Ich Will Aztekensalbe, Schade, schon beschlagnahmt

2800 Polizisten auf Drogen-Suche
"München/Maisach – Mehr als 600 Hausdurchsuchungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 2800 Polizisten, insgesamt 20 Drogenlabore zerschlagen, tonnenweise Chemikalien und Drogen sowie Sprengstoffe entdeckt - „Es war die wohl größte Polizei-Aktion gegen synthetischen Drogenhandel, die es je gegeben hat”, sagt Kripo-Einsatzleiter Mario Huber.
Ein bis zwei Drogenlabore heben die Fahnder des Landeskriminalamts im Schnitt jedes Jahr aus. Vergangenes Jahr waren es gleich sieben, und immer fiel dabei der Name Walter G. Der alleinstehende 37-Jährige aus Maisach (Kreis Fürstenfeldbruck) betrieb einen schwunghaften Chemikalien-Handel vor allem im Internet und vertrieb Stoffe, mit denen in Drogenlaboren leicht synthetische Betäubungsmittel wie Amphetamin, Metamphetamin und Liquid Ecstasy hergestellt werden können. Auf seiner Homepage warb er sogar damit, verdächtige Käufer nicht den Behörden zu melden - dazu hatte sich die chemische Industrie eigentlich freiwillig verpflichtet.

Für den Mittwoch verhafteten Walter G. war das aber kein Thema. Er verscherbelte das Industrie-Lösungsmittel GBL sogar in winzigen 250-Milliliter-Behältern an seine Käufer. Deshalb nimmt ihm die Polizei auch nicht ab, er habe nicht gewusst, dass seine meist 20 bis 35 Jahre alten Kunden das Lösungsmittel als Droge konsumierten (siehe Kasten). „Ihm werden Handel mit Betäubungsmitteln und Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz vorgeworfen”, sagt Oberstaatsanwältin Dagmar Illini. Der Strafrahmen beträgt bis zu 15 Jahre Haft.

Bei den einjährigen Ermittlungen schälte sich langsam ein klares Bild heraus. Neben mehr als 800 Abnehmern von Walter G. im In- und Ausland stießen die Fahnder auf einen weiteren Chemikalien-Händler (39) im niedersächsischen Hodenhagen. Er und Walter G. haben sich gekannt und ausgeholfen, sie hatten auch gemeinsame Abnehmer. Der Verdienst muss enorm gewesen sein, auch wenn Illini keine Zahlen nennen konnte. „Aber der Einkaufspreis von GBL beträgt vier bis fünf Euro pro Liter, und sie haben das 12- bis 15- fache verlangt. Bei kleineren Abnahmemengen noch mehr”, sagt Illini.

Schließlich wurde die Riesen-Razzia generalstabsmäßig vorbereitet und hunderte Hausdurchsuchungen - in München allein 19, im Rest Oberbayerns weitere 29 - am Mittwochmorgen um 6.30 Uhr gestartet. Festnahmen gab es in mehreren Bundesländern. „Wir haben alles mögliche an Rauschgift gefunden, bis hin zur Azteken-Salbe und irgendetwas, was aus Kakteen gewonnen wird”, sagt Huber. Vor allem wurden mehr als 80 Liter des Lösungsmittels GBL entdeckt - eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass die normale Konsum-Dosis bei einem bis zwei Millilitern liegt. Außerdem wurden vier Liter des verbotenen Liquid-Ecstasy entdeckt, mehrere Cannabisplantagen, Waffensammlungen und eine Rohrbombe. In Delmenhorst wurde ein 33-jähriger Liquid-Ecstasy-Konsument in komatösem Zustand in seiner Wohnung entdeckt. In Fürth bedrohte ein 22-Jähriger die Polizisten mit einem Gasrevolver. „Das war eine heikle Situation. Zum Glück konnte er ohne Schusswaffengebrauch überwältigt werden”, so Huber.

So blieb der einzige Verletzte ein Polizist mit Knalltrauma: In fünf Fällen nämlich hatten Bastler aus den Chemikalien Sprengstoffe gebastelt, die in drei Fällen (München, Augsburg und nahe Nürnberg) so gefährlich waren, dass sie vor Ort gesprengt werden mussten. Die meiste Arbeit aber machte Walter G.: Bei ihm und einem Komplizen in Neu-Ulm wurden mehrere Tonnen Chemikalien entdeckt, der Abtransport per Lkw dauerte zwei Tage. Der 37-Jährige hatte die Stoffe im Keller, der Garage und auf der Terrasse seines Einfamilienhauses gelagert.

irgendwas wird sicherlich demnächst auch ins BtmG aufgenommen.

Das finde ich fast noch besser
"Bei ihm und einem Komplizen in Neu-Ulm wurden mehrere Tonnen Chemikalien entdeckt".

Bei Ikea entecken sie bald tonnenweise Möbel

Ach ja,was soll Azteken-Salbe sein?Sowas wie Hautcreme?

Ich glaub das ist ein Schreibfehler und soll "Azteken Salbei" heissen.

Aztekensalbe ist sicherlich das Zeug, mit dem man nackte Frauen einschmiert, bevor man ihnen das Herz rausschneidet (blutspritz)
Was wohl die Polizei da jetzt mit macht??

Ich glaub das ist ein Schreibfehler und soll "Azteken Salbei" heissen.

Bitte korrigier doch deinen Schreibfehler, hier wird ausschließlich über Aztekensalbe diskutiert.

Der Beitrag wurde bearbeitet von sorcerer am Jul 13 2008, 13:40 Uhr.

Geil ist auch "Irgendwas aus Kakteen" wie wäre es mit Meskalin?^^

Es gibt nichts dessen ich mir sicherer bin als das der Staat ein ganz großer dummer Misthaufen ist.

So groß isser gar nicht

Ich frage mich ob der Staat wirklich nichts besseres mehr zu tun hat, als Leute wegen ein paar Chemikalien zu kriminalisieren.

Was soll als nächstes durchsucht werden?
Wahrscheinlich alle Gärtnereien. In denen werden dann mehrere Tonnen Blumenerde sichergestellt, die zur Hanfzucht verwendet werden können...

ach du scheiße...
aber war ja bei salvia auch nichts anderes:
obwohls legal war, wurd man gefickt...

...und was erwartet diese deppen?!
ein chemiehandel ohne irgendwelche irgendwie gefährlichen stoffen solln die mir erstmal zeigen!

Ich weiss es nicht...ich weiss nur das die dämmlich sind ...Atztekensalbe, ich lach mich tot. h a ha h a

So züchten die neue Staatsfeinde heran, denn welcher Mensch mit klarem Verstand wird nicht Abscheu und Ekel gegenüber dem Staat empfinden, wenn er in diese Maschinerie geraten ist,.

Jab, die mit den Rohrbomben lassen sich sicherlich was einfallen

@ Herr Zivipolizist , nein ich gehöre nicht dazu

Aber mal ernsthaft sowas als offizielle Pressemitteilung herauszugeben ist schon der Hammer.

So Leute da habt ihrs: Wir wir Gärtner sind für die Anschläge vom 11. September verantwortlich, weil wir alle Tonnenweise Sprengstoff im Keller lagern.

@ lalrettich: Hast du den Drogenbericht 2008 von der ollen Sabine gelesen? Ich glaube dass dürfte deine Misthaufen Theorie bestätigen..

armes Deutschland..
a

Wenn man dem Händler schon einen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz vorwirft, dann hätten sich die Ermittlungen und eine Durchsuchung alleine auf ihn konzentrieren dürfen. Keinesfalls darf man in die Wohnungen unverdächtiger Kunden in Form einer Hausdurchsuchungswelle einbrechen, denn keiner hat eine verbotene Substanz bestellt. In der Vergangenheit hat man solche Kunden teilweise als Zeuge aufs Polizeirevier geladen, um eine Aussage zu machen. Daß Fälle dabei waren, wie Karline schilderte, die eine Bestellung getätigt aber nie bezahlt und auch nie Ware erhalten haben, ist keinesfalls haltbar und mit rechtsstaatlichen Grundsätzen vereinbar. Das sind Gestapomethoden und wenn das nicht auch von den Medien wenigstens teilweise so aufgegriffen wird, dann ist auch die Demokratie schon verloren.

Wer sind die nächsten? Wer mal einen Liter Aceton zum Pinselauswaschen im Baumarkt gekauft hat und den Fehler machte, mit seiner EC-Karte anstatt bar zu bezahlen?

Das was du da schreibst hat schon Hand und Fuß. Besonders das mit den Medien!

''Das sind Gestapomethoden und wenn das nicht auch von den Medien wenigstens teilweise so aufgegriffen wird, dann ist auch die Demokratie schon verloren.''

Dieser Satz gehört irgendwo veröffentlicht! Glaubt ihr da gibts irgendwo ne Chance uns auch mal zu Wort kommen zu lassen?

lg,
a

auch wenn ich "nur" in einem DE-Nachbarland wohne, werde ich mir im zukunft schwer überlegen sachen [dort] zu bestellen; bestenfalls noch handel über private kontakte...

ich dachte mir schon bei den abhörgesetzen anfangs jahr, dass der datenschutz immer wie mehr mit füssen getreten wird, aber diese hd-aktionen schlagen dem fass den boden aus...
ich sehe diesen entwicklungen mit grosser sorge entgegen.