Geschrieben von: chronic Feb 10 2015, 20:07
QUOTE(hand @ Feb 10 2015, 16:49)
Mir ist aufgefallen, dass sie umso besser wachsen, je mehr man düngt, selbst im Winter bei wenig Licht.
Ja ist doch klar, ist ja das gleiche was man im Erwerbsanbau macht. O. k. da kommt das Licht noch hinzu.
Aber mal ketzerisch gefragt, muß man immer weiter Düngen? Vor allem wenn man die Genetik im Griff hat?
Du führst Mineraldünger zu? Da ich davon ausgehe das du deine Pflanzen sowieso in Erde stehen hast wird ein Teil in dieser zurück bleiben und mit der Zeit kumulieren. Sprich die Erde wird versalzen.
Wieviel eine Pflanze verträgt bis es kippt kann ich dir nicht sagen. Meine wichtigen Pflanzen bekommen keinen Mineraldünger und wachsen trotzdem zufrieden stellend. Entgegen manchen Stimmen habe ich mehr als gute Erfahrungen mit Regenwurm Kompost und deren Auszügen gemacht. Ein Überdüngen ist damit im Gegensatz zu Mineraldüngern fast unmöglich.
Letztendlich führen viele Wege nach Rom und da ich weiss das du umsichtig mit deinen Pflanzen umgehst wirst du die Sache schon im Griff haben.
Geschrieben von: hogie Feb 11 2015, 00:05
QUOTE(hand @ Feb 10 2015, 21:51)
Wie reagiert Salvia wohl auf Überdüngung?
Sicher nicht mit fahlgelben Blättern wie bei zu wenig Dünger. Ich denke, sie kackt einfach unrettbar ab. Vielleicht kannst du noch rechtzeitig ein paar Stecklinge in Sicherheit bringen, wenn sie schlapp macht
Ganz ehrlich gesagt habe ich niemals versucht, das obere Limit der Düngerkonzentration wissentlich auszuloten. Im gut gedünmgten Bereich sind die Blätter auf jeden Fall tief dunkelgrün. Erdlinge gibt es bei mir seit Jahren keine mehr und ich gieße regelmäßig mit Nährlösung. Leitwerte messe ich nie, sondern halte die Pflanzen in einem Bereich, den sie verwerten können.
Dass Salvia keine Cannabis ist, wissen wir. Trotzdem glaube ich schon, dass im optimal gedüngten Bereich die Ausbeute durchaus etwas höher ist. Aber man erkauft sich das durch Aufwand, der sonst nicht nötig ist oder durch gelegentliche Ausfälle die das wieder relativieren.
Für Experimente ist auf jeden Fall Potenzial. Vorab sollte man aber erst mal bekannte Salvia-Literatur wälzen, um längst dokumentierte Versuche nicht sinnfrei zu wiederholen. Vor allem, weil man gleich ein ganzes Gewächshaus braucht, da 5 Pflanzen zu keinen signifikanten Ergebnissen führen sondern allenfalls einen Hinweis auf irgend etwas liefern können.
Geschrieben von: hillage Feb 24 2015, 00:36
QUOTE(hogie @ Feb 11 2015, 22:54)
Kurz und gut, es gab damals keine Internethändler, die einem 1kg verkauften, weshalb ich halt einen 25kg-Sack beschafft habe.
Hat sich als sinnvoll erwiesen, ......
jo, sehe ich auch so.
besser hochwertiges zeug in guter menge holen, was dann /kg runtergerechnet nicht teurer ist, als der mist, der in baumärkten meist als dünger verkauft wird, und, bei flüssigdünger in diesen märkten, kann man evtl am geruch des düngers sogar noch darauf schließen, dass das zeug umgearbeitete nitrierbrühe ist!
allerdings, bei einem kauf von 25 kg sack sollte man meinen tipp auch genauer im auge behalten!
und der wäre, direkt auch eine 25 liter transportbox mit schraubverschluß kaufen, und den dünger dann dort rein füllen.
ich hab mir nämlich 2009 auch n 25 kg sack geholt, und nur ein jahr davon was benutzt, und, extra sehr kleine schüttöffnung in den sack geschnitten, und verklebt, aber wohl doch nicht so ganz luftdicht.
letztes jahr brauchte ich wieder was von dem zeug, und, der ganze sack steinhart!!
also das zeug ist extrem hygroskopisch!
hab dann den "ganzen klumpen" bestimmt über eine stunde mit ner axt bearbeitet, und in transportbehälter umgefüllt!!
also das war echt schwerarbeit, ich war schweißgebadet, und das salz klebte überall auf der haut!
nach getaner arbeit bin ich erstmal zum baggerloch schwimmen gefahren, damit ich das salz vom körper bekam, und, meine jeans hab ich auch erstmal entsalzt!!
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was den nährstoffbedarf angeht, um zb erde zu schonen kann man auch ab und an blattdüngung machen, dadurch werden nährstoffe direkt über die blätter aufgenommen. 1 gramm dünger (meinetwegen auch 20-20-20 -->N-P-K) auf 1 liter, da macht man nichts falsch! dies zb 1*/woche - no problem.
und was "versalzung" angeht, da sollte man dann aber auch beachten, dass leitungswasser CaCO3 (sprich salz in form von marmor, kreide kesselstein) enthält, und im laufe der zeit sammelt sich da in der erde immer mehr an.
das 2. was man wissen sollte, ist, dass blumenerde oftmals in baumärkten zb auch der letzte mist ist, und generell anfangs meist zu sauer ist (PH um 5,5 ca.).
die eigentlich zu saure erde, kombiniert mit normalem leitungswasser, ergibt anfangs einen gewünschten mix, da leitungswasser etwas über PH 7 liegt.
auf dauer ist dies aber meiner meinung eher eine unkontrollierte jongliererei, wobei man irgendwann überhaupt keine ahnung mehr hat was u wieviel denn nu in der erde ist.
lösung 1: hydokultur (könnte zb nicht schaden wenigstens 1 oder 2 klone so versuchen am leben zu halten)
lösung 2: keine blumenerde, erde selber mischen, und in zukunft nach einiger zeit leitungswasser durch regenwasser ersätzen, bzw normalem leitungswasser eine ordentliche portion regenwasser zumischen.
außerdem würde ich dazu raten "töpfe" mit anständigen volumen zu benutzen, wenn es sich um ältere pllanzen handelt, zb eine einjährige pflanze in einem 20 liter eimer ist eine feine sache, und bei soviel volumen braucht man sich dann auch nicht über überdüngung gedanken machen!
jo, und wenn man dann im sommer noch die möglichkeit hat so einen pott draußen im halbschatten zu platzieren, dann kann man ohne ende daran rumschnibbeln.
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übrigens, ich hab letztes jahr nach langer zeit mal wieder ein bisschen rumgegärtnert, und hab den fehler gemacht blumenerde zu kaufen, war allerdings auch billiges zeug.
kaum das ich die erde ein bisschen gewässert hatte, schossen überall kleine pilze an die oberfläche!!
ne, also sorry, und dabei wollte ich den pflanzen eigentlich was gutes tun, jedoch für mich steht fest, es gibt nichts besseres als sich die erde vom friedhof zu besorgen!!
zumindest bei uns wird da selbst kompostiert, und wohl auch normale erde beigemischt, zwischendurch mal kleinere lehmklumpen (sehr guter zusatz, sollte man nur zerbröseln), aber auch mal alluzeug, auf alle fälle halte ich das zeug für absolut brauchbares material!!
diese erde sollte man bei bedarf aber auch noch weiter aufwärten, zb mit abgelagertem (keinesfalls frischem!!) taubenmist (taubentüchter sind froh, wenn sie das zeug los werden, und taubenfutter ist absolut hochwertig).
ich hab mal taubenmist angesetzt, dazu hab ich ca 20 liter getrockneten taubenmist mit ca 10 liter erde vermischt, alles in einem speisfass eingefüllt, gut erdfeucht bis sehr feucht angewässert, und, (ganz wichtig) speisfass mit stoffdecke überzogen, damit keine insekten das material erreichen, denn sonst wimmelt es nach einiger zeit vor maden!!
also das zeug ist echt gut glaube ich, zb kann man es dann nach einiger zeit (keine ahnung ca 4 wochen ziehen lassen, bzw reagieren lassen) wenn es eben fertig ist, also nicht mehr frischer mist ist (wie gesagt ganz wichtig, sonst verreckt euch alles) einfach in wasser auflösen, und damit pflanzen gießen!
zur genaueren kontrolle kann man zb einfach wie bei hydro den EC wert bestimmen!
oder aber, man wertet eben "normale erde" mit dem zeug auf, zb indem man 5-10 teile (besser 5 teile, damit überdüngt man erstmal nichts, keimlinge allerdings zb sollten ohne aufgewertete erde hochgezogen werden) von dem zeug mit 95-90 teile erde vermischt! (außerdem noch 1-2 anteile holzasche beimischen!)
jo, alles für lau, und bestes material!
übrigens ist die struktur der erde natürlich auch noch sehr wichtig, soll heißen, die erde muß locker genug bleiben, bei zu festem material verfaulen sonst die wurzeln. blumenerde zb in reiner form sollte man grundsätzlich dadurch aufwärten (in sachen struktur
), dass man ihr ca 5 volumen % sand bei mischt!
das zeug ist danach zwar auch noch sauschwer, aber die struktur der erde wurde entscheident verbessert! sehr wichtig ist aber, dass man sich zimlich genau an gut 5 % hält (meine einschätzung), denn ein zu hoher sandanteil bindet wiederum nicht genug nährstoffe, und hält auch nicht genug wasser!
sand ist eben erstaunlicherweise ein exzellenter bodenverbesserer! (nach ed rosenthal
), aber wie gesagt, man muß die mischung genau im auge behalten.
und, bei salvia sollte man auch vorsichtig sein wenn man dünger in die erde mischt, hier gilt, später nachdüngen no problem, aber, von anfang an zu viel in der erde --> sehr problematisch!!
edit:
"friedhoferde" braucht man zb keinen sand bei mischen, denn in dieser erde ist schon genug sandanteil enthalten.
edit2:
ich hab grad nochmal überlegt wie die taubenmist düngermischung im vergangenen sommer hergestellt wurde.
auf ein 30 liter fass regenwasser wurden 33 gehäufte esslöffel taubenmistmatsch beigemischt um einen EC wert von 1,2-1,5 zu erhalten. ich bin mir jetzt nicht sicher ob wir EC mäßig doch noch etwas höher angemischt haben, aber ich denke dies ist grundsätzlich eine brauchbare info!
und, taubenmistmatsch ist wie zu erkennen ist nicht sonderlich hoch konzentriert, enthält viel stickstoff, und die lösung ist etwas alkalisch!!, also nicht sauer, wie sonst oft dünger ist, allerdings hatte ich auch dem taubenmistmatsch irgendwann ein paar anteile holzasche beigemischt!
meiner meinung echt super dünger die taubenmistbrühe, und, von allen mistsorten ist geflügelmist am schnellsten verfügbar, bzw ist schneller startklar als eben rindermist!
Geschrieben von: hillage Feb 25 2015, 00:10
QUOTE(hogie @ Feb 24 2015, 20:23)
Salvia ist wie geboren für Hydrokulturen in anorganischem Substrat.
ich hab heute zufällig zu ähnlichem thema was im netz gesucht, und dabei ein brauchbares dokument gefunden, wo man gute infos zu PH und hydro zu vielen verschiedenen pflanzen findet.
https://www.bluelab.com/knowledge-base-files/BluelabGrowBook-GERMAN-MAY13-Web.aspx
außerdem hab ich mich weiter oben auch extra zu "struktur der erde" ein bisschen ausführlich geäußert, weil ich die bei erde für sehr wichtig halte, denn wenn die struktur der erde für eine pflanzenart nichts taugt (zb weil die erde fast außschließlich nur aus pflanzenmaterial besteht), dann nützt es auch nichts wenn man beste nährstoffverhältnisse in der erde hat.
und, anstatt zb die empfohlene sandmenge von mir zu benutzen (wobei hier ein bisschen experimentieren natürlich nicht schadet), wird es wahrscheinlich besser sein wenn man die hälfte des sandes durch perlit ersätzt, weil das zeug sehr leicht ist.
ich hab mit sandmischungen sehr gute erfahrungen gemacht, ja ich benutze sogar keine töpfe mit löcher unten drin, sondern zb einen einfachen 20 L eimer, den ich ganz unten mit mindestens 5 cm höhe nur mit sand fülle, sozusagen als "grundwasserersatz"
(allerdings muß man dann wissen, bzw gut einschätzen können wie die wasserverhältnisse "im eimer" sind, bei großen pflanzen, die viel wasser ziehen ist dies meiner meinung sehr leicht einzuschätzen.
es würde sich auch lohnen etwas zu konstruieren, wo man messen könnte wenn sich unten im eimer wasser ansammelt!)
edit:
hier ein auszug aus einem buch von ed rosenthal über die struktur der erde.
QUOTE
Struktur
Die Struktur der Erde ist für ihr Wasserhaltevermögen und die Entwässerung verantwortlich. xxxxxx braucht ein gut entwässerndes Medium, um sich gesund entwickeln zu können. Hält der Boden das Wasser in zu starkem Maße oder ungleichmäßig, birgt das die Gefahr, dass die Pflanzenwurzel regelrecht ertrinkt. Die Pflanze wächst kaum noch oder stirbt sogar ab. In gut entwässernder Erde stehen die Pflanzenwurzeln sowohl mit Wasser als auch mit Luft in Berührung. Allzu tonreiche Böden oder Erde mit einem zu hohen Kompostanteil neigen dazu, zuviel Wasser und damit zuwenig Luft zu enthalten. Das wird mit der Zeit immer schlimmer und gilt besonders für Topferde.
Du kannst die Struktur deiner Erde schon von ihrem Aussehen und wie sie sich anfühlt her beurteilen. Trockene Erde sollte niemals zusammenbacken oder eine Kruste bilden. Trockener oder weniger feuchter Boden, der sich leichtgewichtig, luftig und beim Zusammendrücken schwammig anfühlt, enthält viel faseriges Material und wird viel Wasser halten können. Mische ihn mit Materialien, die sein Wasserspeichervermögen herabsetzen, Sand, Perlit oder sogar Katzenstreu.
Nasse Erde sollte schwammig und krümelig bleiben und niemals zusammenkleben. Ein befeuchtetes Stück Erde sollte immer krümeln oder zerfallen, wenn man darin herumsticht.