geschrieben von: Ratz Jul 3 2009, 13:35

QUOTE(Kahuna @ Jul 3 2009, 13:03)

Außerdem halten diese Menschen, die heute in der Kirche arbeiten, Menschen, die in die Kirche gehen und im Gemeindeleben aktiv sind, diese Ideen, die die Institution Kirche vertritt für richtig.
*




....boaaah Mädel ! ohmy.gif

Noch so's Satz und ich geb mir beim dritten mal lesen die Kugel. blink.gif

Geschrieben von: Kahuna Jul 3 2009, 14:01

Boah Junge.
Was ist jetzt bitte dein Problem?
Zu oft "Kirche" in einem Satz oder was laugh.gif...?

Ja mei...

Geschrieben von: Ratz Jul 3 2009, 14:53

...der kleine Ratz sucht die Tante Kahuni....ist die irgendwo hier in der Abteilung? bye.gif


Was mich an dem Satz stört? Du hast diesen harmlosen, unschuldigen Satz dermaßen verschachtelt, daß man den drei mal lesen muß, um hinten noch zu wissen, womit du vorne angefangen hast, hey. sad.gif

Geschrieben von: Kahuna Jul 3 2009, 15:01

Oh, du hast Recht.
Ich hab noch ein fehlendes Komma gesetzt und hoffe, es wird so nun deutlicher bye.gif

Du Heulsuse laugh.gif

Geschrieben von: Ratz Jul 3 2009, 15:23

QUOTE(Kahuna @ Jul 3 2009, 15:00)
Oh, du hast Recht.
Ich hab noch ein fehlendes Komma gesetzt und hoffe, es wird so nun deutlicher bye.gif

Du Heulsuse laugh.gif
*



Entscheidend deutlicher! smile.gif

...darf der kleine Ratz jetzt wieder zu den anderen Jungs, in den Raum mit den lustigen bunten Bällen? *quengel*

Geschrieben von: Waaagh Jul 3 2009, 15:26

Pfff Kirche die Assis !


Die haben uns mindesten 200-300 Jahre Entwicklung geklaut.
Jede Entdeckung wurde vernichtet und die alle wissenden Frauen verbrannt.

Vll. hätten wir schon längst das Mittel gegen alle Krankheiten gefunden, und eine perfekte Verteilung der Ressourcen über den Erdball.


De Fakto: Glaube gut, Kirche als Institution scheiße devil.png

Blöder Kreationismus

Schonmal was von Opus Dei gehört ?
Die agieren immer noch .

Geschrieben von: Kahuna Jul 3 2009, 15:52

Na klar, Ratz. Geh wieder mit den anderen Kindern, die vermissen dich sicher schon <3


@ Waaagh

"Glaube gut" lässt sich natürlich auch nicht so pauschal sagen.
Glaube rutscht dafür einfach zu oft ins Extreme ab.

Die Kirche als Institution ist aber dennoch wichtig, einmal aus den Gründen, die x33d ja bereits angesprochen hat, und auch, weil sie einfach vielen Menschen Halt geben kann.
Es gibt natürlich auch Menschen, die ihren Glauben ganz allein für sich leben, aber es ist doch auch sehr schön, diesen Glauben zusammen zu leben.

Zudem muss man die Einrichtung Kirche ja auch global sehen, "Deutschland schafft die Kirche ab", ist irgendwie unmöglich.
Wenn der Papst in Rom mal wieder Unfug erzählt, laufen ihm dennoch auch in Deutschland Menschen blind hinterher laugh.gif

Geschrieben von: Intarweb Jul 3 2009, 15:57

QUOTE(Kahuna @ Jul 3 2009, 16:00)
Oh, du hast Recht.
Ich hab noch ein fehlendes Komma gesetzt und hoffe, es wird so nun deutlicher bye.gif

Du Heulsuse laugh.gif
*



Ein einfaches "und" reicht schon.
QUOTE
Außerdem halten diese Menschen, die heute in der Kirche arbeiten, und Menschen, die in die Kirche gehen und im Gemeindeleben aktiv sind, diese Ideen, die die Institution Kirche vertritt, für richtig.

Geschrieben von: Kahuna Jul 3 2009, 16:16

Jetzt stellt euch nicht dümmer als ihr seid, meine Fresse.

Es könnte dann ja auch mal wieder etwas zum Thema schreiben. Das wär doch mal eine dufte Idee smile.gif

Geschrieben von: Intarweb Jul 3 2009, 16:39

Ich stell mich nicht dümmer an. Du kannst nicht einfach so 2 Sachen hintereinander aufzählen ohne "und".

Ohne Relativsätze:
"Außerdem halten diese Menschen, Menschen diese Ideen für richtig."

Ergibts einen Sinn?

Geschrieben von: digit55 Jul 3 2009, 17:57

Eine Religion kann sich von ihrem zugrunde liegenden Dogmen nur schwer oder gar nicht trennen, schließlich gelten sie ja als unumstößlich und bilden den Kern der Religion. Neues Dogma = neue Religion. Insofern sind der Umgestaltung einer Religion enge Grenzen gesetzt. Werden diese Dogmen von niemanden mehr akzeptiert, ist das eben das Ende der Religion. Glaubt in einer auf Gottesglauben basierenden Religion keiner mehr an den Gott, war's das mit der entsprechenden Religion. Schluss und Aus.

Würde keiner mehr an Jesus als Sohn Gottes glauben, wäre das das Ende des Christentums. Das Dogma, Jesus sei der Sohn Gottes, kann die christliche Kirche nicht aufgeben, auch wenn noch so viele den Glauben an Jesus verlieren und daher aus der Kirche austreten.

Eine Religion will sein Dogma nicht nur nicht ändern, sie kann es nicht. Da steckt jede Religion in einer gewissen Zwickmühle. Ändert sie ihr Dogma oder überstrapaziert auch nur dessen Interpretation, um liberale Anhänger zu halten, verliert sie nämlich ihre konservativen Anhänger und den konservativen Klerus, die sich dann abspalten und weiter der alten, 'wahren' Religion anhängen. Für eine Religon bestenfalls eine Katastrophe und schlimmstenfalls auch der Todesstoss. Ändert sie ihr Dogma hingegen nicht und hält an den alten Auslegungen fest, läuft sie Gefahr, die liberalen Anhänger zu verlieren. Das ist aber fast immer das kleinere Übel, es ist ein mehr oder weniger langsames Ausbluten.

Das soziale Engagement von Religionen ist eine zweischneidige Sache, da es immer vom Klerus zur Missionierung instrumentalisiert wird. Selbst falls ursprünglich aus Selbstlosigkeit und Nächstenliebe praktiziert. Ich unterstelle aber, dass Religionen das soziale Engagement bereits von Anfang an in Hinblick auf Missionierung und Bindung der Anhänger bewußt einsetzen.

Und auch zur Finanzierung der Religion. Man stelle sich nur mal vor, die christliche Kirche würde die soziale Komponente einstellen. Wie viele Menschen würden weiterhin Geld in die Kollekte spenden, aus der die Religion ihrem Anteil zum Selbsterhalt abzwackt? Im Ausland würden sie vielleicht noch (nichtzahlende) Mitglieder der Religion bleiben, in Deutschland mit seinem meines Wissens nach weltweit einzigartigem Konstrukt der 'Zwangskollekte' Kirchensteuer gäbe es einen Massenexodus ohnegleichen. In beiden Fällen würden den Religionen aber die Finanzierung wegbrechen. Sie würden pleite gehen oder in die Bedeutungslosigkeit schrumpfen.

Das gilt nicht nur für die christlichen Kirchen, die habe ich nur als Beispiel dafür genommen. In heutigen Zeiten kann sich keine Religion leisten, die soziale Komponente fallen zu lassen.

Statt über die Kirche ist heute jedem die Möglichkeit gegeben, sich anders sozial zu engagieren durch eigenes Engagement oder Spenden an nichtreligiöse, soziale Einrichten, es gibt genügend.

Die meisten heutigen Religionen sind für mich alle überholte, antiquierte Strukturen, die in erster Linie um ihren Selbsterhalt besorgt sind. Zumindest alle, die ich einigermaßen kenne.

Geschrieben von: Kahuna Jul 3 2009, 18:23

Digit, ich bin absolut deiner Meinung, nur kann ich sie nicht so gut schreiben wie du, danke bye.gif


Ich möchte aber noch eines hinzufügen.
Ich glaube, dass in schwierigeren Zeiten die Kirche auch wieder mehr Zulauf finden wird. Es ist, denke ich, nicht so, dass weniger Menschen glauben. Die meisten sind doch sowieso nur noch "aus Gewohnheit" in der Kirche, oder aus welchen Gründen auch immer.
Und die Zahl der Konvertiten macht meiner Meinung nach auch deutlich, dass die Menschen nicht aufhören zu glauben, sondern sich mit der Institution Kirche einfach nicht identifizieren können.

Das hat zwar auch mit dem Grad der Aufklärung in vielen Ländern, auch unserem zu tun, aber wenn es den Leuten schlecht geht, und sie nicht weiter wissen, dann werden sie zur Kirche zurückkehren.

Sei es aus Glauben, oder sei es aus dem Halt und der Geborgenheit, die sie dort vielleicht dort erfahren. Und das ist ja auch etwas sehr gutes.




P.S.: Und der Satz war doch richtig...

Geschrieben von: Glassmoon Jul 3 2009, 18:53

QUOTE(Waaagh @ Jul 3 2009, 15:25)
Jede Entdeckung wurde vernichtet und die alle wissenden Frauen verbrannt.
*

Tja, ohne Kirche hätten wir auch keine moderne Wissenschaft. Also weg mit all dem modernen Plunder ... !

Geschrieben von: Krealibin Jul 3 2009, 23:07

QUOTE(Glassmoon @ Jul 3 2009, 19:52)
QUOTE(Waaagh @ Jul 3 2009, 15:25)
Jede Entdeckung wurde vernichtet und die alle wissenden Frauen verbrannt.
*

Tja, ohne Kirche hätten wir auch keine moderne Wissenschaft. Also weg mit all dem modernen Plunder ... !
*



Das heutige ist keine moderne Wissenschaft im Vergleich zu dem, was wir haben könnten ohne des Eingriffes durch die Kirche.

Geschrieben von: Mantrid Jul 3 2009, 23:45

QUOTE(Glassmoon @ Jul 3 2009, 18:52)
QUOTE(Waaagh @ Jul 3 2009, 15:25)
Jede Entdeckung wurde vernichtet und die alle wissenden Frauen verbrannt.
*

Tja, ohne Kirche hätten wir auch keine moderne Wissenschaft. Also weg mit all dem modernen Plunder ... !
*



Gerne. Drauf geschissen!

Geschrieben von: Glassmoon Jul 4 2009, 00:32

@Mantrid
Daß Du drauf scheißt, war klar ^^

@Krealibin:
Die Kirche hat zum Beispiel die Chemie gegenüber der Alchimie, die Physik gegenüber der Magie gefördert. Mantrid hätte ein Gleichgewicht zwischen Naturwissenschaften und Alchimie/Magie sicherlich bevorzugt; das Internet, CDs, Flash-MP3-Player und dergleichen hätte es ohne Unterstützung durch die Kirche heute vermutlich noch nicht gegeben. Die Beweggründe lagen natürlich im erhofften Gottesbeweis durch die Naturwissenschaften. Die größten Naturwissenschaftler auch jüngerer Vergangenheit waren sehr gläubige Christen (bzw. Moslems.) Auch Newton hat zum Beispiel deutlich mehr religiöse Schriften verfaßt als Naturwissenschaftliche.


Glass

Geschrieben von: shapeless Jul 4 2009, 04:14

QUOTE(Glassmoon @ Jul 3 2009, 23:31)
Die größten Naturwissenschaftler auch jüngerer Vergangenheit waren sehr gläubige Christen (bzw. Moslems.)


dazu hätte ich gern mehr informationen. und bitte keine personen vor mehr als 100jahren, da zu dieser zeit so gut wie jeder christ war.


digit55 zbd x33d trennen mir zu wenig die begriffe kirche und religion voneinander.

Geschrieben von: Waaagh Jul 4 2009, 10:16

Ach nehmt doch bitte einfach Die Bibliothek von Alexandria.

Da war Wissen seit Anbeginn der Pharaonen-Zeiten gesammelt.
Und wer hat sie verbrannt ? angry_talking.gif


Wer an einen Gott glauben mag kann das ja jeder Zeit für sich selber tun, und braucht keine dicken Steinmauern dazu. Die 10 Gebote sind zwar schön formuliert, aber waren auch nur dazu gedacht die Menschen demütig zu halten.


Die Kirche als Intitution hat Millionen Menschen-Leben auf dem Gewissen. Schon allein durch unsere schlechtere Technik heutzutage. Ob das geplant war ?
Natürlich ! Denn wem es gut geht, der glaubt nicht.
Der Glaube an etwas höheres kommt erst mit dem Erliegen des Verstandes.
Sehr schöne Ideologie blink.gif


Geschrieben von: Mantrid Jul 4 2009, 14:12

QUOTE(Glassmoon @ Jul 4 2009, 00:31)
@Mantrid
Daß Du drauf scheißt, war klar ^^
*



Weisst Du, ich bezweifle halt sehr stark, dass die Technisierung ein positiver Schritt war. Ist das Leben dadurch erfüllter? Es reicht schon, die Glotze anzuschalten und den Rotz zu sehen, der da durch den Äther schwirrt, um die Frage zu beantworten. Ich behaupte nicht, dass Technik an sich verwerflich ist, es kommt darauf an, ob man sie für sinnvolle Anwendungen oder überflüssigen Blödsinn einsetzt. Wo die Technik ungehemmt wuchert, verkümmert der Mensch. Ich finde es beeindruckend, wie Frank Herbert dies schon vor 1965 klar erkannte und in Butler's Jihad und dessen Konsequenzen eine Alternative darlegte.

Geschrieben von: Waaagh Jul 4 2009, 14:18

Die Technisierung war seit der Erfindung des Faustkeils der wohl Beste Schritt des Menschen. Hier sollte allerdings wirklich ein verantwortungsvoller Umgang erlernt werden. Aber für solche ethischen Sachen haben wir ja unsere "Denker" .
Wie so oft im Leben kann jede Erfindung, für das Gute oder auch für das Schlechte benutzt werden.
Ohne Technik würden wir wohl uns auch nie zu dem entwickelt haben was wir jetzt sind, und würden glücklich (ohne zu Wissen was Glück überhaupt ist) in den Baumwipfeln hängen.

Geschrieben von: Mantrid Jul 4 2009, 14:27

QUOTE(Waaagh @ Jul 4 2009, 14:17)
Die Technisierung war seit der Erfindung des Faustkeils der wohl Beste Schritt des Menschen.
*



Der "Beste" gemessen an welchem Masstab?

Ich glaube ein Mensch, der seine eigene Unterkunft baut und sein eigenes Essen anpflanzt, ist ein erfüllter Mensch, seiner selbst bewusst. Ein Mensch der 10 Stunden am Tag einer sinnlosen Beschäftigung nachgeht, danach im Supermarkt einkauft und sich vor die Glotze setzt, ist vergleichsweise ein Gebrochener.

Geschrieben von: Krealibin Jul 4 2009, 14:33

QUOTE(Mantrid @ Jul 4 2009, 15:26)
Ich glaube ein Mensch, der seine eigene Unterkunft baut und sein eigenes Essen anpflanzt, ist ein erfüllter Mensch, seiner selbst bewusst


Und dann elend an einer infizierten Schnittwunde verreckt? Oder ebenso den Hungertod
erleidet, weil der Winter zu kalt und der Sommer zu warm und ohne Regen war?

Geschrieben von: Mantrid Jul 4 2009, 15:22

QUOTE(Krealibin @ Jul 4 2009, 14:32)
QUOTE(Mantrid @ Jul 4 2009, 15:26)
Ich glaube ein Mensch, der seine eigene Unterkunft baut und sein eigenes Essen anpflanzt, ist ein erfüllter Mensch, seiner selbst bewusst


Und dann elend an einer infizierten Schnittwunde verreckt? Oder ebenso den Hungertod
erleidet, weil der Winter zu kalt und der Sommer zu warm und ohne Regen war?
*



Immer noch ein hervorragender Tausch.

Abgesehen davon ist das Argument, dass es ohne Technologie keine effektive Medizin gäbe, hinfällig. So schnell verhungert man ausserdem nicht.

Deine Argumente stehen auf wackeligen Beinen. Ich kann das auch ganz leicht umdrehen: Die moderne westliche Medizin fordert viele Opfer und zahlreiche ernsthafte Krankheiten (Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, möglicherweise auch Alzheimer und Parkinson) sind überhaupt erst eine Folge der "Zivilisation". Es wird nicht geheilt, sondern langwierig behandelt, weil das profitabler ist. In Indien wurde z.B. ein preiswertes und effektives Heilsystem (Ayurveda) durch die Westler soweit unterdrückt, dass man heute, da man erkannt hat, was einem genommen wurde und was man dafür bekommen hat, Schwierigkeiten hat, das Wissen wieder zusammenzuklauben. Immer noch stehlen westliche Firmen Wissen indigener Völker, um damit teure, profitable und patentierbare Medikamente herzustellen. Wer sich auch nur ein wenig damit beschäftigt, wird sehen, dass es durchaus bessere Alternativen gibt, von der Naturmedizin über das schamanische Ritual bis zur Scheinoperation mit Hühnerblut.

Die durchschnittliche Nahrung enthält nicht alle benötigten Stoffe (Vitamine, Spurenelemente) in bioverfügbarer Form. Auch wenn es sehr langsam geht (20 Jahre), brauchen sich so die Resourcen des Körpers auf, was zu ernsthaften Krankheiten führt (s.o. Folgen der "Zivilisation"). Der Gehalt von Vitamin C ist z.B. bis zu 60% in Früchten gesunken, weil die Böden durch Monokultur und Düngung ausgespült sind. Überhaupt sind viele Nahrungsmittel entwertet (Schälung von Getreide, Reifung von Früchten erst nach Aberntung), die daraus entstehenden Produkte sind fast immer grosszügig mit Zucker versetzt, wodurch die Aufnahme wichtiger Stoffe blockiert wird und gleichzeitig die Darmflora zerstört wird. Fettleibigkeit kommt als weitere Folge hinzu. Von Pestiziden und Genmanipulation rede ich besser erst gar nicht.

Geschrieben von: Krealibin Jul 4 2009, 16:06

QUOTE(Mantrid @ Jul 4 2009, 16:21)
Immer noch ein hervorragender Tausch.

Hm, schon mal 1Jahr auf einem (fast) autarkem Bauernhof gelebt und vor allem gearbeitet? Ich ja, war noch ein Kind und ich musste dennoch mithelfen.
Anfangs macht es Spaß, aber nach einigen Monaten hast du die Schnauze voll.
Das war ein "Schlüsselerlebnis", welches mich antreibt nie selber zu arbeiten,
sondern mich soweit zu bilden, dass ich Leute für mich arbeiten lassen werde.
Obs gelingen wird, mal sehen rolleyes.gif
QUOTE
Abgesehen davon ist das Argument, dass es ohne Technologie keine effektive Medizin gäbe, hinfällig. So schnell verhungert man ausserdem nicht.

Wir reden nicht nur von Blinddarmentzündungen, sondern auch von
Krankheiten die erst durch die Erfindung von Röntgen, CT ,MRT usw.
entdeckt worden sind. Auch hat dieses:
QUOTE
Die moderne westliche Medizin fordert viele Opfer und zahlreiche ernsthafte Krankheiten (Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, möglicherweise auch Alzheimer und Parkinson) sind überhaupt erst eine Folge der "Zivilisation".

Argument kein sehr gutes Standvermögen. Denn erst durch moderne Medizin
konnten diese Krankheiten eindeutig identifiziert, übergeordnet zusammengefasst und quantitativ erfasst werden. Ich sage nicht, dass die heutige Medizin alles kann,
doch erst durch die neuen Methoden konnten die meisten Zusammenhänge erkannt werden. Die meisten Leuten starben an zb. an Leukämie, wurden begraben. Gott will es so und Punkt.
QUOTE

Es wird nicht geheilt, sondern langwierig behandelt, weil das profitabler ist.

Das ist ein anderes Kapitel und stimme dir weitestgehend zu.
QUOTE
Die durchschnittliche Nahrung enthält nicht alle benötigten Stoffe ...

Daran ist der Verbrauchen selber schuld. Sachen mit viel Zucker werden mehr gekauft und die anderen Produkte ... Auch die allgemeine Unwissenheit hat ebenso
eine Teilschuld, wer nicht weiß was er braucht, kann auch beim Einkaufen nicht darauf achten. Zudem sind "natürliche" Produkte deutlich teurer, da sie selten in Massen produziert werden und sich der Großteil der Bevölkerung, die Proleten die idR weniger verdienen, sich es nicht leisten können und zum großen Teil auch denken, dass sie mit Pommes, zwei Burger mit Salat und Ketschup des Tagesbedarf decken können. Wenn die den Brennwert meinen, dann haben die sicher recht mrgreen.gif

Geschrieben von: Glassmoon Jul 4 2009, 16:21

QUOTE(shapeless @ Jul 4 2009, 04:13)
QUOTE(Glassmoon @ Jul 3 2009, 23:31)
Die größten Naturwissenschaftler auch jüngerer Vergangenheit waren sehr gläubige Christen (bzw. Moslems.)


dazu hätte ich gern mehr informationen. und bitte keine personen vor mehr als 100jahren, da zu dieser zeit so gut wie jeder christ war.
*

Die Selbstverständlichkeit, Christ zu sein, veranlaßt aber längst nicht zum Verfassen umfangreicher, christlicher Schriften. Wer in jüngster Zeit Christ ist oder nicht ist mir zum einen nicht bekannt, zum anderen ist es unerheblich. Die christlichen Kirchen haben wohl kaum noch einen hemmenden Einfluß auf die Forschung in Universitäten oder von Konzernen. Sony, IBM, Pfizer, BMW etc. pp. dürften sich kaum durch die Kirche negativ beeinflußt fühlen.

Sicher kam es immer wieder zu einem Bruch zwischen den heute allgemein anerkannten Modellen der Naturwissenschaft und der Kirche. In aller erster Linie handelte es sich aber um Theorien, die sich gegen die zeitgenössischen, naturwissenschaftlichen Erkenntnisse richtete und ihre vehementesten Gegner entsprechend in den Kreisen der Wissenschaftler selbst hatte, welche durch die Kirche mit theologischen Argumenten unterstützt wurden. Die Erkenntnis, daß sich Gott durch die Wissenschaft weder Beweisen noch Widerlegen läßt, setzte sich erst sehr spät durch.


QUOTE(Waaagh @ Jul 4 2009, 10:15)
Ach nehmt doch bitte einfach Die Bibliothek von Alexandria.

Da war Wissen seit Anbeginn der Pharaonen-Zeiten gesammelt.
Und wer hat sie verbrannt ?  angry_talking.gif
Cäsar? Kaiser Aurelian? Der Untergang der klassischen, antiken Kultur der Griechen hat vielfältige Ursachen, die sich sicherlich nicht auf die christliche Kirche beschränken lassen. Dieser ist es schließlich mit zu verdanken, daß viele antike Schriften in Klöstern bis in die heutige Zeit überdauern konnten.

QUOTE
Die 10 Gebote sind zwar schön formuliert, aber waren auch nur dazu gedacht die Menschen demütig zu halten.
Harr wie kann ich meine Schäflein knechten? Ihr dürft Euch nicht morden, belügen und bestehlen, nicht ehebrechen. Jeden siebten Tag habt ihr frei und sollt nicht arbeiten – hah, damit hab ich's Euch aber gegeben!


QUOTE
Die Kirche als Intitution hat Millionen Menschen-Leben auf dem Gewissen. Schon allein durch unsere schlechtere Technik heutzutage. Ob das geplant war ?
Natürlich ! Denn wem es gut geht, der glaubt nicht.
Der Glaube an etwas höheres kommt erst mit dem Erliegen des Verstandes.
Sehr schöne Ideologie  blink.gif
*

Es bleibt stehen, daß die modernen Naturwissenschaften erst durch die Kirche ermöglicht wurden. Anatomen suchten den Sitz der Seele, Astronomen den göttlichen Himmelsmechanismus zu verstehen, Biologen die Geschöpfe Gottes zu kategorisieren, Physiker und Chemiker das Wirken Gottes im Ding zu beschreiben.

Die hellenistische Antike hatte ihre Blütezeit längst überschritten, als die christliche Kirche überhaupt erst Fuß zu fassen begann. Die vorchristlichen Römer hatten mit Wissenschaft und Erkenntnisdrang selbst nicht mehr am Hut als die Kirche des Mittelalters, wenn nicht gar weniger.


Sicherlich hat die Institution Kirche in der Vergangenheit aus unserer Sicht viel Schlechtes verursacht. Sie für alles Schlechte auf der Welt verantwortlich machen zu wollen ist dennoch so einseitig wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse zum heiligen Gral zur Errettung der Menschheit hochzustilisieren.

Geschrieben von: liquid_troll Jul 4 2009, 20:40

So da muss ich mal wieder zurück zum Thema :
Ich sehe die Kirche hier als Heuchlerei...
Also zumindest auf den "kleinen" Dörfern ist nur der ein guter Christ der JEDEN Sonntag in die Kirche geht und einen abheuchelt...
Genau wie sowelche die Ihren Fernseher im Schrank verstecken!
Und wenn ein Pfarrer zu einem sagt Bei den Ying / Yang zeichen überwiegt das schwarze (böse) und das Peace zeichen ist die Teufelskralle (umgedrehtes,abgebrochenes Jesuskreuz)... dann ist blink.gif angebracht.
Daher rührt auch mein Abstand zum Glauben der Kirche....
In meinen Augen sind die alle Irre....
Helfen tut es zu Glauben, das stand auch in der Welt Der Wunder Zeitung drinne (Selbstheilungskräfte des Körpers). Aber ich setzte mich nicht mit den ganzen Heuchlern in einen Raum!
Da wird es einfach Zeit dass sich endlich mal was ändert, mit Ansichten wie vor 200 Jahren kommt man heute einfach nichtmehr weit.
Cool sind zum Beispiel Jesusfreaks und Co. (Gott ist Cool, Gott ist dein Kumpel etc.)
Aber die werden meistens nur belächelt.
Also wird die Kirche so wie sie jetzt besteht über kurz oder lang zugrunde gehen( dann spar ich mir wenigstens die Kirchensteuer).
UND meine beiden Kinder sind nicht getauft! (Allein deshalb weil das jeder macht und sich dass so gehört sick.png , wenn ich nicht 100% dahinter steh zwing ich den beiden nicht meinen Glauben auf @ BO ;-) )
So genug geschrieben...
Schönes W-Ende noch euch mrgreen.gif

Geschrieben von: !nsane Jul 5 2009, 18:33

Abgesehen von der jahrundertalten Tradition Mindeheiten zu diskriminieren (z.B. Homosexuelle heute noch), psychische Krankheiten als Teufelswerk einzuordnen (Ratzinger hat unglaublich viele Exorzisten ausbilden und wirken lassen seit seiner Wahl) und die Verantwortung an Tausenden Aids Toten die verhidnert werden könnten ist die Kriche doch eigentlich ein super Verein!

Geschrieben von: groemel Jul 5 2009, 19:17

QUOTE(Mantrid @ Jul 4 2009, 14:11)
Weisst Du, ich bezweifle halt sehr stark, dass die Technisierung ein positiver Schritt war. Ist das Leben dadurch erfüllter? Es reicht schon, die Glotze anzuschalten und den Rotz zu sehen, der da durch den Äther schwirrt, um die Frage zu beantworten. Ich behaupte nicht, dass Technik an sich verwerflich ist, es kommt darauf an, ob man sie für sinnvolle Anwendungen oder überflüssigen Blödsinn einsetzt. Wo die Technik ungehemmt wuchert, verkümmert der Mensch. Ich finde es beeindruckend, wie Frank Herbert dies schon vor 1965 klar erkannte und in Butler's Jihad und dessen Konsequenzen eine Alternative darlegte.
*



Ich sehe das ziemlich ähnlich. Dass durch Technisierung langfristig das persönliche Glück gesteigert wird, halte ich für sehr fragwürdig.

Die Argumente, ohne Medizin hätten wir aber nicht..., usw. beziehen sich nur auf unseren westlichen Standard. Menschen in Vietnam, Mali, Bolivien leiden unter unserer Technisierung. Ein Hoch auf die Unbegrenztheit unseres technischen Sachverstandes.

Gruß bye.gif

Geschrieben von: Glassmoon Jul 5 2009, 21:56

Schon witzig, hier hat man ein interessantes Argument:
Die Kirche ist Schuld an der modernen Technisierung, die Menschen ausbeutet/unsere Umwelt zerstört etc. pp.
vs
Die Kirche ist gegen die Wissenschaft und tötet, indem sie unseren Fortschritt ausgebremst hat.

Wie man es dreht und wendet, ein Sündenbock ist schnell gefunden und sollte zum Wohl der Allgemeinheit gleich gelyncht werden *gg*

Geschrieben von: aitken Jul 5 2009, 22:12

QUOTE(Glassmoon @ Jul 5 2009, 21:55)
Schon witzig, hier hat man ein interessantes Argument:
Die Kirche ist Schuld an der modernen Technisierung, die Menschen ausbeutet/unsere Umwelt zerstört etc. pp.
vs
Die Kirche ist gegen die Wissenschaft und tötet, indem sie unseren Fortschritt ausgebremst hat.

Wie man es dreht und wendet, ein Sündenbock ist schnell gefunden und sollte zum Wohl der Allgemeinheit gleich gelyncht werden *gg*
*



Das kann unsere Lieblingsinstituion ja auch sehr gut *hüstel*.

Ist Surak eig. noch mit dabei, seine Ansicht würde mich noch interessieren unsure.gif

Geschrieben von: Glassmoon Jul 5 2009, 22:22

Hat sich leider vor längerem abgemeldet. An ihn dachte ich auch gleich, als dieser Thread erstellt wurde.

Geschrieben von: shapeless Jul 5 2009, 23:20

QUOTE(groemel @ Jul 5 2009, 18:16)
Menschen in Vietnam, Mali, Bolivien leiden unter unserer Technisierung.


Nicht an der Technisierung, sondern an unserem Umgang mit der Erde und der Verteilung des Wohlstandes.

Geschrieben von: Mantrid Jul 6 2009, 00:58

QUOTE(shapeless @ Jul 5 2009, 23:19)
QUOTE(groemel @ Jul 5 2009, 18:16)
Menschen in Vietnam, Mali, Bolivien leiden unter unserer Technisierung.


Nicht an der Technisierung, sondern an unserem Umgang mit der Erde und der Verteilung des Wohlstandes.
*



Was wiederum zum Grossteil auf die Technisierung zurückführbar ist. Andere Menschen werden ausgebeutet, damit wir nutzlose high-tech Turnschuhe, Playstations, Handys mit immer mehr unsinnigen Funktionen, etc. herstellen (lassen) können. Unter dem Strich mag uns das Produkt dann zwar faszinieren, nützen aber nichts, im Gegenteil.

Der Kapitalismus ist wie eine Heuschreckenplage. Es geht nicht darum sinnvolle Dinge zu einem angemessenen Preis zu verteilen, sondern darum, irgendwas zu vermarkten, woran man möglichst viel Profit "verdient". Ohne Technisierung wäre das überhaupt nicht möglich.

Selbst die unmittelbare Vernichtung menschlichen Lebens haben wir technisiert und industrialisiert. Ein Mensch mit einer Keule kann nicht viel Schaden anrichten, ein Mensch mit einer Bombe dagegen... Die Technisierung führt dazu, dass Macht auf eine sehr geringe Anzahl von Personen fokussierbar ist. Zudem ist unsere Abhängigkeit von Technik Teil eines hydraulischen Despotismus.

---

Gerade noch gefunden zum Thema Gesundheit:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/755/324621/text/

QUOTE
Demnach zählt das Risiko, an Kunst- und Behandlungsfehlern im Krankenhaus zu sterben zu den zehn häufigsten Todesarten - noch vor Aids und Brustkrebs.


Soviel zum tollen Argument der medizinischen Technologie.

Geschrieben von: shapeless Jul 8 2009, 01:29

QUOTE(Mantrid @ Jul 5 2009, 23:57)
[1]Was wiederum zum Grossteil auf die Technisierung zurückführbar ist.

[2]Soviel zum tollen Argument der medizinischen Technologie.
*




1 - genauso, wie die Menschen unter dem Pflug und dem Buchdruck leiden... jaja... Technik ist neutral, erst der Umgang mit dieser durch den Menschen bringt Wertung hinein. Ist dieser Umgang verantwortungslos, ist es nicht die Technik, sondern der Umgang. Ach?! ...

2 - das Risiko an einer unbehandelten Krankheit zu sterben zählt zu den 3 häufigsten Todesursachen, noch vor Mord, uh-uh-Aids, und "Ärzte spielen Dr. Bibber"

Geschrieben von: Mantrid Jul 8 2009, 04:32

QUOTE(shapeless @ Jul 8 2009, 01:28)
QUOTE(Mantrid @ Jul 5 2009, 23:57)
[1]Was wiederum zum Grossteil auf die Technisierung zurückführbar ist.

[2]Soviel zum tollen Argument der medizinischen Technologie.
*




1 - genauso, wie die Menschen unter dem Pflug und dem Buchdruck leiden... jaja... Technik ist neutral, erst der Umgang mit dieser durch den Menschen bringt Wertung hinein. Ist dieser Umgang verantwortungslos, ist es nicht die Technik, sondern der Umgang. Ach?! ...

2 - das Risiko an einer unbehandelten Krankheit zu sterben zählt zu den 3 häufigsten Todesursachen, noch vor Mord, uh-uh-Aids, und "Ärzte spielen Dr. Bibber"
*



Wie oben bereits geschrieben, habe ich lediglich die angeführten Argumente umgedreht. Ich habe auch gesagt, dass Technologie an sich nicht verwerflich ist, solange es um sinnvolle Anwendungen geht.

Das Hauptproblem besteht aber in der Paarung Kapitalismus/Technologie. Die kapitalistischen Unternehmen im Wettbewerb müssen beständig ihre Produktivität steigern, um zu überleben - nicht selten bis zu 10% pro Jahr! Dabei ersetzt Technologie den Menschen und zerstört damit die Gesellschaft und so die eigene Absatzbasis. Ausserdem ist der Kapitalismus ein Brutherd für nutzlose technologische Anwendungen (Playstation & Co.) und verlangt nach einem kurzen Produktlebenszyklus (minderwertige Qualität, künstliche Produktalterung, Resourcenverschwendung).

Ein anderes Problem ist der hydraulische Despotismus, welcher dadurch zustande kommt, dass eingesetzte Technologien ein höheres Bevölkerungswachstum erlauben. Ohne diese Technologien könnte der darauf basierende Bevölkerungsanteil nicht länger überleben, so dass diejenigen, welche die Kontrolle über die Technologie ausüben eine erhebliche Machtposition innehaben. Man denke z.B. an die Energielieferanten.

1 Was Dein Beispiel mit dem Buchdruck angeht, muss man dazu auch sehen, dass dieser die Manipulation durch Propaganda wesentlich erleichtert hat. Auch der Pflug ist keine durchweg positive Erfindung. Der umgepflügte Boden vertrocknet und wird ausgewaschen. Die Monokulturen geben ihm den Rest. Ohne ständige Düngung, was wiederum eine Umweltbelastung darstellt (Grundwasser), würde auf den meisten Äckern nicht mehr viel wachsen. Wie oben bereits angesprochen ist durch die schlechte Bodenqualität bereits der Vitamingehalt vieler Landwirtschaftsprodukte drastisch zurückgegangen.

2 http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:ToptenTU.svg&filetimestamp=20081016140310 Dies sind Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Atemwegserkrankungen, also allesamt Zivilisationskrankheiten (Stress, Umweltverschmutzung, mangelhafte Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht, etc.). Das sah vor der Industrialisierung noch ganz anders aus. Es ist also nicht richtig, unbehandelte Krankheiten als eine der Haupttodesursachen darzustellen, sondern vielmehr "behandelte" Krankheiten, die als Folge der Technologisierung in ungleich höherem Mass auftreten.

Wir haben uns in die falsche Richtung verrannt und sollten langsam merken, dass es eine Sackgasse ist. Wenn wir die Richtung nicht aus Einsicht korrigieren, wird dies eben zwangsweise stattfinden - womöglich mit katastrophalen Folgen für zahlreiche Menschen. Aber jeder glaubt ja immer, es würde ihn schon nicht treffen.

Ich glaube die Menschen können einfach nicht langfristig denken und die Folgen ihrer Taten abschätzen.

Geschrieben von: groemel Jul 8 2009, 11:37

QUOTE(shapeless @ Jul 8 2009, 01:28)
[...]
1 - genauso, wie die Menschen unter dem Pflug und dem Buchdruck leiden... jaja... Technik ist neutral, erst der Umgang mit dieser durch den Menschen bringt Wertung hinein. Ist dieser Umgang verantwortungslos, ist es nicht die Technik, sondern der Umgang. Ach?! ...
[...]
*



Ich möchte für meinen Teil betonen, dass der diskutierte technische Fortschritt nicht die Kunst mit einschließt. Eine Progression in der Kunst (also auch Literatur) halte ich für essentiell. Die Frage ist, wo man Kunst und "Technisierung" (keine ganz gegensätzliche Begriffe) voneinander trennen kann.

Gruß bye.gif



edit: Das Problem hast du recht eng umrissen, Mantrid. Was willst du nun tun? Also was ist die Konsequenz aus dieser Einsicht?

Die Kirche kann man, um kurz auf das Thema zu kommen, nicht in schwarzweiß zeichnen, und sie für die Zivilsation verantwortlich machen, so wenig wie sie Fels in der Brandung des Fortschritts ist.

Geschrieben von: Mantrid Jul 8 2009, 12:14

QUOTE(groemel @ Jul 8 2009, 11:36)
Das Problem hast du recht eng umrissen, Mantrid. Was willst du nun tun? Also was ist die Konsequenz aus dieser Einsicht?
*



Ein einfaches Leben zu leben.

Was die Kunst angeht, ist deren Aufgabe zu reflektieren. Kunst an sich stellt keine Technik dar, wobei man Kunst und Kunsthandwerk nicht durcheinanderwerfen darf. Das Medium der Kunst, also der Umgang mit Materialien, ist nicht gleichbedeutend mit der Kunst selbst.

Geschrieben von: einspaarundzwanzig Jul 9 2009, 19:24

QUOTE(Mantrid @ Jul 8 2009, 13:13)
QUOTE(groemel @ Jul 8 2009, 11:36)
Das Problem hast du recht eng umrissen, Mantrid. Was willst du nun tun? Also was ist die Konsequenz aus dieser Einsicht?
*



Ein einfaches Leben zu leben.

Was die Kunst angeht, ist deren Aufgabe zu reflektieren. Kunst an sich stellt keine Technik dar, wobei man Kunst und Kunsthandwerk nicht durcheinanderwerfen darf. Das Medium der Kunst, also der Umgang mit Materialien, ist nicht gleichbedeutend mit der Kunst selbst.
*



das möchte ich gerne genauer wissen..
worin liegt genau der unterschied deiner meinung nach?

Geschrieben von: Mantrid Jul 9 2009, 21:33

QUOTE(einspaarundzwanzig @ Jul 9 2009, 19:23)
das möchte ich gerne genauer wissen..
worin liegt genau der unterschied deiner meinung nach?
*



Du wirst ja wohl noch selbst herausfinden können, worin der Unterschied zwischen Kunst und Kunsthandwerk, bzw. Inhalt und Medium besteht.

Geschrieben von: einspaarundzwanzig Jul 10 2009, 17:18

QUOTE(Mantrid @ Jul 9 2009, 22:32)
QUOTE(einspaarundzwanzig @ Jul 9 2009, 19:23)
das möchte ich gerne genauer wissen..
worin liegt genau der unterschied deiner meinung nach?
*



Du wirst ja wohl noch selbst herausfinden können, worin der Unterschied zwischen Kunst und Kunsthandwerk, bzw. Inhalt und Medium besteht.
*



also was Kunsthandwerk bedeutet ist ja klar. bye.gif
aber was meinst du mit "Kunst"? "Kunst" ist einfach ein zu weitgreifendes Wort um verstehen zu können was du meinst.
vielleicht verstehe auch nur ich nicht was du damit meinst...

Geschrieben von: shapeless Jul 10 2009, 22:40

Kunst ist das, was geschieht, bevor du das Kunstwerk siehst. Kunst ist das, was bleibt, wenn du das Kunstwerk zerstörst.

Geschrieben von: groemel Jul 14 2009, 14:21

Kunst ist das Geheimnis.

Geschrieben von: Gärtner Jul 14 2009, 16:56

Man könnte auch sagen, dass Technik eine Form der Kunst ist.

(ich gehe allerdings nicht davon aus, dass ich hier mit dieser Ansicht auf nennenswerte Gegenliebe stossen werde...)

Geschrieben von: Glassmoon Jul 14 2009, 17:24

Öhm, wenn wir nun wieder auf das Handwerk zurückkommen, drehen wir uns im Kreis. Handwerk ist nicht Kunst.

Geschrieben von: Gärtner Jul 14 2009, 23:16

Technik =/ Handwerk

Geschrieben von: Weizza88 Oct 21 2009, 21:13

meiner meinung nach ist die kirche etwas zu sehr in ihre alten grundsätze versteift. sie sollte sich mehr der jugend und dem heutigen zeitgeist anpassen! denn sonst sitzen dort bald wirklich NUR noch rentner... und auch die gehen vermutlich irgendwann mal ein.
glaub nicht dass es daran liegt dass keiner mehr glaubt!

Geschrieben von: Krealibin Oct 21 2009, 21:31

Die Kirche ist schon am Austrocknen, gebt ihr noch bisschen Zeit. Noch einige Generationen und spätestens in 100Jahren sind Kirchen auch nur noch Bauwerke und werden zu Museen.

Geschrieben von: shapeless Oct 21 2009, 21:42

wetten?^^

wenn sie so weitermacht wie bisher mind. 200jahre

aber das sieht sie schon länger kommen und wird daher in den nächsten 50-100jahren einen strukturwandel erleben

Geschrieben von: Krealibin Oct 21 2009, 21:44

QUOTE(shapeless @ Oct 21 2009, 22:42)
strukturwandel erleben
*



Und der Jesus wird schwarz angemalt, bekommt eine Baggy-Jeans, eine Sonnenbrille und Passagen werden gerappt. Achja, er ist nicht am Kreuz gestorben, sondern an einer Schußwunde? mrgreen.gif

Geschrieben von: shapeless Oct 21 2009, 23:05

und wenns nur ein schwarzer papst wird, der das mit den kondomen und frauen nicht so eng sieht

Geschrieben von: ju87 Oct 25 2009, 09:17

Die Kirche muss untergehen .
Ich meine als junger Mensch wird man zu diesem Scheiß meist gezwungen .
Ok! Es ist der finanzielle Start ins Leben aber ganz ehrlich , falls ich mal Kinder haben sollte 3000€ sobald sie geboren werden aufn Bankkonto ,da haben se auch was davon und falls sie wirklich den Drang zum Glauben haben sollen sie machen was sie wollen .


Vor 4 Jahren bei der silbernen Konfirmation kam der junge (fanatische) Prediger der Kirchengemeinde im Heimatsort meines Vaters auf meinen Vater zu und meinte ernsthaft im Gespräch er würde auch ihn "noch auf den rechten Weg zurückführen" .

Mein Vater starb wie bekannt dieses Jahr .Meine Großmutter veranlasste im Heimatsort meines Vaters ne Predigt und ich musste LEIDER mir das antuen (Omi zu liebe , seit ihrem Schlaganfall muss man aufpassen ,da kann man schlecht den Mr. Opinion raushängen lassen) .
Als er nach der Predigt meiner Familie sein "herzliches" Beileid wünschte und mir die Hand schüttelte habe ich hoffentlich im Sinne des Verblichenen gehandelt und gesagt "IHN haben sie nicht gekriegt"
Da hat der olle Kanzelgoebbels die Fresse verzogen biggrin.gif


Als ich zur Pfirmung ging und schon "etwas" reifer (omg 12 jahre alt ?) hatte ich als Pfirmlehrerin die älteste Schreckschraube der Kirchengemeinde dry.gif .

Vater unser , Avemaria , omg wtf was fürn Quatsch .
Ich habs nicht gemacht .
Irgendwan kam das Thema Denkmäler und dann ich naja da muss die Kirche für ihre ganzen Opfer ja noch was größeres als den Himalaya als Denkmal bauen .
Sie konnte nicht kontern und ich bin rausgeflogen cool.gif

Ach als freidenkendes Kind des alten Jahrtausends laugh.gif jaja so kann man die Scheinheiligen ärgern

Geschrieben von: Krealibin Oct 25 2009, 14:10

Früher hast du noch sinnvolle Dinge gemacht, jetzt spielst du nur noch mit Waffen mad.gif

Geschrieben von: ju87 Oct 25 2009, 16:18

QUOTE(Krealibin @ Oct 25 2009, 15:10)
Früher hast du noch sinnvolle Dinge gemacht, jetzt spielst du nur noch mit Waffen  mad.gif
*



dry.gif
Zur Zeit arbeite ich an ner russischen Kamera biggrin.gif
Ich brauch keine Kirche , ich hab die Fotografie laugh.gif

Geschrieben von: Raw4ad1sh Dec 8 2009, 20:07

Ich finde die meisten religionen ist sind im allgemeinen nicht schlecht da sie meistens dazu motivieren gutes zu tun...womit ich eher ein problem habe ist die kirche selber da meiner meinung nach die eigentliche religion durch die kirche oft verfälscht wird.

zb. bei den katholiken: wo steht in irgend einer schrift geschrieben dass priester keine frau haben dürfen...trotzdem gibt's den tollen sinnlosen zölibat der erst 1022 von irgend so einem typen wegen was ganz anderem als der religion eingeführt wurde!

Geschrieben von: Surak Aug 18 2012, 01:37

Ich glaube, dies ist der Thread wo das hier perfekt hinpaßt: w00t.png

QUOTE
Taufe von Unmündigen verfassungswidrig

Das Kölner Beschneidungsurteil hat eine Nebenwirkung, die jeden Arzt oder Apotheker hilflos macht. Sie wurde hervorgerufen durch eine voreilige Reaktion der Catholica in ihrer gemeinsamen Empörung mit Juden und Muslimen über ein Urteil, das nach unserer Gesetzeslage gar nicht anders ausfallen konnte.

Zu früh empört, zu kurz gedacht. Völlig unerwartet bläst der Catholica jetzt Gegenwind durch eine Verfassungsregelung ins Gesicht, wonach niemand zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform gezwungen werden darf. Demnach ist die Taufe von Unmündigen verfassungswidrig. Wer hat jemals darüber nachgedacht.

Nach dem Hitler-Konkordat von 1933 muss die Catholica endlich zur Kenntnis nehmen, dass bereits in der Weimarer Verfassung eine glasklare Bestimmung stand, die in § 140 in unserem Grundgesetz uneingeschränkt weitergeführt und verankert ist. An diesem Beispiel wird überaus deutlich, wie unsäglich undemokratisch und religionslastig unser Staat insbesondere mit den Amtskirchen verquickt ist.

Natürlich tut Taufen körperlich nicht weh, hat aber gleichwohl gravierende bis irreversible Folgen für den unmündigen Täufling, nämlich lebenslange finanzielle Bürde durch die vom Staat eingezogene Kirchensteuer und - in der Catholica - Exkommunikation, wenn man das als Erwachsener nicht will.

Unmündige Kinder sind nämlich nicht Leibeigene ihrer Eltern, sondern eigene Rechtssubjekte. Nach Dr. Dr. Joachim Kahl, Marburg, ist es den Eltern verwehrt, „irreversible oder als irreversibel vorgestellte Mitgliedschaften überzustülpen. Denn dieser unfaire Paternalismus nutzt den kindlichen Zustand der Wehrlosigkeit und Unmündigkeit aus und verletzt das Recht, nur freiwillig und ohne Zwang einer Religion oder Weltanschauung beizutreten oder eben nicht beizutreten.“ Während z.B. ein Franzose fröhlich Katholik und gleichzeitig Laizist sein kann, ist das dem deutschen Katholiken verwehrt. Sieht nämlich ein deutscher Katholik nicht ein, warum und dass ein Beitrag für seine Kirche zwangsweise bis zum Gerichtsvollzieher durch den Staat eingezogen wird, und wehrt sich dagegen, wird er kurzum und ohne wenn und aber exkommuniziert.

Das ist für viele zwar keine körperliche, aber durchaus eine seelische Pein. Mord und Totschlag wird vergeben, eine Weigerung zur Zwangskirchensteuer – zumal durch den Staat eingetrieben – führt zum Ausschluss. „Das hohe Alter von Traditionen und die identitätsstützende Inbrunst, mit der bestimmte religiös motivierte Praktiken heute verteidigt werden, besagen überhaupt nichts über…. deren rechtsstaatliche Legitimität“, so Kahl.

Die Taufe ist nach eigenem Verständnis der Catholica irreversibel und verstösst somit gegen § 140 GG, weil eine spätere eigene Entscheidung eines mündigen Menschen mit Ausschluss bedroht und bestraft wird. Besonders makaber: hier macht sich der Staat zum Handlanger der Catholica, weil durch eine Meldung eines Kirchenaustrittes beim Standesamt zwangsläufig die Exkommunikation ausgelöst wird. Wann endlich hört dieser Spuk und Missbrauch in unserer säkularen Demokratie auf!?


von Georg Korfmacher - München, 16.08.12
http://www.scharf-links.de/16.0.html


Und wie wir sehen: Eines kommt zum anderen - und plötzlich merken die Behörden, was für einen Schwachsinn sie seit Jahrhunderten durchgehen lassen! laugh.gif Ist doch toll, mal in einem älteren Thread zu sehen, wie sich die Welt in weniger als drei Jahren verändern kann! smile.gif

Geschrieben von: Surak Sep 25 2012, 01:26

Na immerhin... smile.gif

http://german.ruvr.ru/2012_08_27/86369763/

Geschrieben von: Destroyer3220 Oct 16 2012, 14:54

QUOTE(shapeless @ Oct 22 2009, 00:05)
und wenns nur ein schwarzer papst wird, der das mit den kondomen und frauen nicht so eng sieht
*



Genau das habe ich früher auch gedacht, bis ich mal in einer sehr interessanten Diskussionsrunde saß, unter anderem mit Prof. Dr. Mückl von der päpstlichen Universität in Rom. Er ist kein Priester, sondern angestellter im Vatikan.

Gegen diese Position spricht aus der Position des apostolischen Stuhls eine Entkoppelung, nämlich der von Liebe und Sex. Die Kirche hat inzwischen erkannt, das Sex nicht nur zur Zeugung von nachkommen, sondern auch dem ehelichen Leben dient. Doch letztendlich findet diese Entkoppelung statt. Natürliche Verhütungsmittel sind für mich ein Thema in einer Beziehung, da kann man in der fruchtbaren Zeit auch wunderbar andere Spielchen machen, seid kreativ wink.gif.

Aus der philosophischen Perspektive, so der Philosophieprofessor Dr. Splett ist das Kondom erlaubt, da kein Spermium das Recht besitzt, geboren zu werden.

Hier kommt es halt drauf an, ob man christlich oder nicht denkt.

Zwei Fragen blieben mir bis dahin jedoch unbeantwortet:

1. Was ist beim Sex, z.B. nach der Disco, bei dem man nicht so ein inniges Vertrauen aufbringen kann?
Klar, dass die Kirche gegen so etwas von vornherein etwas hat, doch man muss ja "ausprobieren". - Hierauf finde ich keine andere Antwort als das Kondom.

2. Was ist mit dem Thema Geschlechtkrankheiten, in der ersten Linie das HI-Virus.
Bezüglich Geschlechtskrankheiten ist es die gleiche "Antwort" wie bei Frage Nummer 1.

Bezüglich Thema Aids habe ich mir die Dokumentation "House of Numbers" angesehen.

Sehr zu empfehlende Dokumentation, die DVD gibts bei den üblichen verdächtigen... Amazon usw..

http://www.houseofnumbers.com/site/


Sonstiges: Ich Schätze die Katholische Kirche wegen Ihrer klaren Position zur vor Allem roten Gentechnologie, bei der grünen Gentechnologie hoffe ich auf noch klarere Argumentatione, z.B. in Form von Verlautbarungen d. apostolischen Stuhls, so wie auch das jedem zu empfehlende Dokument, das u.A. die PID behandelt, das man hier lesen kann:

http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/verlautbarungen/VE_183.pdf

Grüße,

Destroyer

Geschrieben von: Surak Oct 16 2012, 16:12

QUOTE
Aus der philosophischen Perspektive, so der Philosophieprofessor Dr. Splett ist das Kondom erlaubt, da kein Spermium das Recht besitzt, geboren zu werden.

Hier kommt es halt drauf an, ob man christlich oder nicht denkt.


In der Tat kommt es darauf an. Gewisse Leute, die sich in meiner Jugend für das Kondomverbot eingesetzt haben, hatten da nämlich weniger ein Spermienproblem, sondern ein moralisches Problem mit Blick auf den Mißbrauch der Latexmischung der Gummibäume, die ja nicht zufällig so heißen.
Das sind übrigens dieselben Leute, die ein Problem damit hatten, pflanzliche Harze zur Linderung von Beschwerden zur Verwendung freizugeben - weil sie den Pflanzen vermutlich pauschal unterstellt hatten, damit nicht einverstanden zu sein.

Wie herrlich simpel ist doch die philosophische Welt von Prof. Mückl und Dr. Splett... laugh.gif

Geschrieben von: Destroyer3220 Oct 16 2012, 16:37

Wenn jeder sagt "es kommt drauf an was man denkt" ist eine solche Diskussion in meinen Augen sinnlos. Auch hier bietet die Katholische Kirche jedoch wieder eine Antwort: Der Mensch ist Tier (und auch Pflanzen) überlegen, er soll seine Umwelt nutzen um sich selbst zu entwickeln.
Ohne Prämissen funktioniert kein philosophisches Gedankenkonstrukt.

Die selben Leute, die solch einen Firlefanz verzapfen, sollten sich fragen, ob es nicht besser wäre, mit dem Atmen aufzuhören, denn kein Sauerstoffmolekühl wird danach gefragt, ob es in die menschliche Lunge möchte. Aber ja, was wenn man dann stirbt? Die Molekühle im Boden wurden auch nicht gefragt, ob man sie umgraben darf um eine Leiche zu vergraben.... Wenn ich von irrsinnigen Annahmen ausgehe, dann kann ich dies auch weiterspinnen...

So wie mit den Kondomen, bei denen ich persönlich die oben genannten Argumente (bis auf das von meiner Sicht aus nachrangige von Prof. Splett und der HIV-Wahn) ALLE nachvollziehen kann.

Eine Antwort ist mir die Kirche dennoch schuldig, letztendlich ist und bleibt die Kirchensteuer unbegründet, ich verdiene nicht viel, doch wenn ich auf meinen Lohnsteuerzettel schaue, ist das wahrhaft unchristlich!

Geschrieben von: Surak Oct 16 2012, 19:00

Nichts und niemand ist irgendwem überlegen, meine ich - darum geht es auch gar nicht. Es geht aus meiner Sicht eher um Interaktion zwischen den Entitäten und um eine regulierende Dynamik, die für alle die Bedingungen verbessert - die aufgrund von Mißverständnissen immer ungünstiger als nötig sind. Der eschatologische Vorbehalt bleibt vermutlich unangetastet: Jeder von Menschen geschaffene Zustand ist grundsätzlich verbesserungsfähig. Keine Dynamik ist völlig ohne Irritation; keine Kommunikation erfolgt völlig frei von Interferenz. Doch dadurch wird das Dasein erst mit Inhalt gefüllt, so daß wir es lebenswert finden können. Kommunikationsabbruch hingegen kann dazu führen, daß Mißverständnisse und Unterstellungen bis ins Uferlose eskalieren - und an diesem Punkt kommt die akkumulierte Weisheit der vielen Religionen ins Spiel, die dort eine wunderbare Struktur bieten können, um der Sinnlosigkeit und dem Wahnsinn nicht das letzte Wort zu lassen.

Geschrieben von: Destroyer3220 Oct 16 2012, 20:58

QUOTE(Surak @ Oct 16 2012, 20:00)
Nichts und niemand ist irgendwem überlegen, meine ich - darum geht es auch gar nicht. Es geht aus meiner Sicht eher um Interaktion zwischen den Entitäten und um eine regulierende Dynamik, die für alle die Bedingungen verbessert - die aufgrund von Mißverständnissen immer ungünstiger als nötig sind. Der eschatologische Vorbehalt bleibt vermutlich unangetastet: Jeder von Menschen geschaffene Zustand ist grundsätzlich verbesserungsfähig. Keine Dynamik ist völlig ohne Irritation; keine Kommunikation erfolgt völlig frei von Interferenz. Doch dadurch wird das Dasein erst mit Inhalt gefüllt, so daß wir es lebenswert finden können. Kommunikationsabbruch hingegen kann dazu führen, daß Mißverständnisse und Unterstellungen bis ins Uferlose eskalieren - und an diesem Punkt kommt die akkumulierte Weisheit der vielen Religionen ins Spiel, die dort eine wunderbare Struktur bieten können, um der Sinnlosigkeit und dem Wahnsinn nicht das letzte Wort zu lassen.
*



Ich vertrete hartnäckig die Meinung, dass der Mensch seine Umwelt zum Vorteile seiner selbst verändern und benutzen darf. Evolution basiert schließlich auf diesem Grundsatz, der Anpassungsfähigkeit an die Umgebung, bei höher entwickelten Tieren auch die Möglichkeit, die Umgebung nach seinen Wünschen anzupassen.
Ich rechtfertige z.B. meine Nahrungsaufnahme nicht durch den Lebenserhalt, denn sonst könnte ich ja irgendeinen Vitaminbrei verspeisen, der synthetisiert ist.
Aber darum geht es in der Tat nicht.

Als regulierende Dynamik verstehe ich eine spontane Ordnung. Gerade durch strikte Verhaltensweisen und vorhersehbare Abläufe entsteht in der Tat ein Loch, das man nicht als lebenswert bezeichnet.
Beim Verstehen hilft die Entropie der Thermodynamik. Gerade durch das geradlinige Verhalten von Molekülen eines Gases entsteht eine komplexe Unordnung, die Natur neigt nun mal dazu, das ist übrigens auch eine neuere Theorie, die Zeit zu erklären, warum sie in eine bestimmte Richtung läuft, was physikalisch egal wäre: Das Universum neigt seit seiner Entstehung zu Unordnung.

Relgion bietet für mich nicht nur Struktur um die Sinnlosigkeit zu erklären, (auf diese Frage habe ich für mich noch keine Antwort gefunden), sondern einiges mehr, auch wenn ich mich nicht an wie richtig gesagt alle verbesserungswürdigen Vorgänge halte.

Gruß



Geschrieben von: Surak Oct 17 2012, 11:29

Lobenswert hervorzuheben ist aus meiner Sicht, daß Ratzinger - also Benedikt XVI - sich mittlerweile dazu durchgerungen hat, eine gewisse Wertschätzung der Hildegard von Bingen zum Ausdruck zu bringen: http://www.opencannabis.net/forum/rechtslage-neuigkeiten/3610-papst-erhebt-hildegard-von-bingen-zur-kirchenlehrerin.html#post57500

Zumindest damit unterschreibt er auf dem Hintergrund von Aktionen wie den teilweise heftigsten Pogromen der Amtskirche gegen heilkundige Männer und Frauen aus der Bevölkerung Europas, die leider auch der Verbreitung von wertvollen Wissensbeständen nicht unbedingt zuträglich gewesen sind, einen wichtigen Satz aus der Bergpredigt:

http://www.biblestudytools.com/elb/matthaus/7.html

Daß diese Ansage bei ihm früher anscheinend keine besonders hohe Priorität genoß, lesen wir http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=128&id_entry=3721 huh.gif

Machen wir uns nicht vor: Der Typ ist ein knallharter Machtmensch - und aus meiner Sicht um einiges übler als George W. Bush: Denn im Gegensatz zu diesem ist er gebildet und intelligent! mad.gif

Ungefähr 20 Jahre lang habe ich christliche Theologie studiert; heute bin ich mehr im Hinduismus unterwegs. Deine Gedanken zur Evolution bringen mich vielleicht auch darum irgendwie auf einen Gedanken von http://mkgandhi-sarvodaya.blogspot.de/2011/11/thought-for-day-evolution.html

Ich weiß, daß viele von diesen Typen aus den Reihen des Vatikan ein superfreundliches und nicht selten unterschwellig vereinnahmendes Wesen haben, mit dem sie gerade junge Leute dazu verleiten, all ihren Aussagen intuitiv zuzustimmen - doch man sollte sich da nicht täuschen lassen: Genau das ist nun mal ihr Geschäft - und schlechte Geschäftsleute waren die vom Vatikan noch nie! wink.gif

Geschrieben von: Destroyer3220 Oct 17 2012, 12:59

Ich habe nie behauptet, vollkommen von allem überzeugt zu sein, doch letztendlich sind dies ein paar Sachen, die mich von gewissen Sachverhalten überzeugt haben. Evolution und Kirche sind laut Prof. Mückl bestens vereinbar - doch damit macht er sich keine Freunde, etliche Kirchenhäupter sehen das nicht so.

Ich habe unter anderem in Biologie mein Abitur gemacht, spezialisiert auf Evolution.

Mit der Person Ratzinger habe ich mich nicht näher beschäftigt, doch dem Sachverhalt stimme ich zu, ich mag Hildegard von Bingen als Kräuterhexe, jedoch sind mir ihre anthropologische Positionen zuwider.

Ein Text von Ratzinger ist mir übrigens sehr im Kopfe geblieben: "Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophen"


Geschrieben von: Surak Oct 17 2012, 14:53

Evolution im biologischen Sinne ist ja ein naturwissenschaftlicher Ansatz. Da Theologie keine Naturwissenschaft ist, finde ich es befremdlich, wenn Leute vom biblischen Standpunkt aus da reinquatschen - das gehört sich einfach nicht und ist ein grober Kategorienfehler. Ich glaube aber weniger, daß das in der römischen Kirche geschieht - sowas ist eher typisch für calvinistisch geprägte Fundamentalisten. Die gibt es in Deutschland praktisch nicht - in den USA und NL sind die jedoch durchaus nicht selten.

Geschrieben von: sargmoewe Jan 28 2013, 06:47

..das Problem bei monotheistischen Religionen wie eben auch dem Christentum ist
ja leider folgendes:
Folge einen vordefinierten Leitbild ( Gott), aber deine eigene Persönlichkeit
kommt erst an zweiter Stelle.
Dabei ist jede Wesenheit Träger der allumfassenden "göttlichen" Ursubstanz.
Insofern muss niemand irgendetwas anbeten. Vielmehr sollte man in sich selbst
suchen, sich auf das Spiel von Gut und Böse einlassen und versuchen,
sich langfristig in Geduld und Rechtschaffenheit - nach eigenem Gutdünken- zu üben.
Da haben meiner Meinung nach fernöstliche Religionen die Nase vorn.

Allerdings, die Religion als Rettungsanker -
man kennt Lebenssituationen, wo der ganze philosophische Scheiss incl. Spiritualität o.ä.
nicht immer weiterhilft.
Das ist natürlich immer noch kein Grund, irgendetwas anzubeten.
Aber es ist beruhigend zu wissen, dass alles einer höheren Ordnung unterliegt.
Einer Ordnung, welche aus der Summe ihrer Einzelteile lebt. Eben auch aus uns.

Ein guter Prophet/Priester/Meister wird seinem Schüler nicht raten, ihm zu folgen.
Er wird ihm einen zweckdienlichen Weg aufzeigen, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Sich selbst zu folgen.






Geschrieben von: splendens Jun 9 2013, 09:01

Das könnte man noch ausweiten und "organisierte Religionen" nennen. Diese Machtstrukturen funktionieren ja nicht nur bei monotheistischen Religionen.
Jedoch können Rituale (Salvia rauchen ist ja in dem Sinne auch ein Ritual) Halt und Schutz bieten. Wenn viele Menschen das gleiche machen, ist es noch wirkungsvoller und wird einfach weniger hinterfragt ("Warum soll schlecht sein, was doch so viele tun?"). Das alles macht den Tag/die Woche planbar voraussehbar und organisiert den Alltag, wenn irgendetwas aus der Bahn gerät.

Zum Lehrer-Schüler-Ding: Der Schüler muss natürlich auch so sozialisiert sein, dass er das Selbstbewusstsein hat, seine eigenen Sachen zu machen, bzw. zu hinterfragen, was ihm der Priester dort vorbetet. Das ist ja oftmals bis zu einem gewissen Punkt sogar gewollt (Konfirmantenunterricht, wo Hintergründe erklärt werden sollen etc.). Aber eben nur solange es nicht den Glauben in Frage stellt.

Geschrieben von: harekrishna Jul 1 2021, 14:58

Aberglaube in der Kirche, der sich gegen die Kinder richtet:


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