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SALVIA-COMMUNITY.net _ Allerlei _ Freie Liebe

Geschrieben von: Siddhartha Oct 20 2008, 11:37

Ausgangsfrage aus dem Spam-Thread:

QUOTE
Wie steht ihr zur freien Liebe?

Einfach mal so in die Runde gefragt.

Theoretisch ist es wundervoll, aber kommt man damit wirklich klar? Will man es nicht bei sich selber akzeptiert wissen, bei seinem Partner sind jegliche Gedanken daran qualvoll?
Ein sehr interessantes Thema, wie ich finde.


Meine Anmerkung:

Liebe ohne Besitzanspruch? Beziehung ohne Eifersucht? Intimität ohne Grenze? Sex ohne Liebe? Gefühle ohne Personalisierung?
Ist diese Form der freien Liebe möglich und von euch gewollt? Würdet ihr es hinnehmen können, dass euer Partner mit anderen Männern / Frauen schläft, wenn ihr im Gegenzug dieselbe Freiheit habt? Oder glaubt ihr, Liebe und Sexualität sei ein Akt des Vertrauens? Kann die Seelenverwandschaft, wie sie oft in eine Beziehung interpretiert wird, wirklich aufgehoben werden? Lösen wir die Illusionen und sehen die Welt wie sie ist - triebgesteuert, frei, offen, hemmungslos, grenzenlos, selbstbestimmt? Oder legen wir das Gesetz der Liebe um die Menschen und zwingen sie zum Verrat, sobald die Leidenschaft ihr Feuer aufgibt? Die Liebe ist einmalig? Doch umfängt sie nicht alle Menschen; ist sie nicht teilbar, übertragbar, steuerbar und mannigfaltig?

Schreibt mir eure Meinung. Seit ihr für eine freie Liebe im gegenseitigen Einverständnis? Könntet ihr das, oder braucht ihr die Treue eures Partners?

Geschrieben von: Brainor Oct 20 2008, 12:02

Für mich wäre Freie Liebe nichts dizzy.png

Geschrieben von: Intarweb Oct 20 2008, 12:15

Unvorstellbar.

Geschrieben von: S!M Oct 20 2008, 12:17

Wäre nichts für mich... Bin glücklicher in einer Beziehung smile.gif

Geschrieben von: Amalgam Oct 20 2008, 12:21

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich denke, dass Problem ist, dass man diese Norm mit einem gewissen Intellekt gut für sich selbst überwinden kann, aber dass es mehr als eine Person benötigt, damit das Überschreiten dieser Norm Sinn macht.
Der Gedanke der "freien Liebe" scheitert daran, dass unsere Gesellschaft derzeit zu vernormt ist und das Ausleben der selbigen nur in sehr kleinen Gruppen möglich ist.

So betrachte ich die Norm als sinnlos, möchte aber nicht meinen Partner verletzen, der sich an der Norm orientiert.

Dann ist da der gesellschaftliche Druck und diese bürgerlichen Geschlechterbilder.
Eine sexuell freizügige Frau, wird eher mal abwertender bezeichnet, als ein Mann der dieselbe Freizügigkeit an den Tag legt. Auf der anderen Seite haben wir wieder Homosexualität die zwischen Männern stärker gesellschaftlich verpönnt wird, als zwischen Frauen.

Der Begriff der Liebe ist auch sehr schwammig. "Freie Liebe" als solches halte ich durchaus für möglich; Verliebtheit fällt aber da nicht drunter.

Wieso stellst du die Frage nach "Gefühle[n] ohne Personalisierung"? Ich bezweifle, dass es nicht personalisierte Gefühle gibt. Denkst du, dass personalisierte Gefühle immer mit einem besitzanspruch einhergehen?

Vertrauen ist lediglich ein Konstrukt mit dem wir soziale komplexe Situationen durch intuitives, nicht-rationales Abwägen reduzieren. Man kann auch ohne Vertrauen Liebe und Sexualität ausleben.
Ich wage sogar zu behaupten, dass diejenigen die immer auf das "Vertrauen in der Liebe" pochen, dies eben gerade nich besitzen.

QUOTE
Oder legen wir das Gesetz der Liebe um die Menschen und zwingen sie zum Verrat, sobald die Leidenschaft ihr Feuer aufgibt? Die Liebe ist einmalig?

Ich bin mir nicht ganz sicher in welche Richtung diese Frage abzielt. Meinst du etwas in dieser Form?
QUOTE( http://de.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Bel%C3%A4stigung#Kritik )
Slavoj Žižek wendet sich gegen die politisch korrekte Diskussion um sexuelle Belästigung. Er konstatiert einen „blinden Punkt des Themas sexuelle Belästigung“ und schreibt: Es gibt keinen Sex ohne ein Element der „Belästigung“ (des verwirrten, vom Charakter dessen, was sich da abspielt, heftig schockierten und traumatisierten Blicks). ... Zieht man vom sexuellen Zusammenspiel dessen schmerzlich traumatischen Charakter ab, ist das, was übrig bleibt, einfach nicht mehr sexuell. Der „reife“ Sex zwischen den berühmt-berüchtigten mündigen Erwachsenen ist ohne sein traumatisches Element, ohne das Element des schockierenden „Zufügens“, per definitionem entsexualisiert und verwandelt sich in mechanische Kopulation. (Žižek 1999, S. 60)

Geschrieben von: Glassmoon Oct 20 2008, 12:33

... wo ist der Widerspruch zwischen Beziehung und freier Liebe? Ich kenne Paare mit sehr inniger Beziehung zueinander, die sich eine Beziehung ohne Freiheiten nicht vorstellen könnten. Eine Freundin setzte gar die übliche, monogame Musterbeziehung mit einem Mangel an Vertrauen gleich. Ganz so weit würde ich da nicht gehen ― in vielen Fällen muß ich allerdings zustimmen, daß da eine starke Relation besteht. (Andererseits würde eine offene Beziehung ohne Vertrauen natürlich nicht einmal nach außen hin ansatzweise funktionieren.)

Daß viele Menschen scheinbar nicht zu freier Liebe ohne Eifersüchteleien und störende Besitzansprüche dem Partner gegenüber klarkommen, hat wenig Bedeutung: Monogam orientierte Partnerschaften funktionieren im Großen und Ganzen nicht besser.

Geschrieben von: MMX Oct 20 2008, 12:41

Ich zum Beispiel bevorzuge rein aus gesundheitlichen Gründen die serielle Monogamie.
Zumal Sex besser wird, je länger und besser sich zwei Partner kennen und gegenseitig ihre Bedürfnisse erfüllen können.

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 20 2008, 12:41

freie LIebe ?

zum einen sollte man nicht nur seinen Partner lieben sondern alles und jeden gleichermaßen,
Love is all around.

Aber deswegen mit jeder/m zu schlafen ?

Theoretisch: Naja ... Eifersucht wäre nur ein Zeichen von Mißtrauen und zu geringen Selbstbewußtsein ...

Dennoch: Sex über Partnergrenzen heraus macht keinen Sinn. Den Sex und Kinderkriegen sind nicht auseinanderzuhalten. Und dann geht das Kuddelmuddel doch richtig los. Frau alleinerziehend, weil freie Liebe gewesen und Vater bleibt nun 1000km weit weg bei einer anderen. So selten ist das nicht.

Deshalb: Sex nur in Partnerschaft wegen dem Kinderkriegen und Kinder eine sichere, stabile Elternbeziehung brauchen und nicht heute ist mal der Papa und morgen der.

Geschrieben von: Glassmoon Oct 20 2008, 12:53

QUOTE(fluchsDirMaus @ Oct 20 2008, 12:40)
Sex über Partnergrenzen heraus macht keinen Sinn. Den Sex und Kinderkriegen sind nicht auseinanderzuhalten.
*

Und wie sieht das zum Beispiel bei schwulen oder lesbischen Beziehungen aus? Oder bei auf das eigene Geschlecht beschränkten Kontakten außerhalb der festen Beziehung?

Zudem sind freie Liebe oder offene Beziehungen immer noch nicht mit wildem umherpoppen in jedermanns Kiste gleichzusetzen. Das ist ein Klischeebild der konservativen Gesellschaft ― entsprechend dem unweigerlich fatalen Bahnhofstoiletten-Ende eines jeden, der auch nur mal an Gras geschnuppert hat.

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 20 2008, 13:02

Gut,
wenn es um homosexuelle Kontakte geht, sprich m.E. nichts gegen freie Liebe,
es müssen natürlich alle Partner damit einverstanden sein,

Auch im heterosexuellen Bereich finde ich es ok, solange nichtmal "ausversehen" Kinder gezeugt werden können. Pille und Gummi sind da kein ausreichender Schutz. Auch hier wieder die Sache das alle Partner einverstanden sein müssen.


Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 20 2008, 13:09

QUOTE(Glassmoon @ Oct 20 2008, 11:52)
Zudem sind freie Liebe oder offene Beziehungen immer noch nicht mit wildem umherpoppen in jedermanns Kiste gleichzusetzen. Das ist ein Klischeebild der konservativen Gesellschaft ― entsprechend dem unweigerlich fatalen Bahnhofstoiletten-Ende eines jeden, der auch nur mal an Gras geschnuppert hat.
*



Sondern ?


Einfach nur ins Kino gehen ist es wohl nicht, dazu brauch ich den Begriff nicht.

Dann sind es wengistens schon körperlicher Kontakte, die in klassischen Partnerschaften nur dem eigenen Partner vorbehalten sind. Zurecht, denn wie lange beherrscht man sich und bleibt nur beim knutschen und fummeln?

Geschrieben von: Amalgam Oct 20 2008, 13:32

Was Glassmoon wohl mit wildem "umherpoppen" meinte, ist wohl, dass es auch mit einer polyamoren Einstellung ein gewisses Mindestmass an Sympathie für die Sexualpartner braucht und man nicht jede Person auf der Strasse mal provisorisch anspricht...

Ausserdem möchte hinzufügen, dass es auch immer eine Weltsicht ist, was erlaubt ist und was nicht. Freundschaftswangenküsse unter Männern gelten bei manchen Personen schon als sexuelles Verhalten, während sie zwischen w-w oder m-w nicht mal andeutungsweise sexuell verstanden werden.

Geschrieben von: Glassmoon Oct 20 2008, 13:58

Öh ...
... Ich kenne keine in offener Beziehung lebende Person, die gleich «mit jeder/m schläft», wie Du pauschal zum Ausdruck brachtest. Denk Dir einfach mal, daß es für andere Menschen nicht nur

Sex in der Beziehung = gut
Sex außerhalb der Beziehung = böse

geben könnte. So wie es in manchen monogamen Beziehungen auch erlaubt ist, längere, persönliche Gespräche mit Mitmenschen des potentiell partnerfähigen Geschlechts zu führen oder gar «fremdzukuscheln».

Natürlich geht es in einer offenen Beziehung nicht bloß um einen kleinen Kinobesuch. Partnerschaft und Gespräche/Körperkontakte/Sexualität werden längst nicht voneinander getrennt, nur weil Gespräche/Körperkontakt/Sexualität auch außerhalb der Beziehung stattfinden ― auch wenn der ein oder andere sich das in erstem, zweiten oder dritten Punkt nicht vorstellen können mag.


@Amalgam
thx, genau das ^^ war zu blöd, auf Senden zu klicken *g*

Geschrieben von: Siddhartha Oct 20 2008, 14:06

Ich bin sehr zwiegespalten. Prinzipiell bin ich für Ehrlichkeit, Offenheit und Treue. Aber schließen sich Offenheit und Treue hierbei nicht aus? Muss sich die Leidenschaft alleine und ausschließlich auf eine Person fixieren oder ist es nicht vielleicht hilftreich, dass man auch andere Menschen in die eigene Beziehung einbezieht, um sie dauerhaft in Schwung zu halten?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich beinahe jede Beziehung irgendwann ausläuft:
- Man lernt sich kennen (-> Spannung, Neuheit)
- Man lernt sich verstehen (-> Verbundenheit, Nähe, Faszination)
- Man lernt sich lieben (-> Geborgenheit, Vertrauen, Intimität)
- Man lernt einander Denken und Handeln kennen (-> Absehbarkeit)
- Man lernt Eigenschaften, Gewohnheiten und Charakteristik kennen (-> Vorhersehbarkeit)
- Man lernt den Horizont und die Möglichkeit kennen (-> Das Ende des Tunnels)

Eine Beziehung, die im starren Raum der Zweisamkeit lebt und gedeiht, scheitert mit jedem Tag ein Stück mehr; zwei Menschen lernen sich kennen, doch kein Mensch reicht in die Unendlichkeit. Irgendwann kennt man sich - sowohl körperlich, geistig, als auch emotional. Man weiß nach einiger Zeit, welche Stärken und Schwächen der Partner hat, welche sexuellen Vorlieben er ausleben möchte, was er denkt und fühlt, wie er reagiert und wo sein Ziel liegt.
Doch das alles dreht sich bestenfalls im Kreis. Man sucht automatisch nach etwas Neuem, Aufregendem und Leidenschaftlichem. Wir alle sind Menschen. Wir sehnen uns nach dem Feuer und verabscheuen die Langeweile. Wir wollen zwar Sicherheit, um jeden Preis; sind aber nicht bereit, sie mit dem Fortschritt und der individuellen Entwicklung zu bezahlen.
Zurück zum Thema: Ich bin für eine offene Liebe. Nicht, weil in mir die Sehnsucht vorhanden ist, mit jedem hübschen Mädchen zu schlafen, das mir über den Weg läuft, sondern um die menschlichen Besitztümer zu unterbinden. Menschen sind von Natur aus frei - jede Einschränkung, sei sie gesetzmäßig, einer Norm unterworfen oder von einer Person gefordert, hemmt unsere Entwicklung und schränkt uns ein. Eine Liebe, die ineinander gefangen gehalten wird, kann nicht blühen und gedeihen. Die beiden Liebenden genießen womöglich die Einsicht, das nur sie einander Körper teilen - doch wie lange hält sich diese Illusion? Wie viele Beziehungen sind dauerhaft glücklich und wie viele der Beziehungen werden durch den unvermeitlichen Schlag des Schicksals unterbrochen - dem Fremdgehen. Die anfängliche Faszination füreinander vermag das Rad der Liebe nur solange zu drehen, bis sich die Müdigkeit einschleicht.
An der Stelle hält man entweder mit guter Absicht dagegen und redet sich mit dem Verstand ein, man gehöre zusammen, teile eine Vergangenheit und der logischen Schlussfolgerung nach auch die Zukunft, oder man geht fremd. Das alles passiert nicht, wenn man die Liebe in die offene Welt der Freiheit überträgt. Jeder darf jeden Lieben und die Grundbedingungen sind klar. Wenn ich zwei Menschen liebe, heißt das noch nicht, das meine Liebe geteilt wird. Sie ist gleichermaßen vorhanden, im vollen Umfang und konkurrenzlos. Nur eben für zwei Personen.
Die praktische Umsetzung dessen scheint mir schwer möglich, aber durchaus realisierbar. Ich staunte nicht schlecht, als ich eine dieser Beziehungen erleben durfte, die in exakt jener Weise blendend und seit langem funktioniert. Außerdem ist mehr Möglichkeit geboten, sich selbst zu entfalten und die eigene Sexualität weiter auszuleben (Sex zu Dritt?).

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 20 2008, 14:23

QUOTE(Glassmoon @ Oct 20 2008, 12:57)
Öh ...
... Ich kenne keine in offener Beziehung lebende Person, die gleich «mit jeder/m schläft», wie Du pauschal zum Ausdruck brachtest. Denk Dir einfach mal, daß es für andere Menschen nicht nur


Mit Jeder wäre zumindest gemeint mit jeder sympathischen Person ..

QUOTE
Sex in der Beziehung = gut
Sex außerhalb der Beziehung = böse


Das sind Deine Worte.
Ich wollte jediglich darstellen, dass Sex auserhalb der Beziehung den Nachteil der Alleinerziehenden Mutter mitsichbringen kann, weshalb ich es niemandem empfehlen würde. Wer sich dessen bewusst ist, soll doch tun wie ihm/ihr beliebt.

QUOTE
geben könnte. So wie es in manchen monogamen Beziehungen auch erlaubt ist, längere, persönliche Gespräche mit Mitmenschen des potentiell partnerfähigen Geschlechts zu führen oder gar «fremdzukuscheln».

persönliche Gespräche haben in meinen Augen wenig mit freier Liebe zu tun.
Freie Liebe wäre es für mich nur dann, wenn das kuscheln duraus auf Geilheit hinauslaufenkann und kein Trösten weil des dem anderen schlecht geht ist.

QUOTE
Natürlich geht es in einer offenen Beziehung nicht bloß um einen kleinen Kinobesuch. Partnerschaft und Gespräche/Körperkontakte/Sexualität werden längst nicht voneinander getrennt, nur weil Gespräche/Körperkontakt/Sexualität auch außerhalb der Beziehung stattfinden ― auch wenn der ein oder andere sich das in erstem, zweiten oder dritten Punkt nicht vorstellen können mag.


Jeder wie er mag. Ich denke ich habe meinen Standpunkt ausreichend dargstellt.


QUOTE(Siddhartha @ Oct 20 2008, 13:05)

Eine Beziehung, die im starren Raum der Zweisamkeit lebt und gedeiht, scheitert mit jedem Tag ein Stück mehr; zwei Menschen lernen sich kennen, doch kein Mensch reicht in die Unendlichkeit.



Das sehe ich nicht so. In jedem Menschen ist ein Stück Unendlichkeit.

"Starrer Raum der Zweisamkeit". Was soll das denn sein? Da kann doch durchaus jedemenge Dynamik drin sein.

Geschrieben von: Mintmagician Oct 20 2008, 16:13

Also ich denke Liebe ist personenbezogen, Sex sollte frei sein. Damit meine ich nicht, dass man mit jedem der nicht bei 3 auf den Bäumen ist schlafen soll. Aber warum nicht mit dem besten Freund/der besten Freundin schlafen?
Kennt ihr das Buch Ökotopia? Da geht es um eine alternative Gesellschaftsform in der unter anderem freier Sex praktiziert wird. Ich lebe in einer Beziehung, habe meine Erfahrungen damit, wie es ist, wenn die Partner auch ausserhalb der Beziehung Geschlechtsverkehr haben und denke, solange man das Ganze nicht mit Besitzansprüchen verbindet, ist freier Sex kein Problem.
Der Punkt "je öfter die gleichen Partner Sex miteinander haben, desto besser wird der Sex" ist zwar richtig, aber man kann auch mit mehreren Leuten öfters Sex haben...

Geschrieben von: username2 Oct 20 2008, 17:57

Das ist ein Thema, welches mich und mein Leben seit ca. 2 Monaten massiv beschäftigt.

Trotz den tollsten, funktionierenden Beziehungen, gemeinsamen Hobbys, einem starken Zusammenhalt und Plänen des "ewigen Zusammenseins" kommt irgendwann immer eine gewisse Langeweile auf, was das Sexleben betrifft. Man kennt sich einfach zu gut, die Spannung, das Neue, das Abenteuer fehlt. Auch das Verbotene, das Rantasten an den Partner, wie weit kann man gehen, was würde er mitmachen. Das ist einfach eine enorme Spannung, die vor allem beim Zusammentreffen von zwei fremden bzw. sich nicht allzu gut kennenden Menschen gemacht wird. Diese Gefühle geraten nach längerer Zeit natürlich mehr in den Hintergrund, man hat schon (fast?) alles gemacht, kennt sich in und auswendig.
Das heißt nicht, dass die Liebe dadurch abnimmt, die sexuellen Erfahrungen entwickeln sich einfach nicht mehr weiter, bleiben beim Erforschten stehen und werden mit der Zeit zur Normalität - diese anfängliche Spannund, das Kribbeln im Bauch fällt auf Dauer weg.

Das geht nicht nur mir so. Das ist glaube ich einfach menschlich, ganz normal.
Wie sonst erklärt man sich das ewige Thema Fremdgehen?

Ist es nicht gegen die Natur, sich sein Leben lang nur auf einen Partner zu beschränken? Es kann eigentlich nicht funktionieren. Kennt nicht jeder das Gefühl, welches ich oben beschrieben habe? Hat nicht jeder geheime Fantasien, stellt sich vor mit anderen Frauen/Männern zu schlafen als dem Partner?

Nun bin ich zweigespalten. Darf bzw. sollte man dieser natürlichen Neigung einfach nachgehen? Man kann dagegen ankämpfen, betrügt sich aber eigentlich selber... Wäre es für eine Beziehung nicht besser, wenn zwei sich liebende Partner diese sexuellen Neigungen tolerieren? Sie haben sie ja selber! Man kann meiner Meinung nach zwischen wahrer und inniger Liebe und Sex trennen, was bei einem one-night-stand oder ähnlichem auch schwer anders möglich ist.
Jedoch gibt es da noch die Eifersucht. Wo auch immer sie herkommt, sie stört enorm! Bei einem selber wünscht man sich eine Tolerierung, stellt sich eine solche Beziehung und Freiheit als Bereicherung vor. Wenn man sich allerdings den Partner mit einem/einer anderen im Bett vorstellt, nagt es an der Schmerzgrenze! Es ist nahezu unaushaltbar! Warum?!?! Dabei würde es so viele Vorteile mit sich bringen, nicht nur für einen selber. Auch für die Beziehung (oder nicht? Bin mir da nicht sicher, ich denke aber schon). Totale Freiheit, aber trotzdem eine innige Verbundenheit, das Ausleben der innersten Gefühle ist ohne Strafe machbar, Gefühlsunterdrückung ist abgeschafft.

Scheiße, schon so spät. Ich habe Feierabend!
Hab auch leider keine Zeit meinen Text nochmal zu überfliegen, ich poste den einfach mal ohne Korrekturlesen. Ich würde gerne noch viel mehr schreiben. Naja egal. Ciao! laugh.gif

Geschrieben von: Amalgam Oct 20 2008, 18:27

Ich behaupte, dass das Gefühl "Eifersucht" mit einer gewissen Geisteshaltung einhergeht und dass ich dieses Gefühl grösstenteils überwunden habe.

Der Mensch, er wiegt sich gerne in Sicherheit und glaubt gerne Dinge die ihm die Welt erklärbar machen. Sicherheit kann dabei materiell (Geld, Besitztümer) oder immateriel (soziale Beziehungen, Ehe) sein. Die Vergänglichkeit aller Dinge, die tagtäglich im Alltag beobachtbar sind wird dabei gerne verdrängt; man kann sie nicht mit Sicherheit assozieren.
Dabei ist aus meiner Sicht wohl gerade die Vergänglichkeit das einzig Sichere. Anstatt sich krampfhaft an etwas zu klammern, sollte man sich immer die Vergänglichkeit dessen vor Augen führen, sich mit dem Gedanken des Loslassens beschäftigen und sich an der aktuellen Situation zu erfreuen. Ich bin absolut kein Sprecher für den Nihilismus; ich kämpfe gerne für meine Werte und versuche durchaus eine bessere Welt zu schaffen. Aber ich beschäftige mich auch immer wieder mit dem Gedanken des Loslassens und das ich morgen evtl. schon kurz vor meinem Ende (sozial, materiell, im Bezug auf Leben) stehe.

Um auf "Tyler Durden" Bezug zu nehmen

QUOTE
Only after disaster can we be resurrected. It’s only after you’ve lost everything, that you’re free to do anything.
Ich denke auch, dass das kontinuierliche Verneinen aller Beständigkeit einen ausreichend frei machen kann.

Ich bin zwar durchaus der Meinung, dass es möglich ist die Mitmenschen durch die eigenen Gedanken positiv zu beeinflussen, aber ich halte die Ansicht, dass es dazu immer einen Weg gibt für äusserst arrogant und verblendet.

Geschrieben von: Glassmoon Oct 20 2008, 19:34

QUOTE(fluchsDirMaus @ Oct 20 2008, 14:22)
QUOTE(Glassmoon @ Oct 20 2008, 12:57)
So wie es in manchen monogamen Beziehungen auch erlaubt ist, längere, persönliche Gespräche mit Mitmenschen des potentiell partnerfähigen Geschlechts zu führen oder gar «fremdzukuscheln».

persönliche Gespräche haben in meinen Augen wenig mit freier Liebe zu tun.
Freie Liebe wäre es für mich nur dann, wenn das kuscheln duraus auf Geilheit hinauslaufenkann und kein Trösten weil des dem anderen schlecht geht ist.
*

Hmm, ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt:
Du selbst kennst sicherlich auch Menschen, denen schon der Hutkragen platzt, wenn der Partner/die Partnerin sich angeregt mit einer Person des anderen Geschlechts unterhält. Damit ist für diejenigen bereits jede Grenze überschritten.

Für mich ist es beispielsweise völlig normal, mit sympathischen Mitmenschen auch mal zu kuscheln. Auch weit ab von «Trösten, weil es dem anderen schlecht geht». Für manch einen ist hier die Grenze zur Intimität gezogen und ankuscheln wird mit Annäherungsversuchen und Fremdgehen gleichgesetzt.

Bei freier Liebe, einer offenen oder polyamorösen Beziehung wiederum sind Kontakte bishin zum Geschlechtsakt kein Tabu. Eine ebenso willkürliche Graduierung wie die zuvorgenannten Punkte. Insofern haben persönliche Gespräche auch mit Freier Liebe zu tun. Zusätzlich könnte man noch darüber streiten, wo «flirten» anfängt und ob es bereits eine Vorstufe des Betruges sei oder nicht.


Glass

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 20 2008, 19:50

QUOTE(Glassmoon @ Oct 20 2008, 18:33)
Du selbst kennst sicherlich auch Menschen, denen schon der Hutkragen platzt, wenn der Partner/die Partnerin sich angeregt mit einer Person des anderen Geschlechts unterhält. Damit ist für diejenigen bereits jede Grenze überschritten.


kannte ... bin froh nichts mehr mit der person zu tun zu haben ...
Wobei Du das angeregte Gespräch wohl kaum auf die sexuelle Ebene beziehst. Dann würde ich auch schief gucken, wenn meine Partnerin jmd erzählt wo sie sich gerne streicheln lässt und dies dann auf der Ebene erwidert würde.


QUOTE
Für mich ist es beispielsweise völlig normal, mit sympathischen Mitmenschen auch mal zu kuscheln. Auch weit ab von «Trösten, weil es dem anderen schlecht geht». Für manch einen ist hier die Grenze zur Intimität gezogen und ankuscheln wird mit Annäherungsversuchen und Fremdgehen gleichgesetzt.


naja klar, wo führen denn dieses Kuscheln und die Zärtlichkeit hin. Glaube nicht das soetwas >>dauerhaft<< ohne Sex funktioniert. Wobei ankuscheln wohl mehr ist als eine Umarmung zur Begrüßúng. Sicher kann es auch ausnahmen geben wo mal richtig gekuschelt wird, ohne dass was läuft, doch dann nicht regelmäßig.

Für mich klingt das so, als ob Du mit jeder (losen) Freundin auf dem Sofa rummachst. Doch die haben dann wohl keinen Partner?

QUOTE
Bei freier Liebe, einer offenen oder polyamorösen Beziehung wiederum sind Kontakte bishin zum Geschlechtsakt kein Tabu. Eine ebenso willkürliche Graduierung wie die zuvorgenannten Punkte. Insofern haben persönliche Gespräche auch mit Freier Liebe zu tun. Zusätzlich könnte man noch darüber streiten, wo «flirten» anfängt und ob es bereits eine Vorstufe des Betruges sei oder nicht.


Wer flirten als Betrugsvorstufe abtut hat in meinen Augen genauso einen and der Waffel wie jemand der Einfersüchtig wegen eines angeregten Gespräches ist. Darauf bezieh ich es:

Oben erwähnte Person war so drauf. Hat wenn ich jmd des anderen Geschlechts nur angeguckt habe ein Flirten und daraus anbaggern reininterpretiert. Völlig daneben.


Im Betreff des Thread sehen wir ja, dass es schon um Sex gehen sollte ...






Und da wird mir hier noch zu wenig drauf eingegangen dass man mit Sex durchaus Kinder zeugen kann.




Glaub ihr mit Kindern braucht man keine stabile Partnerschaft, sondern kann auch freie Liebe leben?

Geschrieben von: Amalgam Oct 20 2008, 20:18

QUOTE(fluchsDirMaus @ Oct 20 2008, 18:49)
Glaub ihr mit Kindern braucht man keine stabile Partnerschaft, sondern kann auch freie Liebe leben?
*


Ist deiner Meinung nach keine stabile Partnerschaft mit freier Liebe möglich?
Könnte es sein, dass du dir diese Stabilität einfach nur erwünschst, sobald keiner der Partner offen für "freie Liebe" einsteht, aber es eigentlich keine rationale Begründung gibt, wieso solch eine Partnerschaft "stabiler" sein soll?

Aus meinen Augen kann eine krampfhaft erhaltene Partnerschaft sich z.B. sehr negativ auf ein Kind auswirken.

Natürlich kommt es trotz Kondom und Pille noch immer zu ungewollten Schwangerschaften. Die Frage ist wie man darauf reagieren soll; dies ist je nach Situation sicher nicht ganz unproblematisch für die Geschwängerte, wenn dazu im voraus keine Abmachungen bestanden.

Ich sehe aber kein Problem für Kinder die in einer offenen Partnerschaft entstehen. Ich denke, dass Kinder mehr durch durch die Erziehung, als durch ihre Gene geprägt werden. Ein Vater der diese Ansicht vertritt, kann somit auch durchaus ein Kind akzeptieren, dass nicht seinen Lenden entsprungen ist (dass dies möglich ist, sehen wir ja auch bei Adoptionen).

Wichtig ist aus meiner Sicht,
1) dass ein Kind Bezugspersonen hat und
2) dass die vermittelten Konzepte auch gelebt werden.

So halte ich es auch schädlich, wenn die Eltern z.B. eine sexuell-repressiv-monogame Einstellung vertreten, das Kind aber später mitbekommt, dass sie dies in der Praxis gar nicht tun (siehe 2).
Ich bin dafür, dass man sein eigenes Wertesystem entwerfen sollte und sich nicht dogmatisch an das Gelehrte hält; in jungen Jahren ist es mE aber problematisch, wenn das Wertesystem dann von einem Tag auf den anderen gekippt wird.

Geschrieben von: sia Oct 20 2008, 20:29

Ich hab damit keinen Stress. Ich will, dass mein Partner glücklich ist, oder? Wenn sie das glücklich macht, bin ich voll dafür smile.gif
Das schließt sowohl Partnerschaft mit jemand anderem als auch Sex ein, solange man mich nicht darüber belügt.

Simpäl. laugh.gif

Geschrieben von: Glassmoon Oct 20 2008, 21:04

QUOTE(fluchsDirMaus @ Oct 20 2008, 19:49)
QUOTE
Du selbst kennst sicherlich auch Menschen, denen schon der Hutkragen platzt, wenn der Partner/die Partnerin sich angeregt mit einer Person des anderen Geschlechts unterhält.
kannte ... bin froh nichts mehr mit der person zu tun zu haben ...
Richtig, ist auch in meinen Augen eine mittlerweile überholte Grenze(, zudem deren oft nur einseitige Beschränkung der Emanzipation der Frau zum gleichwertigen Mitmenschen zuwiderläuft).

QUOTE
QUOTE
Für mich ist es beispielsweise völlig normal, mit sympathischen Mitmenschen auch mal zu kuscheln. Auch weit ab von «Trösten, weil es dem anderen schlecht geht». Für manch einen ist hier die Grenze zur Intimität gezogen und ankuscheln wird mit Annäherungsversuchen und Fremdgehen gleichgesetzt.
naja klar, wo führen denn dieses Kuscheln und die Zärtlichkeit hin. Glaube nicht das soetwas >>dauerhaft<< ohne Sex funktioniert. Wobei ankuscheln wohl mehr ist als eine Umarmung zur Begrüßúng. Sicher kann es auch ausnahmen geben wo mal richtig gekuschelt wird, ohne dass was läuft, doch dann nicht regelmäßig.

Für mich klingt das so, als ob Du mit jeder (losen) Freundin auf dem Sofa rummachst. Doch die haben dann wohl keinen Partner?
Für mich führen Kuscheln und Zärtlichkeiten beispielsweise auch zu Freundschaft. Sich aneinanderzuschmiegen, zu kraulen oder zu streicheln ist eine Form der Zuneigungsbezeugung, die ich nicht missen wollte. Das funktioniert im Übrigen auch ohne weiterführende Interessen. Ich bin sagen wir mal die letzten zehn Jahre eigentlich ganz gut damit gefahren. Unter «rummachen» verstehe ich da etwas anderes. Natürlich kommt es in unserer Gesellschaft ob meines Verhaltens ab und an zu Mißverständnissen ― aber wozu gibt es verbale Kommunikation wink.gif

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, daß zwei händchenhaltende Jungs in unserem Land vermutlich schwul sind. Bei Mädchen schließt man eher auf eine enge Freundschaft. Schaut man mal in ein paar unserer Nachbarländer und auch weiter, so ist dort auch das Händchenhalten von Jungs eine normale Zuneigungsbekundung zweier Freunde. Beinahe überall gilt aber ab einem gewissen Alter: Wenn ein Mädchen und ein Junge Händchen halten, muß etwas im Busch sein. Warum ist das so?


QUOTE
QUOTE
Bei freier Liebe, einer offenen oder polyamorösen Beziehung wiederum sind Kontakte bishin zum Geschlechtsakt kein Tabu. Eine ebenso willkürliche Graduierung wie die zuvorgenannten Punkte. Insofern haben persönliche Gespräche auch mit Freier Liebe zu tun. Zusätzlich könnte man noch darüber streiten, wo «flirten» anfängt und ob es bereits eine Vorstufe des Betruges sei oder nicht.
Wer flirten als Betrugsvorstufe abtut hat in meinen Augen genauso einen and der Waffel wie jemand der Einfersüchtig wegen eines angeregten Gespräches ist.
Hier ist eben wieder die Frage, wo flirten oder das-darüber-hinaus beginnt. Ich würde nicht so weit gehen, Grenzen anderer zu verachten, nur weil ihre Schwelle niedriger liegt als meine eigene. In einer Beziehung sollte man dann doch im Vorfeld (bzw. zu Beginn der Beziehung) klären, ob die Grenzen miteinander vereinbar sind oder nicht. Eine Freundin, die meinem Knuddelbedürfnis im Wege stünde, wäre zum Beispiel undenkbar. Entweder würde ich mich zu sehr eingeschränkt oder sie sich von mir verletzt fühlen. Kompromisse gibt es in diesem Fall tatsächlich nicht.
QUOTE
Im Betreff des Thread sehen wir ja, dass es schon um Sex gehen sollte ...
und an unserer Diskussion sehen wir ja, daß bereits die Grundlage, die Beziehungsidee, bereits starke Differenzen aufweisen kann. Man spräche zwangsläufig aneinander vorbei, wenn nicht einmal bekannt ist, was für den anderen erlaubt, normal, oder schon zu weit gehend ist.
QUOTE
Und da wird mir hier noch zu wenig drauf eingegangen dass man mit Sex durchaus Kinder zeugen kann. Glaub ihr mit Kindern braucht man keine stabile Partnerschaft, sondern kann auch freie Liebe leben?
*
Hier verwirkst Du erneut Freie Liebe kontra stabile Partnerschaft, was in meinen Augen einfach nicht zulässig ist. Aber sei's drum: Ich halte jede, echt harmonische Elternbeziehung für eine gute Grundlage zur Erziehung von Kindern.

@siamus kikuemon
scheint die einfachste und erfolgreichste Form der offenen Beziehung zu sein wink.gif

Geschrieben von: c4m4ris Oct 20 2008, 21:05

der thread ist die loesungs des problems, jeder sollte "frei" entscheiden duerfen, was fuer ihn das richtige ist!

Geschrieben von: karline Oct 20 2008, 21:14

Ich lebe in einer Beziehung und gebe fast nur gegenüber meiner Freundin zu ein Verfechter "Freier Liebe" zu sein. Sie ist es nicht oder unentschlossen - auch vllt aus Angst mich zu verlieren. Meiner Meinung nach zeugt gerade das Befürworten und Leben Freier Liebe von Vertrauen. Ich gebe zu mich manchmal sexuell eingeschränkt zu fühlen, da ich bisher meiner Freundin zu Liebe auf sexuelle Freiheit verzichte - auch wenn ich weder glaube dass ich das für immer und ewig so handhaben werde, noch dass unsere Beziehung dadurch kaputt gehen würde. Ich fände es falsch mich für diesen "Drang" zu schämen - wie es das Mainstreammenschenbild öfter vermittelt.

Ich frage mich inwiefern Männer eher freie Liebe befürworten als Frauen? Liegt es an einem möglicherweise stärkeren Sexualtrieb, daran dass Frauen möglichweise eher besitzergreifend sind oder sich Männer auch aufgrund von gesellschaftlichen Bildern möglicherweise eher offen als Befürworter "Freier Liebe" oder Abstufungen davon bekennen, real also genauso Frauen prozentual vergleichbar denken?

Noch hin- und hergerissen bin ich bei "Freier Liebe" auch auf geistiger Ebene. Schwieriges Thema. Top Antworten bisher, macht Spaß mit euch zu diskuttieren.

Grüße,
karline slow(en).gif

Geschrieben von: Amalgam Oct 20 2008, 21:36

QUOTE(karline @ Oct 20 2008, 20:13)
Ich frage mich inwiefern Männer eher freie Liebe befürworten als Frauen? Liegt es an einem möglicherweise stärkeren Sexualtrieb, daran dass Frauen möglichweise eher besitzergreifend sind oder sich Männer auch aufgrund von gesellschaftlichen Bildern möglicherweise eher offen als Befürworter "Freier Liebe" oder Abstufungen davon bekennen, real also genauso Frauen prozentual vergleichbar denken?
*


Ich vertrete prinzipiell die Position, dass Geschlechterbilder gesellschaftlich konstruiert sind (gibt auch zahlreiche Beispiele dafür). Bei dieser Frage bin ich mir nicht 100% sicher.
Der Sexualtrieb ist aber meines Erachtens keine sinnvolle biologistische Erklärung; der Sexualtrieb ist individuell sehr unterschiedlich und wohl nicht ausschlaggebend.
Was hingegen eine akzeptable biologistische Erklärung ist, sind die tatsächlichen körperlichen Gegebenheiten. Man mag mal davon absehen, dass die Mehrheit der Menschen weiss, dass man sich mit einer Vagina schneller eine STI holen kann, als mit einem Penis; was hingegen fast jede Person weiss: sollte jemand der Beteiligten schwanger werden, dann hat nicht derjenige mit dem Penis 9 Monate etwas herumzutragen...

Siehe dazu http://www2.hawaii.edu/~elaineh/79.pdf

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 20 2008, 21:36

freie liebe schätze ich so ein, dass man einen partner recht leicht wieder fallen lässt, nur weil es gerade mal langweilig ist und man noch ein paar andere an der hand hat.

so vermute ich, die durchschnittliche beziehungsdauer von einer mit einer anderern person ist in freier liebe kürzer als in fester partnerschaft.

mir ist wichtig, den kindern konstante Ansprechpersonen (sprich Vater und Mutter) zu bieten und keine wechselnden ...

Vorteil einer festen Beziehung ist, dass Vertrauen wachsen kann, was in einer kurzen Beziehung nicht so gegeben ist.

Sicher gibt es auch Beziehungen die keine Perspektive haben, doch dass sind eher die Wenigsten. Mag sein, dass manche Personen dazu neigen Beziehungen mit Partnern einzugehen die keine Perspektive habe ...


@Karline, stell dir vor, du lebst das mal, und nun schwängerst du zwei frauen die nichts miteinander zu tun haben wollen (und 1000km entfernt wohnen) .. da wird nichts gutes bei rauskommen, oder ?

Klar, kann man rumpoppen und hoffen es passiert nichts...



Denke schon, dass Männer normal eher dafür gebaut sind ihren Samen möglichst oft in der Gegend zu verspritzen wohingegen Frauen eher Sicherheit und Stabiltität (also monogamie) befürworten.

Geschrieben von: Amalgam Oct 20 2008, 21:43

http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamorie#Kinder_in_polyamoren_Familien

Geschrieben von: tby Oct 20 2008, 22:13

rational gesehen: ja
emotional gesehen: nie und nimmer.

Geschrieben von: Mintmagician Oct 20 2008, 22:29

fluchsdirmaus: also wenn man 2, 3 Verhütungsmethoden kombiniert sollte da eigtl. nicht viel passieren.
Klar, wenn man ungeschützt mit mehreren Partnern verkehrt ist man selbst Schuld.
Andererseits habe ich selbst erlebt, dass auch das Modell "Kinder mit 2 Frauen die sich nicht ausstehen können" funktioniert. Es ist sicher nicht gut, aber es funktioniert.

Geschrieben von: Glassmoon Oct 21 2008, 01:04

QUOTE(fluchsDirMaus @ Oct 20 2008, 21:35)
freie liebe schätze ich so ein, dass man einen partner recht leicht wieder fallen lässt, nur weil es gerade mal langweilig ist und man noch ein paar andere an der hand hat.
Und genau an diesem Punkt werfe ich Dir ja vor, Klischeebildern zu folgen wink.gif Menschen in offenen Beziehungen werden genau das Gegenteil von dem behaupten, was Du hier vermutest.

QUOTE
so vermute ich, die durchschnittliche beziehungsdauer von einer mit einer anderern person ist in freier liebe kürzer als in fester partnerschaft.
Du vermutest, meine Erfahrung zeugt vom Gegenteil. Und immer noch ist eine feste Partnerschaft nicht das Gegenteil freier Liebe. Gesellschaftliche Ächtung ist noch immer das größte Problem offener Beziehungen.

QUOTE
mir ist wichtig, den kindern konstante Ansprechpersonen (sprich Vater und Mutter) zu bieten und keine wechselnden ... Vorteil einer festen Beziehung ist, dass Vertrauen wachsen kann, was in einer kurzen Beziehung nicht so gegeben ist.
Genau das hast Du bei einer offenen Beziehung doch überhaupt nicht. Zum widerholten Male: Freie Liebe schließt eine feste Partnerschaft nicht aus.


QUOTE
Sicher gibt es auch [monogame] Beziehungen die keine Perspektive haben, doch dass sind eher die Wenigsten.
Vielleicht ist es bei Euch anders, bei uns hier halten die ersten Beziehungen selten ein Leben lang. Die meisten Menschen in einer langen Beziehung haben bereits einige, gescheiterte Beziehungen hinter sich. Die meisten, monogamen Beziehungsversuche scheitern also. Deine hier dargelegte Erfahrung scheint dem nicht zu widersprechen.

QUOTE
@Karline, stell dir vor, du lebst das mal, und nun schwängerst du zwei frauen die nichts miteinander zu tun haben wollen (und 1000km entfernt wohnen) .. da wird nichts gutes bei rauskommen, oder ?
*

Stell Dir vor, Du hast eine gute Freundin, die Deine feste Freundin auf den Tod nicht abhaben kann und umgekehrt. Klar wird es durch Kinder nicht gerade besser, das Problem besteht aber vorher schon.

Genau wie in einer monogamen Beziehung auch sollte man natürlich den Fall einer ungewollten Schwangerschaft in Betracht ziehen. Wenn gesellschaftlich akzeptiert statt geächtet würde, mit einer guten Freundin ein Kind zu haben, wäre unsere Welt sicherlich eine Friedlichere.


Um es kurz zu fassen:
Gerade wegen dieser gesellschaftlichen Vorurteile und der damit verbundenen Probleme habe ich mich zumindest nicht für freie Liebe entschieden. Das Leben wird einem auch ohne das bereits schwer genug gemacht ... schon alleine das Interesse für Psychedelika stempelt einen bei vielen, ignoranten Menschen als dummen Junkie ab, als der man immer wieder in der Position steht, sich der Vorurteile erwehren zu müssen. Da kann ich es nicht gebrauchen, noch zusätzlich als wild herumpoppender Lüstling verurteilt zu werden. Überall das Gleiche: Man hat die «freie» Wahl, sich dagegen zu entscheiden.


Glass

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 21 2008, 09:24

Was heisst ich folge Klischeebildern.
Wer kennt denn schon persönlich Menschen die (seit Jahren) in polyamoren-Beziehungen leben?

Meine Meinung gründe ich auf die Menschen die ich kennengelernt habe. Und da endeten die polyamoren Beziehungen in der alleinerziehnenden Frau. Mal eine Frau mit einem Kind. Mal eine Frau mehren Kindern von mehreren Männern. Inwieweit die selbst schuld sind geschwängert worden zu sein möchte ich nicht unterstellen, doch weder Kondom noch Pille sind 100% sicher, so dass es bei dieser beliebten Kombination durchaus möglich sein kann.

Zweier Beziehungen können durchaus 50 Jahre und länger gehen,
doch nochmal: Wer kennt polyamore Beziehungen, die sich in den 60/70er gegründet sind und heute noch existieren (mit den selben Partnern) ?

Zugegen, um Kinder grosszuziehen sollten 20 Jahre reichen, doch ich würde vermuten keiner kennt hier Leute die auch nur 20 Jahre polyamor (und zwar mit den selben Partnern!) zusammen sind.

QUOTE
Du vermutest, meine Erfahrung zeugt vom Gegenteil.

Möchtest Du mehr über Deine Erfahrung sprechen?



QUOTE
Zum widerholten Male: Freie Liebe schließt eine feste Partnerschaft nicht aus.

Ich habe es so nicht erlebt. Nur anders.

QUOTE
Genau wie in einer monogamen Beziehung auch sollte man natürlich den Fall einer ungewollten Schwangerschaft in Betracht ziehen. Wenn gesellschaftlich akzeptiert statt geächtet würde, mit einer guten Freundin ein Kind zu haben, wäre unsere Welt sicherlich eine Friedlichere.

Kann mir kaum vorstellen dass gesellschaftliche Ächtung so stark ist.
Was weiß denn die Gesellschaft ob es nun partnerin oder Freundin ist.
Klar werden alte Renter unter Umständen komisch gucken wenn 4 Menschen kreuz und quer miteinander rumturteln, doch lass sie doch.

QUOTE
schon alleine das Interesse für Psychedelika stempelt einen bei vielen, ignoranten Menschen als dummen Junkie ab, als der man immer wieder in der Position steht, sich der Vorurteile erwehren zu müssen.


"dummen Junkie" mag vielleicht überzeichnet sein, doch es geht wohl schon in die Richtung was mir begegnet, wenn ich das Thema auch nur ansatzweise anspreche. Also lass ich es lieber.
Mittlerweile spreche ich in RL nur mit sehr vertrauten Menschen darüber. Manchmal besteht dann Interesse.

Du stehst offen dazu?

Geschrieben von: Siddhartha Oct 21 2008, 09:48

QUOTE
Was heisst ich folge Klischeebildern.
Wer kennt denn schon persönlich Menschen die (seit Jahren) in polyamoren-Beziehungen leben?


Ein sehr guter Freund von mir lebt glücklich in einer polyamoren Beziehung. Sowohl er, wie auch seine Freundin, dürfen mit anderen Partnern verkehren - und ihnen beiden ist es somit erlaubt, auch mal das Spiel zu Dritt auszuprobieren, ohne das jede Tat und jeder potentielle Gedankengang ausgewertet wird.
Eifersucht entsteht erst durch den Besitzanspruch am Partner. Dieser wiederum wird durch die Möglichkeit einer offenen, freien Liebe unterbunden.

QUOTE
Meine Meinung gründe ich auf die Menschen die ich kennengelernt habe. Und da endeten die polyamoren Beziehungen in der alleinerziehnenden Frau. Mal eine Frau mit einem Kind. Mal eine Frau mehren Kindern von mehreren Männern.


Das klingt mehr nach einem One-Nigbht-Stand. Menschen in einer offenen Beziehung sind ebenso wenig triebgesteuert, wie Interessierte an psychedelischen Substanzen Junkies sind. Sie werden nur gerne so gesehen und bezeichnet; weshalb soll es nicht möglich sein, die Tore zu öffnen und frischen Wind in eine Beziehung zu lassen - die Menschen sind, wie in meinem letzten Post bereits erwähnt, ständig auf der Suche nach Leidenschaft, Neuigkeit und Feuer. Diese Bedürfnisse können selbstverständlich durch die Moralvorstellung ausgemerzt werden - doch wie viele Paare aus den 70ern sind heute noch liebend, ohne je fremdgegangen zu sein? Ich sage dir ehrlich: ich kenne kein einziges! Weder die Treue, noch das Glück hat angehalten, traurig aber wahr.
Durch die Möglichkeit, auch mit anderen Personen Körper und Gefühle zu teilen, bläst man immer neue Erfahrungen in die eigene Beziehung. Der Freund, von dem ich oben schrieb, meinte beispielsweise zu mir, dass er dennoch immer weiß, wem sein Herz gehört - doch das er alles oben drüber, durch Vertrauen und Offenheit, auch mit anderen Menschen teilen kann, ohne diesen Trieb zu unterdrücken.

QUOTE
Zugegen, um Kinder grosszuziehen sollten 20 Jahre reichen, doch ich würde vermuten keiner kennt hier Leute die auch nur 20 Jahre polyamor (und zwar mit den selben Partnern!) zusammen sind.


Wenn es die Eifersucht (der Besitzanspruch) am Partner zulässt, könnte so eine Beziehung auch nur phasenweise erfolgen. Ist die Vorstellung so absurd, dass du deinem Partner sagst, auch andere Interessen zu haben, gerne auch mal einen anderen Körper spüren möchtest? Ist die eigene Beziehung nicht zugleich die beste Freundschaft; die Partnerschaft, in der man sich öffnen und über alle seine Wünsche offen sprechen kann? Indem man diese Möglichkeiten nach außen verwehrt, schränkt man automatisch die Offenheit des Partners ein.
Im Grunde genommen läuft es darauf hinaus, dass man voneinander verlangt, die eigenen Bedürfnisse und Triebe zu verschweigen und immer nur dem Idealbild zu entsprechen. Und wie häufig dieser innere Druck zu stark wird, und zum Entsetzen des Partners ein "Ausrutscher" passiert, kannst du an der Gesellschaft leicht absehen: jedes 10. Kind kommt nicht vom geglaubten Vater!

QUOTE
Zum widerholten Male: Freie Liebe schließt eine feste Partnerschaft nicht aus.


Richtig! Er verleiht ihr sogar Flügel - das hierbei die Gefahr besteht, dass der Partner eine andere Person ebenso lieb gewinnt und begehrt, wie einen selbst, ist die Gefahr, mit der bezahlt werden muss. Aber eine Gesellschaft in freier Liebe soll nicht mit einem Wildgehege gleichgesetzt werden!
Es geht nicht darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen: hier sollen nur die Besitztümer abgeschafft und die Offenheit wieder hergestellt werden.

QUOTE
"dummen Junkie" mag vielleicht überzeichnet sein, doch es geht wohl schon in die Richtung was mir begegnet, wenn ich das Thema auch nur ansatzweise anspreche. Also lass ich es lieber.


Ich wurde schon als Junky bezeichnet, nachdem ich zugab, Psychedelika genommen zu haben. Doch vom Standpunkt des Unwissenden mag das womöglich gar zutreffen - ebenso verhält es sich aber bei der Thematik der offenen Liebe. Wenn man es sich nicht anders als gewohnt vorstellen kann, kommt man schnell in die Versuchung zu glauben, die Welt würde anschließend nur noch wild miteinander schlafen. Das ist jedoch Irrsinn!

Zusatz: In der praktischen Umsetzung verhält sich die freie Liebe natürlich nie so, wie theoretisch skizziert. Ich hätte - trotz meiner Befürwortung - ein großes Problem damit, da ich selbst noch sehr an die Gebundenheit und Einzigartigkeit einer Partnerschaft glaube und diese im Falle einer Öffnung bedroht sehen würde. Nichts desto trotz weiß ich was den Menschen mehr geben würde.

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 21 2008, 10:42

QUOTE(Siddhartha @ Oct 21 2008, 08:47)
Ein sehr guter Freund von mir lebt glücklich in einer polyamoren Beziehung. Sowohl er, wie auch seine Freundin, dürfen mit anderen Partnern verkehren - und ihnen beiden ist es somit erlaubt, auch mal das Spiel zu Dritt auszuprobieren, ohne das jede Tat und jeder potentielle Gedankengang ausgewertet wird.

Respekt und Glückwunsch. Allerdings sind wohl noch keine Kinder im Spiel.


QUOTE
wie viele Paare aus den 70ern sind heute noch liebend, ohne je fremdgegangen zu sein?  Ich sage dir ehrlich: ich kenne kein einziges!  Weder die Treue, noch das Glück hat angehalten, traurig aber wahr.

wobei das auch nur Deine subjektive Wahrheit ist.

QUOTE
Ist die Vorstellung so absurd, dass du deinem Partner sagst, auch andere Interessen zu haben, gerne auch mal einen anderen Körper spüren möchtest?

Solange es nur asexuelles rumkuscheln ist ...
Doch bei Sex mit anderen finde ich es absurd, weil mir das durcheinander mit den Kindern zu viel wäre ..

QUOTE
Ist die eigene Beziehung nicht zugleich die beste Freundschaft; die Partnerschaft, in der man sich öffnen und über alle seine Wünsche offen sprechen kann?  Indem man diese Möglichkeiten nach außen verwehrt, schränkt man automatisch die Offenheit des Partners ein.

Habe gelesen, zumindest was die Tiefe der Konversation angeht, so soll sie mit fremden bzw flüchtigen Bekannten durchaus tiefer sein als mit dem festen Partner. Es hieß vielen fällt es schwer dem festen Partner die eigenen Abgründe zu offenbaren. Man traut sich wohl leichter flüchtige Bekannte zu schockieren.

QUOTE
Im Grunde genommen läuft es darauf hinaus, dass man voneinander verlangt, die eigenen Bedürfnisse und Triebe zu verschweigen und immer nur dem Idealbild zu entsprechen.


Bedürfnisse und Triebe ausleben wollen. Ich weiß nicht. Wo soll das hinführen?
Erinnert mich an eine Situation die es schon öfters gab: Ich will irgendwas haben, dann kaufe ich es mir, ich beachte es ein Tag oder eine Woche, dann liegt es in der Ecke und ist uninteressant.

Von der Theorie her sehe ich mich eher als ZEN-Mönch:
QUOTE
"Wenn Kannon, der Bodhisattva des Mitgefühls, die große Weisheit praktiziert, - das heißt. letztendlich wenn er Zazen praktiziert, sein Leben vom Standpunkt des Zazen aus betrachtet -. nimmt er wahr, daß unser Ego nur das gemeinsame Auftreten der fünf Skandhas Körper, Gefühle,. Wahrnehmung, Triebe und Bewußtsein ist und daß keines von diesen fünfen eine Substanz hat und. daß deshalb das Ego selbst auch keine Substanz hat"

Quelle: http://www.buddhaweg.de/Texte/KusenRR/DIE_DREI.PDF

Meine Schlussfolgerung daraus: freie Liebe im Sinne von Mitgefühl , "große Weisheit" jedoch nicht im Sinne von Triebbefriedigung smile.gif


QUOTE
wie Interessierte an psychedelischen Substanzen Junkies sind.


wenn ich genau überlege begegnet mir eher folgendes Klischee:

>>Psychedelika sind gefährlich, man wird verrückt und kommt zwangsläufig irgendwann in die Irrenanstalt! <<

Geschrieben von: Siddhartha Oct 21 2008, 11:19

QUOTE
Respekt und Glückwunsch. Allerdings sind wohl noch keine Kinder im Spiel.

[...]

Doch bei Sex mit anderen finde ich es absurd, weil mir das durcheinander mit den Kindern zu viel wäre ..


Stellst du dir vor, dass man mit jeder Person, mit der man schläft, Kinder kriegt? Ich rede hier nicht von Männern, die in ihrem Leben 30 verschiedene Frauen schwängern und anschließend Buch führen, um welche Schöpfung sie sich noch kümmern müssen.
Freie Liebe hört (überwiegend) auf, wenn Kinder in die Welt gesetzt werden. Das ist für mich selbstverständlich, denn ich verachte nichts mehr, als Männer, die sich nach / in der Schwangerschaft verabschieden.
Trotzdem führt Sex nicht zwangsläufig zur Zeugung eines Kindes. In der Moderne noch weniger als im Altertum. Und die Gefahr, das ein Kind trotz (sicherer) Verhütung gezeugt wird, ist sehr gering!


QUOTE
QUOTE
wie viele Paare aus den 70ern sind heute noch liebend, ohne je fremdgegangen zu sein?  Ich sage dir ehrlich: ich kenne kein einziges!  Weder die Treue, noch das Glück hat angehalten, traurig aber wahr.


wobei das auch nur Deine subjektive Wahrheit ist.


Das ist keine subjektive Wahrheit, sondern lediglich meine Erfahrung. Ich möchte unter keinem Umständen bezeugen, dass das der ausnahmslose Regelfall ist. Aber ich kenne keine Beziehung die über mehrere Jahre makellos gehalten und ein Fremdgehen ausgeschlossen hat!
Wenn du glückliche Paare kennst, die sich selbst nach 30 Jahren lieben und begehren ohne je den Wunsch verspürt zu haben, einen anderen Partner nahe zu spüren, dann freue ich mich für dich; denn damit wäre dir eine Welt bekannt, dir mir bis dahin fern blieb.

QUOTE
Habe gelesen, zumindest was die Tiefe der Konversation angeht, so soll sie mit fremden bzw flüchtigen Bekannten durchaus tiefer sein als mit dem festen Partner. Es hieß vielen fällt es schwer dem festen Partner die eigenen Abgründe zu offenbaren. Man traut sich wohl leichter flüchtige Bekannte zu schockieren.


Und worauf ist das zurückzuführen? Sie schränken sich nach einer Zeit ein und entwickeln eine Oberflächlichkeit und Körperlichkeit, die nach und nach zu Kosten der Individualität geht.
Wäre es nicht sinnvoller, mit seinem Partner von Anfang an offen zu sprechen, anstatt ihm ein Idealbild abzuliefern, was weder schön, noch authentisch ist? Natürlich präsentiert sich jeder gerne von seiner besten Seite. Das beginnt schon mit der Äußerlichkeit, dem Aussehen, der Kleidung, dem Makeup - doch in einer echten Beziehung muss man sonnen- und schattenseiten bewältigen. Und dazu gehört in erster Linie Offenheit!
Wenn mir mein Partner nach 10 Jahren mitteilen würde, er hätte noch nie an einen anderen Mann gedacht oder würde nicht auch andere Männer anziehend finden, dann würde ich diese Wahrheit schlichtweg anzweifeln. Man muss nicht verlangen, das ein Mensch gegen seine Natur spricht, kann aber zumindest soweit gehen, dass man einander gegenüber offen spricht und auch die zunächst unangenehmen Seiten beleuchtet.
Ich habe die Erfahrung gemacht dass das besten funktioniert. Eine Beziehung sollte sich nicht verkrampfen, dass schadet ihr nur - und wie viele Beziehungen scheitern nicht zuletzt an der Eifersucht und Langeweile? Sei ehrlich.

QUOTE
Bedürfnisse und Triebe ausleben wollen. Ich weiß nicht. Wo soll das hinführen?
Erinnert mich an eine Situation die es schon öfters gab: Ich will irgendwas haben, dann kaufe ich es mir, ich beachte es ein Tag oder eine Woche, dann liegt es in der Ecke und ist uninteressant.


Das ist schlichtweg eine falsche Assoziation. Scheust du dich deine Träume zu verwirklichen, nur weil du dir nicht eingestehst, alle Möglichkeiten erreichen zu können? Würdest du das Land deiner Träume meiden, nur weil dich deine Sehnsucht dort hinzieht? Warum siehst du den körpereigenen Trieb als etwas grundsätzlich anderes an, als den intellektuellen? Du bist ein Mensch - bestehst aus Körper und Geist und sammelst körperliche wie auch intellektuelle Bedürfnisse.

Sex ohne Liebe oder zumindest Sex ohne ein tiefes Vertrauen wäre mir ebenso unmöglich. Den Akt der Liebe lieblos und mit einer fremden Person durchzuführen, wäre mir unmöglich, suspekt und widerwertig. Erkennst du dich darin wieder?
Nur möchte ich die "Sache an sich" nicht allgemein verneinen. Es gibt viele Menschen, die Sex mit einem Fremden vorziehen, weil man sich unverantwortlich und ungebunden dabei fühlt; man sieht sich einmal und nie wieder - wer es kann, wieso also nicht? Und wenn das Bedürfnis vorhanden ist, wäre es dann nicht besser, offen darüber zu reden, anstatt es zu unterdrücken, bis es womöglich eines Tages im stillschweigen und zum Entsetzen des Partners vollzogen wird? Du siehst die freie Liebe als eine Unart an, die sie nicht ist! Freie Liebe existiert schon heute - nur geht man anders mit ihr um; man schweigt sie tot, sperrt sie ein, hindert ihre Entfaltung und unterdrückt damit zuletzt Intellekt und Trieb gleichermaßen. Öffnest du ihr die Türen, dann schaffst du damit vielmehr Offenheit und Verbundenheit, Möglichkeit und Abwechslung.

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 21 2008, 15:45

QUOTE(Siddhartha @ Oct 21 2008, 10:18)
Stellst du dir vor, dass man mit jeder Person, mit der man schläft, Kinder kriegt? 

Nein, jedoch besteht durchaus die Möglichkeit. Dies sollte man vorher in Betracht ziehen: Wäre ich im ernstfall bereit mit dem Partner Kinder groß zu ziehen.

Du sagt Du liebst den Partner mit dem Du schläfst, das sollte auch selbstverständlich sein. Doch reicht diese Liebe auch um Kinder groß zu ziehen? Offenbar nicht immer.

Das ist doch schön:
QUOTE
Freie Liebe hört (überwiegend) auf, wenn Kinder in die Welt gesetzt werden. Das ist für mich selbstverständlich, ...


QUOTE
Wenn du glückliche Paare kennst, die sich selbst nach 30 Jahren lieben und begehren ohne je den Wunsch verspürt zu haben, einen anderen Partner nahe zu spüren, dann freue ich mich für dich; denn damit wäre dir eine Welt bekannt, dir mir bis dahin fern blieb.

Ich habe keine Ahnung welche Krisen es in mancher Beziehung gab oder welche Wünsche es gab. Krisen gehören zu einer Beziehung dazu! Doch einige Kenne ich die sind immernoch glücklich smile.gif

Was ist denn mit den Eltern Deiner Freunde? Habe die alle kaputte Beziehungen?

Du schreibst selbst:
QUOTE
doch in einer echten Beziehung muss man sonnen- und schattenseiten bewältigen.






QUOTE
Sex ohne Liebe oder zumindest Sex ohne ein tiefes Vertrauen wäre mir ebenso unmöglich. Den Akt der Liebe lieblos ... durchzuführen, wäre mir unmöglich


Dann ist ja alles in Ordnung smile.gif


Geschrieben von: MMX Oct 21 2008, 16:26

Ich bin aber jetzt mal ehrlich: Während Liebe ohne Sex garnicht geht, geht Sex ohne Liebe sehr wohl.
Wenn zwei Menschen sich zusammenfinden, allein um den Trieb zu befriedigen, warum nicht?
Ich geh doch auch in ein Schnellrestaurant, um da zu essen, da muss ich Herrn Özgür nicht "Mama" nennen, auch wenn mir das Essen meiner Mutter besser schmeckt.
Und warum soll ich also nicht Sex haben, wenn ich und meine Kurzzeitpartnerin das möchte?
Sex ist doch im Grunde ein Dienst und eine Dienstleistung, wie alles kann man Sex kaufen und man kann ihn auch freiwillig und kostenlos bekommen.
Wie Essen.
Allerdings gibt es beim Sex noch keine Sozialhilfeeinrichtungwie die Arche, bei der HArz4-Empfänger für einen Euro alte Lebensmittel kurz vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums bekommen können. Das wäre doch nur gerecht, wenn Leute, deren Sexfrequenz dem Gehalt eines Harz4-Empfängers entspricht (der bezieht Leistungen und 0 Gehalt) für einen Euro ficken können (zwar auch nicht die schönsten und frischesten Partner, aber immerhin).
Sozialpuff, sozusagen.
mrgreen.gif

Geschrieben von: suicide-iNc Oct 21 2008, 16:28

ich brauche mich und meine partnerin. und da ist freie liebe total fehl am platz :/
allein der gedanke macht mich ganz wusig...

Geschrieben von: Intarweb Oct 21 2008, 16:39

Ich hab das Prinzip nicht ganz verstanden bei euch da oben. Ihr redet also über polyamoröse Beziehungen, in denen jeder der Partner weitere Beziehungen führt, die er auch mit Liebe führt.

Das steht dann also im Gegensatz zur anderen freien Liebe, wo jeder Partner nur eine Beziehung hat, aber gerne mal in der Gegend rumpoppt, salopp gesagt.

Hab ich das soweit gekriegt?

Wenn ja, dann sehe ich da einen möglichen Schwachpunkt in 2. Variante, wenn einer der Partner plötzlich eine polyamoröse Beziehung daraus machen will, er also mehrere Partner offen lieben möchte, der andere Partner aber weiterhin nur ihn liebt/lieben möchte.

Geschrieben von: Prinanz Oct 21 2008, 23:50

Ich wäre absulut für frei liebe aber nur wenn man sex nicht gleich setzt mit vertrauen weil man evt. auf etwas verzichtet und auch nein sagen kann also so sehen das die meißten mädels mit denen ich zusammen war oder kenne

wenn jetzt aber sex nur als gefühlshöhepunkt angesehen wird so kann freie liebe existieren gerade wenn die zwei partner sich lieben und sex nicht an erster stelle steht und eher gemeinsame interessen und denkweisen also einen selenverwanten sozusagen.


stellt euch ma vor der mann steht voll auf latex und hasst aber rollenspiele so kann man das doch in der jeweiligen scene ausleben oder sollte jeder partner eine nacht befriedigt und eine nacht lustlos sein dadurch würde doch nur frust entstehen und somit würden die selenverwanten doch auseinanderbrechen oder???


Geschrieben von: sia Oct 22 2008, 00:06

QUOTE(MMX @ Oct 21 2008, 16:25)
Sozialpuff, sozusagen.
mrgreen.gif
*


AKA Mitfickzentrale - wähl APPD.

Würd mich eigentlich ohne weiteres als Polyamor bezeichnen, d.h. dass ich es erstrebenswert fände, mit allen eine funktionierende Beziehung zu bilden, mit denen ich mir eine Beziehung vorstellen könnte (und auch realistische Chancen bestehen).
Ich sehe keinen Grund mich mit meiner Liebe auf eine Person zu beschränken, oder andere daran zu hindern sich frei zu entfalten.
Das ist eine persönliche Entscheidung, aber ich fühle mich nicht in der Lage anderen Leuten soetwas vorzuschreiben oder mir sowas vroschreiben zu lassen. Wenn ich behaupte Anarchist zu sein, dann sollte ich dementsprechend Leben und ein Vorbild sein. Revolution beginnt immer bei einem selbst...
(Blabla Kommiefaggelaber etc ^^,)

Freie Liebe? So lange man gewillt ist die Konsequenzen zu tragen und Verantwortung zu übernehmen.

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 22 2008, 09:50

dann spam ich mal rum und zitier wikipedia

QUOTE
Als eine Seelenverwandtschaft bezeichnet man eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich dadurch auszeichnet, dass beide Personen ähnlich empfinden und denken.

Im Phaidros Platons wird die Ursache dieses Empfindens beschrieben und eine Quelle für die Empfindung der Liebe und Freundschaft dargestellt. In diesem Mythos erzählt Platon, wie die Seele ihre Federn verliert und dabei auf die Erde stürzt. In den Körpern eingeschlossen haben sie keine Ahnung mehr von ihrem früheren Leben und existieren ohne Erinnerung - bis sie in die Augen eines Anderen blicken bzw. das Schöne erblicken:

    Durchwärmt nämlich wird der Liebende, indem er durch die Augen den Zufluss der Schönheit aufnimmt, durch welchen seine gefiederte Seele gleichsam begossen wird. Ist er nun durchwärmt, so schmilzt um die Keime des Gefieders hinweg, was schon seit langem sie verschloss und sie hinderte hervorzutreiben. Denn dass er wie in einem Spiegel in dem Liebenden sich selber beschaut, weiß er nicht und wenn jener nun gegenwärtig ist, so hat auch er gleichsam jene Befreiung von den unerträglichen Schmerzen.(Platon, Phaidros)

Geschrieben von: digit55 Oct 22 2008, 14:54

Ich hätte gedacht, das in einem so freigeistigem Forum wie diesem und in der, ehem, unteren Altersklasse sich eine deutlichere Fürsprache zum freien Sex feststellen ließe.

Der Gebrauch der beiden Begriffe "freier Sex" und "freie Liebe" ist vielleicht etwas verwirrend? "Freie Liebe" ist für mich auch nur eine höfliche Umschreibung für "freien Sex", für Leute, die das Wort "Sex" nicht in den Mund nehmen wollen. "Freie Liebe" im Sinne von "verliebt sein" scheint mir ein Widerspruch in sich, denn man ist nun mal nicht frei in der Entscheidung, in wen man sich verliebt.

Die Unterdrückung der Sexualität in unserer Gesellschaft durch Religion, Erziehung, Sitten und Gebräuche mache ich für 80 -90% aller psychischen Probleme verantwortlich.

Meiner Meinung nach ist der Mensch nicht zur Monogamie geschaffen. Dass jede dritte (oder sind wir schon bei jeder zweiten?) Ehe geschieden wird, spricht auch dafür. Ganz nüchtern betrachtet: Fortpflanzungstechnisch macht es bei Arten wie dem Menschen, die intensive, langandauernde Nachwuchspflege betreiben, Sinn, wenn sich das Männchen für diese Zeit emotional an das Weibchen bindet und so an der Pflege beteiligt. Danach sind Männchen besser eingesetzt, sich einen neuen genetischen Partner zu suchen und erneut fortzupflanzen ("das verflixte siebte Jahr"). Das Weibchen, so es die Lebensspanne der Art zuläßt, sucht sich ebenfalls einen neuen Partner für einen zweiten Nachwuchs.


Geschrieben von: Amalgam Oct 22 2008, 15:35

QUOTE(digit55 @ Oct 22 2008, 13:53)
"Freie Liebe" im Sinne von "verliebt sein" scheint mir ein Widerspruch in sich, denn man ist nun mal nicht frei in der Entscheidung, in wen man sich verliebt.
*


Verliebt sein, Liebe und Sex sind 3 unterschiedliche Dinge; man kann sie auf jedenfall in gewisser Weise voneinander trennen, auch wenn es fliessende Übergänge und Grenzfälle geben mag, in denen das nicht ganz einfach fällt. Man kann sehr wohl entscheiden, wenn man liebt.

Geschrieben von: Siddhartha Oct 22 2008, 15:56

@ fluchsDirMaus

QUOTE
Du sagt Du liebst den Partner mit dem Du schläfst, das sollte auch selbstverständlich sein. Doch reicht diese Liebe auch um Kinder groß zu ziehen? Offenbar nicht immer.


Die Gesellschaft unterscheidet heute schon zwischen Sex und Kinder kriegen. Verhütungsmittel sind in erster Linie dazu da, eine ungewollte Schwangerschaft (mit unbestimmten Partnern) zu vermeiden.
Man erlebt die Lust auch unabhängig von der Verantwortlichkeit, Kinder zu zeugen. Oder vollziehst du den Liebesakt aus der Notwendigkeit heraus, für Nachwuchs zu sorgen? Ich finde, man muss hier strickt trennen. Dass es Sex ohne Kinder und Lust neben der Verantwortlichkeit gibt, spiegelt sich täglich im Treiben der Menschlichkeit.

QUOTE
Sex ohne Liebe oder zumindest Sex ohne ein tiefes Vertrauen wäre mir ebenso unmöglich. Den Akt der Liebe lieblos ... durchzuführen, wäre mir unmöglich


Dass gilt jedoch für mich! Meine subjektive Einstellung zum Thema Sex ist nicht gleichzusetzen mit gesellschaftlicher Möglichkeit und Richtigkeit; für mich gibt es keinen One-Night-Stand mit einer unbekannten Person. Ich brauche Vertrauen, Liebe, Wärme und Verbundenheit - aber ich schließe dies bezeugend nicht aus, dass Sex mit Fremden nicht möglich und genussvoll sein kann.
Die freie Liebe ist ein Konzept, was den Weg in eine unkomplizierte Gesellschaftsform ermöglicht, denn ähnlich wie digit55 bin ich der Meinung, das die Mehrzahl aller Probleme durch die Unterdrückung sexueller und emotionaler Freizügigkeit entstehen.

Dein Zitat ist übrigens sehr schön! Ich werde es mir abspeichern. smile.gif

@ MMX

QUOTE
Ich bin aber jetzt mal ehrlich: Während Liebe ohne Sex garnicht geht, geht Sex ohne Liebe sehr wohl.


Falsch. Das ist individuell verschieden. Sex ohne Liebe kann es ebenso geben, wie Liebe ohne Sex. Oder meinst du, Impotenz töten den Ast der Liebe?
Jeder denkt und fühlt in dieser Hinsicht anders. Auch wenn du mit deiner Ehrlichkeit für die Mehrheit der Menschen - insbesondere der Männer - sprichst.

@ digit55

Ich würde einen freien Geist nicht gleichsetzen mit freien Gefühlen. Ebenso muss ich Amalgam recht geben, dass es sehr große Unterschiede zwischen freier Liebe und freiem Sex gibt. Liebe kann frei sein - Menschen sind auch fähig, für mehrere Personen gleichzeitig zu empfinden, ohne dies jetzt in den sexuellen Akt hineinzuinterpretieren.
Aber ich stimme dir zu, dass der Mensch nicht zur lebenslangen Monogamie geschaffen ist. Die Moderne hat uns jene Rahmenbedingung diktiert, um dafür zu sorgen, dass die Welt ordentlich und überschaubar bleibt. Und Paare und Familien sind nunmal konstanter als es die freie Liebe je zulassen könnte. Oder weshalb gibt es Steuerbegünstigungen für Familien?

Geschrieben von: digit55 Oct 22 2008, 16:42

QUOTE
Ebenso muss ich Amalgam recht geben, dass es sehr große Unterschiede zwischen freier Liebe und freiem Sex gibt
Das wollte ich ja gerade verdeutlichen. Aber es gibt eben Leute, die "freie Liebe" sagen und "freien Sex" meinen, obwohl es da ein Unterschied gibt. Darauf wollte ich hinweisen.

QUOTE
Oder weshalb gibt es Steuerbegünstigungen für Familien?
Weil ein Staat daran interessiert ist, dass sich seine Untertanen vermehren. Um die Produktivität zu erhöhen, besser Kriege führen zu können, die Rentenpyramide zu sichern, durch die Geschichte hinweg haben sich die Gründe dafür gewandelt. Auch unterstützt durch die christliche Kirche "seid fruchtbar und mehret euch" und durch Ablehnung der Verhütung. Ein Modell des ewigen Wachstums, mit dem wir langsam an die Grenzen stoßen. Auch aus der Hinsicht ist ein Umdenken notwendig. Die Einsicht ist bei Staat und Kirche (Papst immer noch gegen Verhütung!) aber noch nicht angekommen.

Geschrieben von: Glassmoon Oct 22 2008, 16:49

QUOTE(Siddhartha @ Oct 22 2008, 15:55)
Und Paare und Familien sind nunmal konstanter als es die freie Liebe je zulassen könnte. Oder weshalb gibt es Steuerbegünstigungen für Familien?
*

Weil in der Vergangenheit kein anderes Modell zum Erhalt unseres Volkes vorstellbar und vorgesehen war. Die Vergünstigungen kommen noch aus Zeiten, zu denen der Mann das Geld verdiente, die Frau das Heim hütete, Homosexualität unter Strafe stand etc. pp.

Geschrieben von: lalerettich Oct 22 2008, 19:11

Ich find die Vorstellung einfach wunderschön mit Freunden Sex zu haben so quasi als Vertiefung der Beziehung. Zu vielen Frauen diesen besonderen Draht zu haben diese Bindung die nicht vergeht...das ist doch einfach schön.

Ich find ausserdem, das echte, innige Liebe zwischen aufgeklärten, intelligenten Menschen die sich nix vormachen lassen auch "Fremdgehen" nicht zerstören kann.

Nicht Sex ist der Maßstab, sondern die Gefühle..und wenn der PArtner zu wem anderes geht aufgrund des Sex, hatt es eh nicht sollen sein .

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 22 2008, 19:53

Nagut, die Idee attraktive und liebe Frauen die man sowieso sehr gern hat zu poppen hat schon was.

Doch der Gedanke dass dies dann auch weitere Freunde tun fände ich äußerst gewöhnungsbedürftig...
Würdet ihr mit zwei Männern mit einer Frau schlafen wollen? Ich nicht unbedingt.

Und dass dann wirklich niemand einziger dieser Personen eifersüchtig sein sollte ? das wäre schön. Stellen sie die Muslems nicht ihren Himmel so ähnlich vor?

Nen FEF war mal mit einer zusammen, die wollte es dann zu dritt mit einer weiteren Frau. Super Idee mögen manche jetzt denken, doch Die Partnerin des FEFs war dabei ziemlich eifersüchtig, so dass das ganze wohl für den A**** war ...

Ich glaube wie wenig die Menschen zu sowas fähig sind, zeigen viele Familiendramen oder Ehrenmorde ...

Geschrieben von: Amalgam Oct 22 2008, 20:09

Es hat noch niemand hier behauptet, dass die Mehrheit der Menschen dafür reif ist.

Ausserdem muss Polyamorie auch nicht mit Gruppensex oder Bisexualität zu tun haben.
Alles kombiniert ist sicher die freiste Form von Sexualität, aber die wird noch sehr lange brauchen, bis sie nicht mehr verpönnt ist...
dazu müssten zuerst mal diese "ich bin straigt"/"ich bin homo"-Identitäten abgelegt werden...

Geschrieben von: fluchsDirMaus Oct 22 2008, 20:13

QUOTE(Amalgam @ Oct 22 2008, 19:08)
dazu müssten zuerst mal diese "ich bin straigt"/"ich bin homo"-Identitäten abgelegt werden...
*



Du meinst wir sind alle bi ? (auch wenn es nicht voraussetzung für polyamore ist )

nen Penis anal zu spüren stelle ich mir nicht so wahnsinnig geil vor,
eine dammmassage sollte es doch tun ...

Geschrieben von: Grimmelhausen Oct 22 2008, 20:18

QUOTE(fluchsDirMaus @ Oct 22 2008, 19:12)

nen Penis anal zu spüren stelle ich mir nicht so wahnsinnig geil vor

*



Ausprobieren, ist immer anders wenn man(n)s mal gemacht hat. bye.gif

Geschrieben von: lalerettich Oct 22 2008, 21:29

QUOTE
Nagut, die Idee attraktive und liebe Frauen die man sowieso sehr gern hat zu poppen hat schon was.


Mir würde es dabei eben auch um die nicht so attraktiven gehen. Man kann sich einer nicht so attraktiven Frau doch sicher viel inniger hingeben, wenn man weiss, das man nicht an eine Beziehung gebunden ist. Bei ner Beziehung denkt man "Ist sie attraktiv genug um mein Leben mit ihr zu teilen?" ..wenn es freundschaftlich ist, spielt es keine Rolle wie sehr erregt man wurde, es geht da eher um anderes.

Ich hab auch das Gefühl das monogamie was unnatürliches ist.


Geschrieben von: Siddhartha Oct 23 2008, 10:21

Dass waren wertvolle Beiträge, lalerettich.

QUOTE
Ich find die Vorstellung einfach wunderschön mit Freunden Sex zu haben so quasi als Vertiefung der Beziehung. Zu vielen Frauen diesen besonderen Draht zu haben diese Bindung die nicht vergeht...das ist doch einfach schön.

Schön, ja. Aber nur schwer zu realisieren. Sex ist nachwievor sehr eng an Emotionen gekoppelt. Der Sex, welcher als teuerster Beweis des Vertrauens erachtet wird, hat in vielen Köpfen eine sehr große Bedeutung. Man teilt seine Intimität nicht mit Fremden und Freunden, sondern beweist der einzigen Person, die man von Herzen liebt, dass sie eine ganz besondere - eine einmalige - Wichtigkeit hat. Für viele Personen ist das sehr bedeutend.
Die Welt-Vorstellung teilt sich hierbei in 3 Parteien: Sex mit Fremden, Freunden und dem Partner.
Diese Dreiteilung ist für die Menschheit essenziell und voneinander klar zu trennen. Für den einen ist Sex hierbei ein Trieb, der in der unendlichen Vielzahl und Vielheit der fremden Gesichter befriedigt werden kann. Andere Menschen können sich Sex mit guten Freunden vorstellen, da sie zu diesen eine Grundbeziehung und eine Vertrauensbasis aufgebaut haben, die es ermöglicht, sich auch nackt zu zeigen und intime Nähe zuzulassen. Wieder andere Personen sehen Sex nunmal als einen unbestrittenen Beweis für die Zusammengehörigkeit zweier Seelen und schließen aus dem Liebesakt auf eine einzigartige Zweisamkeit! Umso größer ist der Schock, wenn sie erfahren, dass der Partner den wertvollsten Schatz, die unbedingte Liebe, an eine fremde Person verschenkt hat.

Es gibt drei Vorstellungen in den Köpfen der Menschen. Die Idealvorstellung - die Trieb, Körper und Verstand vereinbaren soll und das Gefühl weitgehend erlischt - ist die erste der oben beschrieben - der Sex mit Fremden; er ist unkompliziert, einfach und kann auf den Wunsch vieler Menschen zugeschnitten werden. In diesem Utopia gibt es die wenigsten Probleme. In der Einigkeit, frei zu sein und personell besitzlos zu agieren, gäbe es auch keine Eifersucht, keinen Widerspruch und kein Vertrauen(smissbrauch). Gefühle wären ausschließlich auf die sexuelle Neugier und Lust beschränkt und ließen sich nicht mit dem Besitztum Mensch vereinbaren.
Etwas schwieriger sieht es in deinem Beispiel aus. Sex mit Freunden ist sehr nah verwandt mit der Einigkeit zwischen Geliebten. Hier ist nicht mehr so leicht zwischen Trieb und Gefühl zu differenzieren. Das Vertrauen, was in einer Freundschaft vorhanden ist und die Gemeinsamkeiten, die zwei Freunde miteinander verbindet, haben durchaus das Potential, schleichend in eine Beziehung zu wachsen. Während der eine die Freundschaft vertiefen möchte, könnte der andere die zugelassene Nähe und Intimität als Besonderheit und ungeteilte Aufmerksamkeit auffassen und fühlen.
Die schwierigste, komplizierteste und die meisten Probleme bereitende Vorstellung, ist der Sex ausschließlich in der Liebe. Wir erleben es täglich und werden ebenso oft mit der verzweigten Problematik konfrontiert.
Aber: Diese Vorstellung ist auch die schönste, ehrlichste und gefühlvollste unter all diesen! Man gewinnt zusammen mit einem Menschen das Gefühl, etwas ganz besonderes und wertvolles zu sein und wird durch die Gedanken- und Gefühlswelt dieser einen Person in den siebten Himmel befördert. Auf dieser Ebene ist übrigens auch - subjektiver Einschätzung zufolge - der höchste (emotionale) Intellekt zu finden. Denn alleine die Tatsache, die Welt gleichsam durch die Augen des Geliebten zu sehen, ist ein sehr großes Opfer und eine unbezahlbare Kunst des Menschen. Wir öffnen uns dem Partner und geben ihm - freiwillig oder notgezwungen - die Fähigkeit, Macht auszuüben und zu Verletzen. Hier findet man den höchsten Preis den eine Person je zahlen kann - das absolute Vertrauen.
Dieser Preis wird vielen allerdings schnell zu teuer, und Misstrauen, aus Angst begründet, Unsicherheit, aus Eifersucht herruhend und Distanz, aus einer Überinterpretation des Verhaltens folgend, vermischen sich in die Gefühle der Nähe und Besonderheit und versauern, was einst zuckersüß war.

QUOTE
Ich find ausserdem, das echte, innige Liebe zwischen aufgeklärten, intelligenten Menschen die sich nix vormachen lassen auch "Fremdgehen" nicht zerstören kann.

Doch! Es ist vielmehr eine Frage, was überwiegt: der Verstand oder das Gefühl. Ebenso kann dir jeder Mensch gleichsam wahr eine Antwort geben, was ihm wichtiger ist. Wenn eine Frau den Sex als höchstes Gut der Liebe erachtet und die beiden Komponenten eng ineinander verwebt hat, der Partner jedoch hinter der fadenscheinigen Begründung fremdgeht, das alles sei doch nur halb so wild und Sex sei freiheitsbedingt; dann wird die Beziehung dieser Personen tiefe Krater überwinden müssen. Ich möchte weder das eine noch das andere als "intelligent" oder "naiv" bezeichnen. Beide Vorstellungen sind durchaus legitim.
Allerdings muss ich hinzufügen, dass Fremdgehen selten mit dem Wunschdenken der freien Liebe zusammenhängt. Die Gründe für einen Seitensprung sind meistens andere.

QUOTE
Nagut, die Idee attraktive und liebe Frauen die man sowieso sehr gern hat zu poppen hat schon was.

Ich dachte bis gestern noch du wärst eine Frau! laugh.gif
Nun gut, ich habe mich geirrt!
Übrigens würde ich freie Liebe nicht mit Homosexualität gleichsetzen. Das sind zwei völlig verschiedene Gedankengänge. Mich würde die Vorstellung, einen anderen Mann "dabei" zu haben oder es mit einem anderen Mann gar zu tun, anekeln. Ich könnte es nicht.
Aber freie Liebe, ebenso wie freier Sex, sind unabhängig von Homosexualität.
Übrigens ist ein Dreier eine der Möglichkeiten, die eine enge Bindung - in den meisten Fällen - verwehrt. Mittlerweile gibt es zwar viele Paare, die eine dritte Person für ihre Leidenschaft suchen; aber zumeist passiert das erst dann, wenn die Möglichkeiten langsam erschöpft sind und sich eine Langeweile im Bett ausdehnt, die droht, jedes Feuer zu verschlucken. Ein Verzweiflungsakt sozusagen. Dazu gibt es übrigens einen interessanten Artikel in der neuen Ausgabe von Gehirn & Geist.

QUOTE
Ich hab auch das Gefühl das monogamie was unnatürliches ist.

Schwer zu sagen. Ich habe das Gefühl, das Monogamie paradox ist.
Die Evolution brauchte zwei zueinander passende Personen, welche Kinder zeugen und einander ernähren. Dafür wird die Monogamie benötigt. Aber gleichzeitig ist der Mensch nicht dazu geschaffen, sich ewig zu binden und dauerhaft auf einer Stelle zu stehen. Die Evolution schritt voran, weil der Mensch (und damit auch die gesamte Menschheit) nicht bewegungslos bleiben kann und darf. Der gesellschaftliche, wie auch der individuelle Trieb, ist es, nach vorne zu eilen und neue Sachen auszuprobieren. Dazu gehören die technischen Errungenschaften ebenso, wie die sexuelle Neugier auf andere Partner.
Es ist nur ein abwägen und abwiegen, was dem Einzelnen wichtiger ist. Die Treue und Verbundenheit oder die Freiheit und Unabhängigkeit. Hier kann man keine objektiven Maßstäbe setzen, denn jeder geht mit dieser Gewichtung anders um!
Problematisch ist nur, wenn eine Beziehung in gleicher Idealvorstellung begonnen wird und sich nach einiger Zeit als Falschheit entpuppt, da die abflachende Leidenschaft für vermehrter Neugier an Anderem herausstellt.

Geschrieben von: Glassmoon Oct 23 2008, 11:23

Puh,
nur mal eben eine Kleinigkeit in aller Schnelle, da ich auf dem Sprung bin:

QUOTE(Siddhartha @ Oct 23 2008, 10:20)
Die Welt-Vorstellung teilt sich hierbei in 3 Parteien: Sex mit Fremden, Freunden und dem Partner. Diese Dreiteilung ist für die Menschheit essenziell und voneinander klar zu trennen.
*
Diese Dreiteilung ist in einer patriarchalisch materialistischen Gesellschaft essentiell, da Besitzansprüche und Erbfolge nur so gesichert werden können. In matriarchalischen Gesellschaften, die meist matrilineare Abstammungsregeln haben, gibt es diese Notwendigkeit des Besitzes am Partner und der damit einhergehenden Zweierbindung (bzw. generelle Bindung von Frauen an einen Mann) nicht zwangsläufig.

Eine gängige Theorie besagt, daß beim Übergang zum Patriarchat primär die sexuellen Freiheitsrechte der Frau eingeschränkt wurden, um die männliche Erbfolge gewährleisten zu können. Damit ist auch gut die noch heute vorhandene, allgemein sexuell zurückhaltendere Prägung der Frau in unserer (patriarchalischen) Gesellschaft erklärbar.

Wo kulturelle und genetische Vorgaben sich gegeneinander abgrenzen oder überlappen, bleibt natürlich nicht eindeutig klärbarer Diskussionsgegenstand. Dennoch sollte man vorsichtig sein, die eigene Erfahrung innnerhalb einer Kultur für per se «natürlich» zu halten. Selbiges gilt selbstverständlich nicht nur für den Umgang mit Sex im allgemeinen, sondern auch geschlechtsspezifisch; also im Bezug auf «Rollenbilder», was die Frau und was der Mann in Bezug auf sexuelle Kontakte anstrebt.


Glass

Geschrieben von: lalerettich Oct 23 2008, 14:00

QUOTE
Die Welt-Vorstellung teilt sich hierbei in 3 Parteien: Sex mit Fremden, Freunden und dem Partner.
Diese Dreiteilung ist für die Menschheit essenziell und voneinander klar zu trennen.


"Die Menschheit" gibt es nicht und die dreiteilung ist nichtmal im Westen essentiell, wenn sie auch vorhanden sein mag.

QUOTE
Es gibt drei Vorstellungen in den Köpfen der Menschen. Die Idealvorstellung - die Trieb, Körper und Verstand vereinbaren soll und das Gefühl weitgehend erlischt


Für wenn eine Idealvorstellung?

QUOTE
Hier ist nicht mehr so leicht zwischen Trieb und Gefühl zu differenzieren


Das ist ja auch Sinn der Sache, denn zu Freunden hat man ja Gefühl.

QUOTE
Aber: Diese Vorstellung ist auch die schönste, ehrlichste und gefühlvollste unter all diesen! Man gewinnt zusammen mit einem Menschen das Gefühl, etwas ganz besonderes und wertvolles zu sein


Aber nicht durch die Liebe, sondern durch die Abgrenzung.

QUOTE
der höchste (emotionale) Intellekt


Was ist ein emotionaler Intellekt?

QUOTE
Denn alleine die Tatsache, die Welt gleichsam durch die Augen des Geliebten zu sehen, ist ein sehr großes Opfer und eine unbezahlbare Kunst des Menschen. Wir öffnen uns dem Partner und geben ihm - freiwillig oder notgezwungen - die Fähigkeit, Macht auszuüben und zu Verletzen. Hier findet man den höchsten Preis den eine Person je zahlen kann - das absolute Vertrauen.


Volle Zustimmung. Das schliesst aber eine polygamie nicht aus.

QUOTE
Doch! Es ist vielmehr eine Frage, was überwiegt: der Verstand oder das Gefühl


Die Frage ist ob Liebe oder Besitzstandsdenken überwiegt.

QUOTE
Allerdings muss ich hinzufügen, dass Fremdgehen selten mit dem Wunschdenken der freien Liebe


Es hat nie was damit zu tun. Fremdgehen ist ein Vertrauensbruch in einer monogamen Beziehung.

QUOTE
Mittlerweile gibt es zwar viele Paare, die eine dritte Person für ihre Leidenschaft suchen; aber zumeist passiert das erst dann, wenn die Möglichkeiten langsam erschöpft sind und sich eine Langeweile im Bett ausdehnt, die droht, jedes Feuer zu verschlucken


Ich denke eher dann, wenn sich die Paare ihrer Liebe sicher sind.

QUOTE
Schwer zu sagen. Ich habe das Gefühl, das Monogamie paradox ist.


Das ein Mann aber nicht auf "der Stelle treten" darf damit die technologische Entwicklung nicht stehen bleibt ist von daher irrelevant, da der Sexualtrieb etwas biologisches ist und sich nicht nach Dingen wie gesellschaftlichem Fortschritt orientiert. Der logos kam erst später dazu.

Geschrieben von: Siddhartha Oct 23 2008, 15:05

QUOTE
"Die Menschheit" gibt es nicht und die dreiteilung ist nichtmal im Westen essentiell, wenn sie auch vorhanden sein mag.

Diese Dreiteilung ist essenziell. Viele Beziehungen scheitern an der unterschiedlichen Einordnung der Partner in diese. Als Beispiel: Während es der Mann für durchaus legitim hält, auch mit anderen Partnern zu verkehren, hält es die Frau für ausgeschlossen, da sie auf die Verbindung zwischen Sex und Liebe besteht.
Wenn man psychologisch analysiert, weshalb Beziehungen in die Brüche gehen, findet man häufig die Widersprüchlichkeit und Unvereinbarkeit dieser drei Vorstellungen wider.
Hierbei sprechen oft die Wünsche, Verlangen und Sehnsüchte gegen die Einigkeit, Verbundenheit und Liebe, die mit dem Sex einhergehen.

QUOTE
Für wenn eine Idealvorstellung?

Eine Idealvorstellung für die Menschen. Würde jeder die freie Liebe vertreten, gäbe es wesentlich weniger Probleme auf der Welt; die Willkür könnte ungezügelt ihre Sehnsucht stillen und jedwege Ansprüche auf Besitz am Partner würden erlischen.
Aber unser Denken besitzt nunmal zwei unvereinbare Seiten: Freiheit und Besitz! Wir wollen gerne völlig frei leben und genießen, doch haben gleichzeitig das Bedürfnis etwas zu besitzen, was uns gegenüber unseren Mitmenschen absondert. So ist unsere Natur, dagegen können wir nichts tun. Dieser Besitz geht von Eigentum, über Eigenschaften, bis hin zur Partnerschaft -
Häufig messen wir sogar unseren Wert am eigenen Besitz. Wer viel Geld oder Ansehen besitzt, ist oft sogar mehr Wert, als ein einfacher Arbeiter. Wer eine hübsche Freundin "besitzt" ist mehr Wert, als jemand, ohne. Alles beläuft sich auf Besitz und steht demzufolge im direkten Widerspruch zum Freiheitsdenken.
Das Verhältnis, wie wichtig uns die Freiheit in einer Beziehung ist und wie eng wir mit dem Partner verbunden sein möchten/können, ist individuell verschieden und sorgt mitunter für starke Differenzen.

QUOTE
Was ist ein emotionaler Intellekt?

http://de.wikipedia.org/wiki/Emotionale_Intelligenz

QUOTE
QUOTE
QUOTE
Ich find ausserdem, das echte, innige Liebe zwischen aufgeklärten, intelligenten Menschen die sich nix vormachen lassen auch "Fremdgehen" nicht zerstören kann.

Doch! Es ist vielmehr eine Frage, was überwiegt: der Verstand oder das Gefühl.

Die Frage ist ob Liebe oder Besitzstandsdenken überwiegt.

Die Konsequenz des Fremdgehens hat nichts mit Liebe und Besitzstandsdenken zu tun. Entweder, der Partner ist emotional so gekränkt und gebrochen, dass er eine Weiterführung der Beziehung als unmöglich erachtet (ist bei ca. 1/3 der Menschen der Fall) oder er kann so viel Verstand dazwischen schalten, um zu verzeihen.
Die emotionale Kränkung ist eine Reaktion auf die Tat des Fremdgehens. Hier kannst du nicht mehr abwägen, ob sie ihre Besitztümer zusammenhalten soll - hier geht es lediglich, um die Stärke des Gefühls und um die Macht, des Verstandes. Ein sehr emotionaler Mensch wird vermutlich auch eher den Schlussstrich ziehen, als ein sachlich orientierer Mensch. Wobei auch hier immer die zwei Seiten des Gefühls aufeinander treffen. Ist ein emotionales Herz einmal gebrochen, benötigt es sehr viel "Flickarbeit" (Verstand) um langsam wieder zusammengefügt zu werden, während ein Kopfmensch eine Schublade für diese Tat bereit hat, in die sie eingeordnet und konsequent bestraft wird.

QUOTE
QUOTE
Allerdings muss ich hinzufügen, dass Fremdgehen selten mit dem Wunschdenken der freien Liebe

Es hat nie was damit zu tun. Fremdgehen ist ein Vertrauensbruch in einer monogamen Beziehung.

Ich drücke es anders aus: das Wunschdenken der freien Liebe ist selten das Motiv für ein Vertrauensbruch.

QUOTE
Das ein Mann aber nicht auf "der Stelle treten" darf damit die technologische Entwicklung nicht stehen bleibt ist von daher irrelevant, da der Sexualtrieb etwas biologisches ist und sich nicht nach Dingen wie gesellschaftlichem Fortschritt orientiert. Der logos kam erst später dazu.

Wie kam es denn zu gesellschaftlichen und technologischen Fortschritten? Du musst hierbei die Biologie des Menschen als Grundlage zur Entwicklung jeglicher Richtungen ansehen. Würde der Mensch nicht von Grund auf nach vorne streben und Neugierig sein, so hätte er niemals begonnen, die Welt zu erforschen, weiterzudenken, neue Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und unbekannte Landschaften zu besiedeln. Der Grundtrieb des Menschen strebt nach vorne und möchte Veränderung - alles, was diesem Grundtrieb entgegen spricht, bereitet uns unbehagen (zu viel Faulheit und Tatenlosigkeit schlägt sich aufs Gemüt, während Produktivität - trotz der Anstrengung - als schönes Gefühl in Erinnerung bleibt). Dieser Trieb, Veränderungen herbeizuführen und ständig in Bewegung zu bleiben, überträgt sich selbstverständlich auch auf die monogame Beziehung. Wir lieben zwar unseren Partner und sehen ihn oft als Quelle der Sicherheit; aber trotzdem wollen wir nicht stillstehen. Wir brauchen auch hier die Veränderung und Entwicklung.
Um mal weitläufige Verknüpfungen anzustellen: Der Trieb, der uns aus dem Wasser heraus führte, zieht uns in der Gegenwart womöglich zu anderen Partnern. Im Urinstinkt unterscheiden sich diese beiden Triebe nicht.

Geschrieben von: lalerettich Oct 23 2008, 16:45

QUOTE
Diese Dreiteilung ist essenziell. Viele Beziehungen scheitern an der unterschiedlichen Einordnung der Partner in diese


Das macht sie aber nicht essentiell. Das ist eine rein kulturelle Angelegenheit.

QUOTE
Eine Idealvorstellung für die Menschen


Für ALLE Menschen? Für mich ist es keine Idealvorstellung.

QUOTE
Die Konsequenz des Fremdgehens hat nichts mit Liebe und Besitzstandsdenken zu tun


Die Rede ist ja auch vom Fremdgehen, nicht von der Konsequenz.

QUOTE
Ich drücke es anders aus: das Wunschdenken der freien Liebe ist selten das Motiv für ein Vertrauensbruch.


In Ordnung.

QUOTE
Wie kam es denn zu gesellschaftlichen und technologischen Fortschritten?


Dazu kam es, nachdem wir uns von unseren spirituellen/schamanistischen Wurzeln abgewendet haben um magisches erleben mit Klötzchen und Bausteinen nachzubilden. Die restliche technologische Entwicklung entstand nicht aus Neugier, oder dem Trieb die materille Welt mit Klötzchen zu beherrschen, sondern aus Anpassungsprozessen an die Umstände in der Natur, des Klimas, der Landschaft. Was wiederum der Überlebenstrieb ist.

Geschrieben von: username2 Feb 25 2009, 11:39

Das Thema geht mir einfach nicht aus dem Kopf.

Ich hätte gerne ein paar Anregungen von euch. Ich weiß, hier steht schon einiges, aber wer weiß was euch dazu noch einfällt.

Kann man sich gefühlstechnisch so, ich nenne es mal abstumpfen, dass einem egal ist, ob der Partner nebenbei ein bisschen rummacht? Natürlich, wenn man das auch selber darf. Ich finde das immer noch super schwierig, obwohl es meiner Meinung nach für beide Vorteile bringen würde.
Jedoch auch Nachteile, denn die Eiversucht... achja, das immer wiederkehrende Thema.

Habt ihr Tipps, wie man diese Scheiße überwinden kann? Kann man das? Hier wurde schon geschrieben, dass manche das angeblich schaffen.
Da frage ich mich aber, wie innig die Beziehung zwischen euch ist. Ist es wirklich krasse Liebe, die schon seit Jahren hält und auch keine Anzeichen macht, zu verschwinden?

Ich kann mir ein Leben ohne meine Freundin nicht mehr vorstellen. Sie ist tatsächlich ein Teil von mir geworden. Wenn ich vorstelle, dass wir nicht mehr zusammen wären, fühle ich mich echt zerissen, als wenn ein Teil fehlt. Bei uns gab's schon ein paar Krisen, weswegen ich weiß, wie es sich anfühlt. Aber eben wegen dieser komischen Lage konnten wir uns nie wirlich trennen.

Ich bin mir echt nicht sicher, ob es in so einer Lage möglich ist, freie Liebe zu leben.
Aber trotz dieser Liebe zueinander will man trotzdem Abwechslung. Man macht sich halt an Mädels ran, wenn man etwas getrunken hat. Das geht mir nicht anders als ihr (Jungs). Und nichtmal nur wenn man was getrunken hat, was ich gerade sehr sehr schlimm finde. Eigentlich ist auch das der Knackpunkt. Das Thema Freie Liebe ist zwar interessant, aber angeblich nicht von Interesse.

Ich weiß selber nicht was ich gerade hier will.

Egal.

Danke, username2

Geschrieben von: Siddhartha Feb 25 2009, 14:01

Hallo username2,

ich muss dich leider enttäuschen!
Mir erscheint es fast ausgeschlossen, dass du, in deiner Beziehung - so wie du sie hier beschreibst - eine freie Liebe praktizieren kannst.
Die freie Liebe ist eine abstrakte, neumodische Form der Beziehung. Sie ist eng geknüpft an das Freiheitsprinzip und wirft mit ihrer Grundidee eine ganze Geschichte, und deren stückweise Entwicklung, konsequent über den Haufen.
In der freien Liebe gibt es weder Besitz, noch Einmaligkeit. Diese Idee ist in einem sehr kleinen Kreis vorhanden und schränkt sich meines Erachtens nach weiter ein. Nur wenige können (nich wollen!) die freie Liebe praktizieren und sind fähig, diese mit einer gängigen Beziehung zu vereinbaren.
Aber versuche sie doch mal zu analysieren. Betrachte mal eine Liebe, welche weder Form noch Konsistenz kennt: ist diese Liebe nicht einem unvereinbaren Widerspruch unterworfen? Blüht die Liebe nicht erst dann auf, wenn man ein Leben lebt, das andere missen? Glüht sie nicht in dem Gefühl, die Besonderheit erobert und die Einmaligkeit zutage gefördert zu haben?
Es ist ausgeschlossen, in der Liebe zu gewinnen ohne zu verlieren. Der Grundgedanken, den man mit freier Liebe assoziiert, ist hinlänglich - denn es gibt keinen Vorzug in der Liebe, der einzig auf den Vorteil bedacht ist.
Suchst du einen Weg, um deine Möglichkeiten zu erweitern und deine Zwänge zu beseitigen, so büßt du zwangsläufig ein. Entweder nimmt dir die Liebe an eigener Wichtigkeit oder die Eifersucht wird zum ständigen Begleiter. Möglichweise gefährdet sie sogar alles, was du heute besitzt und teuer schätzt.

Die freie Liebe: sie wird vor oder zu Beginn einer Beziehung im stillschweigenden Einverständnis besiegelt. In ihr gibt es nicht den vollkommenen, unersetzlichen Wert, der uns in einer Beziehung zu viel bedeutet. In ihrer zählt die Endlichkeit, Ersetzbarkeit, die Vielseitigkeit und die Abwechslung. Wenn du hingegen Geborgenheit, Tiefe, Schönheit und Reife suchst, solltest du dich alsbald von ihr abwenden, denn diese Werte wirst du nur illusorisch finden.
Da du allerdings mit dem Gedanken spielst, die freie Liebe in einen festen Zusammenschluss einzuführen, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern und mehr zerstören als dir lieb ist. Die Eifersucht - der Widerspruch zur freien Liebe - muss sich zwar erst entwickeln; ist diese allerdings vorhanden, wird sie nicht zu beseitigen sein. Du kannst also keine freie Liebe praktizieren ohne deine derzeitige Freundin und dich zu verletzen. Denn das Bündnis ist einvernehmlich besiegelt, ihr seit in einem Bund, der in der freien Liebe nicht existiert. Ihr habt euch Wert und Tränen zugesprochen und fühlt sehr tiefe Gefühle. Diese können niemals so innig und herzlich ausgeprägt sein, wenn ihr euch auch anderen Partnern versprechen dürft. Das spricht schlicht und ergreifend gegen die Grundhaltung der Liebe.

Also: am besten du betrachtest die freie Liebe realistisch und siehst von dem Glauben ab, in ihr sei alles besser. In ihr hat alles nur wesentlich weniger Wert und Wichtigkeit; deshalb ist es so leicht, diese Form der Liebe zu teilen und weiterzugeben.
Die echte, ungeteilte Liebe ist wesentlich wertvoller, intensiver, glücklicher und reifer. Aber sie stellt dir spätestens dann eine Rechnung, wenn sie ihr Ende herbei fleht.

Und wenn du schreibst: Ich weiß selber nicht was ich gerade hier will, dann sage ich dir: Du solltest das wollen, was du bereits hast. smile.gif

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Viele Grüße,

Siddhartha

Geschrieben von: username2 Feb 25 2009, 17:34

Schöner Text!

Und ich muss dir auf jeden Fall Recht geben. Irgendwie ist innige Verbundenheit und freie Liebe unvereinbar. Innige Verbundenheit bringt automatisch die Eifersucht mit sich, welche das ganze unmöglich macht, da man ständig an seinen Partner denkt, sich vorstellt, was dieser gerade tut etc. Und wenn man dann weiß, dass er in eines anderen Schoß liegt bzw. jederzeit liegen könnte, schmerzt es sehr.
Falls man es versuchen sollte mit der freien Liebe (in meiner Situation z.B.), wird ma ständig von der Eifersucht geplagt, immer wenn man nicht beisammen ist, sie alleine unterwegs ist etc. Das kann auf Dauer nicht funktionieren, zumindest nicht sehr gut. Und da wir uns schon so gut kennen, ist es wohl echt unmöglich, nochmal "von Vorne" anzufangen und die Gefühle auszublenden.

Jedoch ist bei mir bzw. uns das Problem, dass das Vertrauen schon einen so enormen Schaden davongetragen hat, dass diese ständig vorherrschende Eifersucht teilweise schon vorhanden ist. Wie es dazu kam will ich nicht schreiben, allerdings hat mich das auf eine zwangfreiere Beziehungs-Herangehensweise gebracht, die wohl aber auch nicht funktionieren wird, da sich das ganze noch um ein Vielfaches verschlimmern würde.

Du sagtest so schön, um das eine zu haben, muss man das andere einbüßen. Wohl wahr. Entweder dieser Zusammenhalt, der wirklich schön ist, aber auch hindert, was die freie Entfaltung angeht. Oder aber die Freiheit, die jedoch einiges an Gefühlen einbüßt.

Nunja.
That's life.

Ich fand die Situation in Huxleys "Schöne neue Welt" eigentlich garnicht so schlecht (auf die Beziehungen bezogen). Eine Gesellschaft, in der es keine Eifersucht, keine "Herzscheiße" gibt. Die Nachteile sind ja schon erwähnt, ist halt die Frage, wie sich soetwas anfühlen würde und ob es tatsächlich besser wäre. Doch wenn die Freie Liebe gesellschaftlich anerkannt und normal wäre, würde das einiges an Schmerzen ersparen. Ich stell mir das ganz angenehm vor. Bei uns ist die "unfreie Liebe" eben gesellschaftlich anerkannt und verbreitet.

Nunja. Falls diese Beziehung mal zu Bruch gehen sollte, sollte man vielleicht anfangen, mit einem Weisen Ratschlag duch die Welt zu gehen:
"Verlieb dich immer nur mit dem halben Herzen." Das hat uns vor einigen Jahren mal der Vater eines Freundes geraten. Ich fand den Spruch immer doof, mittlerweile weiß ich, dass es aber garnicht so verkehrt ist.

Edit:
Bei der Beziehung vor der jetzigen war es in etwa so, fällt mir gerade ein. Eigentlich habe ich auf sie geschissen, sie aber trotzdem gern gehabt (edit: eigentlich doch nicht...fällt mir wieder ein. Naja egal, deswegen wurd's ja eben so langweilig). Es war schön. Ich konnte am Wochenende tun was ich wollte, wenn wir uns mal nicht getroffen haben, war das auch egal. Man hatte kein schlechtes Gewissen, wenn man sich an andere ranmachte.
Das Problem war, dass nur ich das so gesehen habe, glaube ich. Das ist dann auch wieder nicht gut, und kann natürlich nicht funktionieren.
Außerdem wurd's schnell langweilig, da sie alles für mich getan hat. Wie ein kleiner Diener. Da fehlte komplett das Gleichgewicht. Aber das ist ein anderes Thema.
Naja, danach habe ich diese doch ganz angenehme Freiheit gegen die angenehme Liebe getauscht.

Egal jetzt, ich schwafel biggrin.gif

Geschrieben von: digit55 Feb 25 2009, 19:29

QUOTE
Irgendwie ist innige Verbundenheit und freie Liebe unvereinbar.
Aus rein biologischer Sicht gesehen und überspitzt formuliert: so soll es ja auch sein. Dein Gehirn schüttet den das Gefühl der Liebe verursachenden Chemiecocktail beim Anblick des / Gedanken an deinen geeigneten Geschlechtspartner aus, damit du dich in den nächsten Monaten auf die Balz, Paarung und Aufzucht des Nachwuchses konzentrierst. Erst wenn die Brut herangewachsen ist, sollt du wieder Lust auf neue Weibchen kriegen. Natürlich ist man in dieser Zeit eifersüchtig auf Geschlechtskonkurrenten, schließlich will man seine eigene DNA großziehen und nicht die eines Nebenbuhlers.

Ich weiss, romantisch klingt das nicht.

Geschrieben von: lalerettich Feb 26 2009, 10:54

Wenn schon unromantisch dann richtig:

Die Frau soll sich auf die Aufzucht der Brut kümmern, wärend der Mann weitterhin seinen Samen so weit wie möglich streut um seine Nachkommenschaft zu sichern.

Geschrieben von: username2 Feb 26 2009, 11:11

Das sehen die Frauen aber anders... biggrin.gif

Geschrieben von: shapeless Feb 26 2009, 11:46

Ich finde die Überschrift in den Antwortmöglichkeiten leider nicht wieder - freie Liebe schließt auch die freie Wahl des Partners mit ein, - die uns aber durch deutsches Gesetz und westliche Gesellschaft immer noch nicht gegeben ist.

Geschrieben von: username2 Feb 26 2009, 11:56

Wieso ist die freie Wahl des Partners nicht gegeben?

Ich kann sogar 'nen Mann heiraten, wenn ich wollte.

Also was meinst du?

Geschrieben von: shapeless Feb 26 2009, 12:07

Das immernoch bestehende Tabu von einem über 18jährigen mit geschlechtsreifen 13-16jährigen.

Wenn du einen Mann heiraten willst, so sei es dir vielleicht vom Gesetzgeber erlaubt, aber spätestens der Großteil der Gesellschaft wird anderes von dir denken, als er sagen wird.

Geschrieben von: lalerettich Feb 26 2009, 12:20

QUOTE(shapeless @ Feb 26 2009, 11:06)
Das immernoch bestehende Tabu von einem über 18jährigen mit geschlechtsreifen 13-16jährigen.

Wenn du einen Mann heiraten willst, so sei es dir vielleicht vom Gesetzgeber erlaubt, aber spätestens der Großteil der Gesellschaft wird anderes von dir denken, als er sagen wird.
*



Ja, das ist echt son Thema. Wobei mittlerweile ja auch 16-1^7 illegal sein kann...wenn man z.B als 18 jähriger eine aus der Altergruppe auf ner Party fickt und die was getrunken hat ------->Ausnutzung einer Zwangslage. Bisher galt das ja nur für unter 16 jährige.

Geschrieben von: sproton Feb 26 2009, 12:51

QUOTE(shapeless @ Feb 26 2009, 11:06)
Das immernoch bestehende Tabu von einem über 18jährigen mit geschlechtsreifen 13-16jährigen.

Wenn du einen Mann heiraten willst, so sei es dir vielleicht vom Gesetzgeber erlaubt, aber spätestens der Großteil der Gesellschaft wird anderes von dir denken, als er sagen wird.
*


Das ist rechtlich erlaubt. Aber eben unter gewissen Einschränkungen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Nämlich die, dass dafür nicht bezahlt wird, keine Zwangslage ausgenutzt wird und auch nicht die Unerfahrenheit.

Geschrieben von: Glassmoon Feb 26 2009, 15:49

QUOTE(Siddhartha @ Feb 25 2009, 13:00)
Die freie Liebe: sie wird vor oder zu Beginn einer Beziehung im stillschweigenden Einverständnis besiegelt. In ihr gibt es nicht den vollkommenen, unersetzlichen Wert, der uns in einer Beziehung zu viel bedeutet.
*

Dem möchte ich hiermit ― auf die bisherigen Seiten des Threads verweisend ― auf's Heftigste widersprechen smile.gif

Geschrieben von: !nsane Feb 26 2009, 16:59

also freie liebe ist auf jeden fall biologisch
dein körper treibt dich doch dazu an weiter auf partnersuche zu gehn
und es ist sicher auch keine neumodische form.
ich versteh ja nicht wie liebe und besitz euerer meinung nach zu vereinbaren sind...

Geschrieben von: Siddhartha Feb 26 2009, 17:07

QUOTE
Dem möchte ich hiermit ― auf die bisherigen Seiten des Threads verweisend ― auf's Heftigste widersprechen

Und wieso genau?

QUOTE
also freie liebe ist auf jeden fall biologisch
dein körper treibt dich doch dazu an weiter auf partnersuche zu gehn
und es ist sicher auch keine neumodische form.
ich versteh ja nicht wie liebe und besitz euerer meinung nach zu vereinbaren sind...

Im 19. Jahrhundert und weitgehend im 20. Jahrhundert gab es keine freie Liebe. Zu der Zeit wurde man teils versprochen und wurde oftmals ein Leben lang aneinander geklebt. Erst infolge der Frauenbewegung und Emanzipation hat sich dieses "Gesetz" geändert.
Das es biologisch ist, mit mehreren Partnern verkehren zu wollen, ist wohl klar. Doch schaue dich um: wo trifft das zu? Nicht einmal im Tierreich sind die Lebewesen frei.. sobald man sich verliebt, bindet man sich relativ schnell an den anderen Partner, um die Tiefe und Schönheit der Verbundenheit zu erfahren. Das dabei der eine oder andere fremd geht, ist wohl dem Trieb zu verdanken. Das dieses Fremdgehen in der Zeitgeschichte oftmals mit dem Tode bestraft wurde, unterstützt nur meine These einer neumodischen Erscheinungsform der Liebe.

Geschrieben von: Glassmoon Feb 26 2009, 17:36

QUOTE(Siddhartha @ Feb 26 2009, 16:06)
QUOTE
Dem möchte ich hiermit ― auf die bisherigen Seiten des Threads verweisend ― auf's Heftigste widersprechen

Und wieso genau?
*

Weil ich, wie schon vorher beschrieben, höchst innige und mit Vertrauen erfüllte Paarbeziehungen kenne, in denen Freie Liebe praktiziert wird. Die persönliche Bindung und das Vertrauen ineinander ist dort sogar größer als in den meisten, monogam geführten Beziehungen, die ich kenne. Mit «stillschweigendem Einverständnis» hat es übrigens auch nicht zu tun.

Geschrieben von: shapeless Feb 26 2009, 17:44

QUOTE(sproton @ Feb 26 2009, 10:50)
QUOTE(shapeless @ Feb 26 2009, 11:06)
Das immernoch bestehende Tabu von einem über 18jährigen mit geschlechtsreifen 13-16jährigen.

Wenn du einen Mann heiraten willst, so sei es dir vielleicht vom Gesetzgeber erlaubt, aber spätestens der Großteil der Gesellschaft wird anderes von dir denken, als er sagen wird.
*


Das ist rechtlich erlaubt. Aber eben unter gewissen Einschränkungen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Nämlich die, dass dafür nicht bezahlt wird, keine Zwangslage ausgenutzt wird und auch nicht die Unerfahrenheit.
*



Also unter 14 ist's auf keinen Fall erlaubt - egal wie weit die Person körperlich oder geistig schon ist.

Geschrieben von: Intarweb Feb 26 2009, 19:23

Richtig. Im Gesetzestext ist nämlich die Rede, dass man mit unter 14jährigen schläft und damit die Unerfahrenheit wutevr ausnutzt.

Geschrieben von: lalerettich Feb 26 2009, 22:38

QUOTE
Das ist rechtlich erlaubt. Aber eben unter gewissen Einschränkungen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Nämlich die, dass dafür nicht bezahlt wird, keine Zwangslage ausgenutzt wird und auch nicht die Unerfahrenheit.


Es gab ne Gesetzesänderung und das Schutzalter wurde auf 18 hochgesetzt. also vorsicht bei der nächsten Party. Nicht das die nächste bitch euch im nachhinein als "Kinderschänder" brandmarkt.

Desweiteren gibts auch Pädophile die Kinder lieben und das nicht dürfen. Einfach mal wertfrei hingestellt, ohne da jetzt n Faß aufmachen zu wollen. Man sollte sich jedoch in allen situationen überlegen, ob bestimmte Kategorien wirklich erfüllt sind - oder nicht. Schon aus Prinzip.

Geschrieben von: username2 Feb 27 2009, 12:37

Ich habe nochmal ein ERNSTE Frage, und ich denke, hier ist es ganz gut aufgehoben. Einen neuen Thread will ich deswegen nicht öffnen.

Und bitte auch nur ernste Antworten.

Meint ihr, diese Vibratoren taugen was?
user posted image

Die gibt es ja in verschiedenen Ausführungen etc. Hat da jemand schon Erfahrung mit (bzw. hat was darüber gehört), ob sowas das Geld wert ist?

Ich möchte sowas oder sowas ähnliches verschenken, kenne mich mit Vibratoren aber nicht aus. Wenn ihr bessere Ideen habt, her damit.
Also, ich suche ein Gerät, dass speziell die Klitoris erregt und nicht zum "reinstecken" ist. Ihr kennt sicherlich diese Videos auf den speziellen Seiten, wo Frauen so erregt sind, dass sie "abspritzen" - dazu soll es dienen.

Naja, ein bisschen komisch die Anfrage, aber wo soll ich sonst fragen?

@ Dude: Wenn du sowas nicht sehen willst, lösch ich das. Musst du wissen.

Geschrieben von: shapeless Feb 27 2009, 17:40

äh... was bringt der quatsch?

klingt pervers, aber ich denk mir, alles, was nich zum reinstecken ist, ist rausgeschmissnes geld^^ - kannste ja gleich ein handy da dranhalten - ich würde so ein "riesending" empfehlen, welches mehr umdrehungen als ferrari hat laugh.gif - "Die weibliche Ejakulation erfolgt in der Regel in der Orgasmusphase der Sexualreaktion und wird durch die Stimulation der Gräfenberg-Zone (des „G-Punkts“) begünstigt." oder ein einfachen schlichten silberdildo aus metall - sehr stylisch.

Geschrieben von: username2 Feb 27 2009, 17:47

Na, da bin ich mir echt nicht sicher!

Such mal wirklich nach "squirting" oder so ähnlich auf einschlägigen Videoportalen. Da ist nichts mit reinstecken, sondern allein durch die Reizung der Klitoris.

Aber ich lass mich gerne aufklären, wenn ihr genaueres wisst! mrgreen.gif

Ein normaler Dildo soll angeblich nicht so toll sein. Sage nicht ich, sondern die Dame, da damit nichts spannendes gereizt wird.

Geschrieben von: shapeless Feb 27 2009, 17:58

kaufn glas blutegel^^

Geschrieben von: Käckёn Feb 27 2009, 20:12

na ihr habt ja ahnung von frauen. die wenigsten stecken sich ihren vibrator richtig rein, meistens rubbelnse damit nur außen dran rum. ich hab meiner exfreundin (möge sie in der HÖLLE SCHMOREN mad.gif mad.gif mad.gif ) http://www.sexshop-dildo-king.de/dildoking-p995h129s258-22-5-cm-Hummer-G-Spo.html?sid=e7966ce8c93a4349a3b868c8e843e9ce geschenkt. die anfängliche freude des beschenkens wich sehr schnell einer eifersüchtelei, dass es ihr das gerät deutlich besser besorgen konnte als ich. nach einiger zeit aber nutze ich das zu meinem vorteil. ich handelte mit ihr die bedingungen für die sogenannten vibratorficks aus:
-ich bestimme wann
-ich darf vorher schnell abspritzen
-kein vorspiel

damit kamen wir dann auch ziemlich gut klar, zumal so eine maschine keine liebe spendet.

um auf den punkt zu kommen: klitorisstimulation ist viel, viel wichtiger als penetrierende. und zum squirten sind nur ganz wenige frauen in der lage. und davon nochmal nur ein geringer prozentsatz, da die meisten denken sie müssten pissen und es deswegen unterdrücken.

Geschrieben von: Glassmoon Feb 27 2009, 20:27

QUOTE(username2 @ Feb 27 2009, 16:46)
Ein normaler Dildo soll angeblich nicht so toll sein.
*

Das ist von Frau zu Frau unterschiedlich, wie sie zu erregen ist. Wenn Frau bei ihren Partnern auf übedimensionierte Prügel steht, dann bei Dildos tendenziell auch. Eigentlich müßtest Du sie mal fragen, was sie bevorzugt, oder gegebenenfalls experimentieren lassen ― was aber ganz schön ins Geld gehen kann ^^ (Billig taugt nur für den kleinen 18ter-Geburtstags-Gag, nicht für die Praxis. Hab ich mir zumindest sagen lassen.) Ein guter Anhaltspunkt wäre, wie sie sich selbst im allgemeinen befriedigt: Nur durch Stimulation der Klitoris oder auch durch Penetration. Vorlieben sind da weit gestreut.

Geschrieben von: username2 Mar 2 2009, 11:31

Nungut, ich werde es einfach mal probieren und ihr sowas schenken. Ich denke das kommt ganz gut an.

So eine Rödelmaschine wie Kacken hier vorschlägt tut ja wirklich alles alleine, so ein "Schmetterling" kann auch nur als Zusatz dienen. Mal schauen smile.gif

Geschrieben von: ragebgh May 13 2009, 20:59

Also ich fände das geil stellt euch mal vor man würde sich statt Händeschütteln einfach mal schnell miteinander in die kiste hüpfen^^ lustig wärs schon aber man müsste es sich aussuchen ich hätte nämlich keinen bock mit nem kerl oder so ner schmierigen unrasierten nudel:D zu ..sammenzukommen

Geschrieben von: Siddhartha May 14 2009, 10:25

Mich irritiert es gerade, das weniger als 20% für unser derzeitiges Beziehungsmodell sind. Scheinbar ist es doch nicht so sinnvoll auf lange Zeit bei einem Partner zu sein.

Geschrieben von: Amalgam May 14 2009, 16:03

Schau mal genau was da bei den Antworten steht.
Da steht nicht: Ich habe etwas gegen monoamore Beziehungen. Da steht "Freie Liebe sollte ein Tabu sein."

Das ist wie wenn du fragst ob Homosexualität ein Tabu sein soll und von diesen Antworten dann daraus schliessen, wieviel Leute Heterosexualität bescheuert finden. Eine derartige Konklusion sollte man mit dem allgemein akzeptierten Logiksystem eigentlich nicht ziehen...

ROFL@Schmetterlingsvibratordiskussion. Hab' die erst jetzt gesehen.
Die Existenz des G-Punktes ist in der Wissenschaft mehr als nur ein bisschen umstritten.

shapeless: Stell dir die Klitoris als Eichel vor und die Vagina als Penisschaft. Es gibt sicher Männer die nur durch Manipulation des Penisschaftes (ohne Hin-und-Herschieben der Vorhaut über die Eichel) kommen können, aber die Mehrheit bevorzugt doch die Stimulation an der Eichel (direkt oder indirekt über die Vorhaut).

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