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> Rcs - Tripberichte, Eine kompakte, übersichtliche Sammlung

post Oct 14 2009, 15:02
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Salvianaut
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4-HO-MIPT

Liebe Community,

vergangene Woche unternahm ich die erste Reise mit Hilfe der mir bis dato unbekannten Substanz 4-HO-MIPT. Vereinzelte Informationen schnürten das Gesamtbild einer kurz wirksamen, interessanten, doch leicht zu kontrollierenden Substanz...
Da mein Erleben deutlich stärker wurde, als mir meine Vorstellung zunächst vorgab, möchte ich euch diese Erfahrung nicht vorenthalten.

Set/ Setting: Ich war alleine zu Hause. Für einen Montag Abend, dessen folgender Tag frühzeitig beginnen sollte, mochte ich keine waghalsigen Experimente eingehen. Darin versucht, eine leichte Bewusstseinserweiterung zu erreichen, die ich bei Bedarf auch überschatten könne, waren meine Erwartungen eher zu niedrig als zu hoch.
Deshalb legte ich auch keinen großen Wert auf eine ausreichende Vorbereitung. Grob gesagt: es herrschte Chaos. Ich war müde und erschöpft von der Arbeit, doch insgesamt guter Laune.
Nachdem ich 17 Uhr nach Hause kam und noch in diversen Foren Informationen über 4-HO-MIPT einholte, begann mein Abend gegen 18 Uhr, gespickt mit Vorfreude, doch einem merkwürdigen Gefühl unbestimmter Erwartung.

Dosis: 14 mg + 10 mg (t +3:00)
Applikationsform: oral


Einnahme: Der Geschmack war, wie bei fast allen RCs, ziemlich unangenehm, jedoch erträglich. Ich wog eine Menge von 14 mg ab, nahm ungefähr 7 mg in den Mund, wartete 10 Minuten und nahm anschließend die restlichen 7 mg zu mir.
Nachgelegt habe ich erst 3 Stunden später als ich den ersten Trip dem Ende nah glaubte.

Tripverlauf: Nach ungefähr 20 Minuten machten sich die ersten Effekte bemerkbar: mir wurde kalt! Ich machte mein Bett und kuschelte mich unter die Bettdecke. Dazu legte ich mir alles bereit, was ich die nächsten Stunde benötigen könnte: Schokolade, Kekse, Chips und Cola. Weiterhin drehte ich die Heizung voll auf um dieser äußerlichen, wie auch innerlichen, Kälte entgegen zu wirken. Dies gelang mir erst nach weiteren 20 Minuten, als ich erstmals unter der Bettdecke hervorkroch, um mich an den PC zu setzen.
Zu dieser Zeit merkte ich bereits wie eine deutliche Wirkung einsetzte. Ein Gefühl, wie auf einem leichten Trip. Doch irgendwie war es anders, ungewohnt. Nichts paranoides, unangenehmes, es war nicht mal richtig deutbar. Jedoch konnte ich unumstritten eine Wirkung spüren.
Deutlich wurde es erst ab dem Zeitpunkt, als ich die Musik anmachte.
Elektronische Musik, welche ich vorzugsweise höre, erhielt plötzlich eine sehr detaillierte Auflösung der Töne. Es kam mir so vor, als ob ich jedes Detail differenzieren und analysieren könne und als ob mir reichlich Zeit bliebe, die Musik in vollen Zügen zu genießen. Dieser Effekt überstieg sogar jene tiefere Ebene der Akustik, die ich durch der Einnahme von guten Cannabis her kenne. Zu dieser Zeit steigerte sich eine ungewohnte, weil unbekannte, Euphorie in mir. Ich verlor Hemmungen vor mir selbst und genoss das Musikerlebnis mitsamt meiner vollendeten Hingabe - ich summte, spielte mit, bewegte Kopf und Körper und versank in dieser unendlich tiefen Klangwelt; dennoch war meine Konzentration nicht gestört, mein Denken noch intakt und geradlinig und mein Fühlen nicht grundlegend verändert. Es kam mir auch keineswegs so vor, als ob mir eine für Phenethylamin typische Euphorie aufgesetzt würde; alles war natürlich, echt, von mir stammend, aus mir hervorgehend.
Durch die Einnahme von Phenethylamin erreiche ich zwar ein Glücksgefühl, welches das an diesem Abend erreichte weit übertrifft, doch weit weniger ehrlich und klar erscheint.

In einem Moment, als ich inne hielt und mit einigen Personen im ICQ schrieb, bemerkte ich einen sichtbaren Schleier, der meiner optischen Wahrnehmung oblag. Das, was ich sah, war verändert. Dieserzeit veränderten sich weder Form noch Farbe; vielmehr glaubte ich, die Luft, die zwischen mir und den von mir gesichteten Gegenständen liegt, sichten zu können. Die Welt erschien durch diesen Schleier etwas traum- und märchenhaft zu wirken. Ein leichtes Leuchten auffallender Kontraste war ebenfalls zu vernehmen.
Ich hörte weiterhin meine Musiksammlung durch und unterhielt mich unterdessen im Chat. Dabei trank ich relativ oft und viel Cola und wunderte mich, ohne den Zusammenhang zu begreifen, weshalb ich so oft auf Toilette gehen muss. Erst als die Colaflasche mit 1,5 Litern ausgetrunken war, erkannte ich den Grund für mein häufigen Verschwinden ins Badezimmer.

Die Gespräche im ICQ behielten, trotz der Wahrnehmungsveränderung, eine besondere Klarheit. Beispielsweise schrieb mich eine Bekannte an, die sich im Stress mit ihrem Freund glaubte. Ich gab ihr daraufhin Ratschläge und wies sie auf die Priorität einer Beziehung hin: die emotionale Verbundenheit. Probleme jedweger Art erschienen mir in diesem Moment überbewertet und nichtig und sollten zugunsten der schönen Zeit, die man miteinander verbringt, vernachlässigt und bereinigt werden. Dieses Gespräch, dem ich nüchtern nur müde abgewunken hätte, fesselte mich und spornte meine Gedanken zu weiteren Höhenflügen an.
Ich schrieb mit einer Leidenschaft, Klarheit und Intelligenz, die auf keine Einschränkungen rückführen ließ! Ich würde sogar behaupten, dass ich zu diesem Zeitpunkt ein derart klares, assoziatives Denken hatte, wie es nüchtern kaum der Fall ist. Mir stiegen Erkenntnisse in den Kopf, die ich verziert mithilfe von Metaphern niederschrieb. Merkwürdig und erwähnenswert erscheint mir auch, dass diese Intelligenz keineswegs nur durch das magische Auge des Trips leuchtete. Selbst im Nachhinein, sowie ich mir den Verlauf des Abend nochmals durch las, erscheinen mir meine Gedanken und Nachrichten niveau- und eindrucksvoll.
Auf der anderen Seite konnte ich aber auch rumalbern, mich fallen lassen, genießen, entspannen, Musik hören oder Fernseh schauen. Optisch betrachtete ich ein leichtes Verändern von Schatten und ineinander liegenden Formen, jedoch hatte ich keine deutlich hervorzuhebenden Pseudohalluzinationen.
Die Stunden vergingen. Es war kurz vor 21 Uhr als die Wirkung nachzulassen schien. "Ärgerlich", dachte ich mir. "Was soll ich mit den restlichen Stunden des Tages anfangen?"
Unbedacht und töricht kippte ich eine geringe Menge von 10 mg in die Waagschale und nahm sie kurz darauf ein.

Erst später wurde mir meine Naivität klar. Es gab nämlich zwei wichtige Umstände, die ich übersah und die in meiner Unbedachtsamkeit untergingen:

1. 4-HO-MIPT kommt in Wellen! Wenn die Hauptwirkung nachlässt, ist die Substanz noch längst nicht unwirksam. Sie gönnt dem Körper und der Psyche lediglich eine kurze Pause. Diese Wellen sind aber mitunter nicht als solche identifizierbar. Auf Pilzen ist der Trip sehr chaotisch und auch wellenförmig, aber man weiß, dass man nur kurzzeitig oben ist. Auf 4-HO-MIPT dachte ich, wieder sehr weit nüchtern zu sein. Diese Wellen sind zu Anfang sehr weit ausgedehnt. Später wechseln sich die Zeiten der Klarheit und des Trips gleichmäßig ab, wohingegen am Ende nur noch gelegentlich ein deutlicher Effekt hervortritt.
2. Ich habe mich schlicht und einfach vertan. Auf Wikipedia suchte ich nach Informationen zu 4-HO-MIPT und wurde, wegen mangelnder Verfügbarkeit, direkt auf die deutsche Seite für 4-HO-DIPT umgeleitet. Jedoch ist 4-HO-DIPT im Vergleich zu meiner Substanz bedeutend kürzer wirksam. 4-HO-MIPT wirkt ungefähr 6 Stunden!

Als mir mein Irrtum bewusst wurde, ahnte ich noch nicht inwieweit sich die Initialdosis und meine nachgelegte Dosis summieren würden. Doch schon 30 Minuten nachdem ich nachgelegt habe, begann 4-HO-MIPT seine wahre Gestalt zu offenbaren: meine Umgebung begann stark zu leuchten, der Schleier, welcher der Welt oblag, schien immer dicker zu werden und bei näherer Betrachtung sah ich verstärkt bewegende Muster auf weißen Oberflächen. Als mir meine Torheit bewusst wurde, steigerte sich eine leichte, doch stetig wachsende Angst. Da an dem Umstand jedoch nichts mehr zu ändern war, entschloss ich mich dazu das Beste aus meiner Lage zu machen. Das ging vergleichsweise einfach: auf richtigen Psychedelika kann man sich zwar einreden, man müsse sich fallen lassen, doch wird hierbei die Schlucht zwischen theoretischer Einsicht und der praktischen Umsetzung zu einem unüberwindbaren Hindernis. Nicht so bei 4-HO-MIPT. Ich atmete tief durch, trank sehr viel und beruhigte mich wieder.
Meine Gedanken blieben auch bei dieser Dosierung weitgehend klar. Die Gefühle waren stabil und wurden lediglich von der Reaktion auf die sich verändernde Umwelt angetrieben. Die maßlose Steigerung der Emotionen ins Unermessliche fand nicht statt. Während man auf Pilzen das Gefühl bekommen kann auf einem emotionalen Schiff zu balancieren und jederzeit runterfallen zu können, kamen mir die Gefühle, welche ich auf 4-HO-MIPT empfand, sehr authentisch vor.
Doch trotz aller Klarheit konnte ich mich fallen lassen. Und das empfand ich als durchweg angenehm. Wenn ich wollte, konnte ich Gefühle und Gedanken schweifen lassen. Die Gedanken formten sich dabei zu einer vertieften Assoziation der Welt. Ich empfand Einsichten als bildhaft und albern, doch logisch und realistisch. Weiterhin war ich fähig durchaus komplexe Überlegungen anzustellen und zu vertiefen; das ging sogar so tief, dass ich das Gefühl hatte, vollends meiner geistigen Welt zu verfallen. Jedoch konnte ich jederzeit wieder dort auftauchen, sofern ich es denn wollte!

Dieser Zustand formte sich etwa 60 Minuten nach der Einnahme der zweiten Dosis dem Höhepunkt zu. Ich staunte. Alles um mich herum leuchtete und strahlte. Formen veränderten sich, der Bildrahmen zog sich zusammen und wieder auseinander, alles war in Bewegung. Wenn ich eine Weile auf eine Fläche sah, war diese übersät von Mustern. Etwas überfordert von der überraschend starken Wirkung legte ich mich zurück und ließ alles auf mich wirken. Dabei verfiel ich der eigenartigen Trance eines Trips - ich legte Gegenstände zur Seite, um mich zurücklegen zu können, geriet dabei aber in einen Zustand, in dem ich unwillkürlich seltsame, unkoordinierte, monotone Bewegungen vollzog. Ich nahm einen Gegenstand zur Hand, legte ihn bei Seite, hob einen anderen hoch, legte ihn wieder weg, spielte mit der Decke, warf sie umher. Erst in diesem Moment bemerkte ich wie tief dieser Trip ist und wie weit er von dem eigentlichen Vorhaben entfernt lag, einen unkomplizierten Abend zu verbringen.
Als ich ein Buch mit einer abgebildeten Person ansah, formte sich ihr Antlitz von freundlich zu traurig zu wütend zu glücklich; sie lächelte, weinte, trauerte und sah wieder normal aus. Seltsame optische Erscheinungen überzogen mein Gesichtsfeld und als ich den Versuch wagte, die Augen zu schließen, überfiel mich eine Farbfontäne die von leichten, unbestimmten Mustern zusammengehalten wurde. Während ich diese Farben bei geschlossener Augendecke betrachtete, hätte ich schwören können, die Augen offen zu halten. Es schien mir für einen Moment unmöglich, die Augen noch weiter zu öffnen, denn dem Anschein nach sah ich schon etwas.
Als mir die Intensität in den Kopf stieg, versuchte ich mich wieder hinzulegen. Ich trank einen Schluck Cola und leerte den gesamten Abend über 2 1/2 Liter des schwarzen Gesöffs. Der Geschmack des Getränkes, gleichsam wie die Sensibilität für Chips und Kekse war erheblich gesteigert; jedoch empfand ich nicht dieselbe Lust, zu essen, wie unter Einfluss von Cannabis. Ich aß des Essens wegen, nicht weil mich die Lust dazu drang.
Nachdem ich wieder auf meinem Bett lag, empfand ich Gefallen an Schattenspielen. Ich bewegte meine Finger und Hände und projizierte Schattenformen auf die weiße Wand - diese wurden jedoch von den von mir sichtbaren Mustern geformt und verzierte; außerdem bewegten sie ihre Form und schienen zu pulsieren. Ich war fasziniert und begeistert davon.
Trotz dieser starken Effekte behielt ich jederzeit meine Persönlichkeit bei und wirkte mehr als Zuschauer und Marionette dieser fantastischen Welt, als ihr mit Leib und Seele anzugehören. Zwar wurde ich von vielen Kleinigkeiten abgelenkt und fand mich nur schwer durch meine Ordnerstruktur am PC, behielt jedoch immer ein großes Stück geistiger Klarheit.
Gegen 0 Uhr ließ die Hauptwirkung nach, ab 1 Uhr wurden die Wellen absehbarer und ich versuchte mich im Schlaf. Dieser wurde mir aber noch viele Stunden geraubt. Bis 4 Uhr morgens schaute ich mir Simpsonsfolgen an, versuchte unterdessen öfter zu schlafen, doch machte den PC einer inneren Unruhe folgend wieder an und schaute weiter. Erst kurz nach 4, als ich kurz davor war, den Schlaf zu unterlassen, wirkte ein warmer Tee beruhigend auf mich ein und gönnte mir ein paar Stunden Erholung.

Am nächsten Tag fühlte ich mich trotz des wenigen Schlafes erfrischt und erholt, bereichert und beglückt. Nach wenigen Stunden überkam mich aber die Müdigkeit und zwang mich mehrfach zu ungewolltem Sekundenschlaf.
Negative Nachwirkungen blieben aus.

Fazit: Bis 15 mg scheint 4-HO-MIPT durchaus gesellschaftstauglich und unkompliziert zu sein. Höher dosiert muss man sich den Abend - und am besten den Tag danach - frei nehmen; doch erst ab 20 mg scheint der interessante Teil der Erfahrung loszugehen. Während ich die ersten 15 mg noch restlos genießen konnte, haben mich die nächsten 10 mg ordentlich gefordert. Alles in allem steckt in 4-HO-MIPT eine perfekte Mischung aus Spaß, Tiefe, bunten Farben, erweiterten Gedanken und unkompliziertem Trippen.
Was mir besonders gefiel waren die unterschiedlichen, paradoxen und anspruchsvollen Wesenszüge der Wirkung: einmal achtet man vermehrt auf die Musik, dann ist man wieder fasziniert von hüpfenden Buchstaben, versinkt in seine Gedanken, spielt oder stellt philosophische Überlegungen an.
Auf 5-MEO-MIPT erlebte ich verstärkte Farben, einen starken Bodyload und konstante Muster auf dem Boden und Wänden. Bei 4-HO-MIPT wechselten sich die facettenreichen Seiten der Wirkung ab. Einen Bodyload habe ich kaum verspüren können...

Ich kann diese Substanz jedem mal empfehlen, zumindest niedrig dosiert ist sie wenig anspruchsvoll und kompliziert.


Der Beitrag wurde bearbeitet von Siddhartha am Apr 30 2010, 11:31 Uhr.


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Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.
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post Oct 14 2009, 18:04
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Salvianaut
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Wow, toller Bericht! Jetzt weiss ich wieder, warum ich das Tripberichte schreiben anderen überlasse...

Ich konnte einige Übereinstimmungen zu meinen Erfahrungen mit 4-HO-MIPT feststellen. Das Eintauchen in die Musik, Essen schmeckt aber man hat keinen Appetit. Am interessantesten fand ich deine Aussage "vielmehr glaubte ich, die Luft, die zwischen mir und den von mir gesichteten Gegenständen liegt, sichten zu können." Ich denke (hoffe), du meinst das gleiche, was mir aufgefallen ist und was ich für einen sehr interessanten Effekt halte: man nimmt einen Gegenstand nicht mehr in erster Linie direkt wahr sondern fühlt mehr den Raum, der den Gegenstand / die Gegenstände umgibt.

Das führte bei mir auch dazu, dass man sehr stark in Filme eintaucht und das Gefühl hat, "drin" zu sein (bei einem flach gezeichneten Cartoon wie den Simpsons dürfte der Effekt aber nicht vorhanden sein) . Allerdings interessiert einen in dem Film dann nicht unbedingt die Handlung - ganz generell habe ich festgestellt, dass ich auf einem 4-HO-MIPT Trip von chaotischen / fraktalen Strukturen fasziniert bin, vor allem wenn sie sich bewegen (vom Wind bewegte und von Sonne beschienene Baumwipfel, Lichtspiel auf Wellen, vorbeiziehende Wolken). Ein Naturfilm wäre wohl eine gute Wahl.

Allerdings habe ich wie bei 5-Meo-Mipt festgestellt, dass das erste mal mit 4-HO-Mipt intensiver ist als folgende Trips auf der Substanz und man einen gleich intensiven Effekt bei darauf folgenden Trips auch mit höherer Dosierung nicht wieder erreicht. Entweder dass, oder die aufgebaute Toleranz baut sich doch erheblich langsamer ab als die oft genannten 3-4 Tage. Ich tippe mal eher auf 3-4 Wochen, bis ev. ein Trip gleicher Intensität wieder möglich ist. So lange Wartezeiten habe ich aber bisher noch nicht eingehalten wink.gif

5-Meo-Mipt und 4-HO-Dipt wären in der Zwischenzeit auch Tabu, meiner Beobachtung nach gibt es eine ziemlich starke Kreuztoleranz. Was wohl auch logisch ist.

Der Beitrag wurde bearbeitet von digit55 am Oct 14 2009, 18:24 Uhr.
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post Mar 26 2010, 18:23
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Salvianaut
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2C-B

Liebe Community,

vergangene Woche unternahm ich einen beeindruckenden Trip mit einer bis dato unterschätzten Substanz. Da ich sie bereits in einem anderen Forum veröffentlicht habe, werde ich sie eins zu eins in die Salvia Community kopieren. Es könnte aber jedem von euch - der an der Substanz interessiert ist oder bisher nur mittlere Dosierungen probiert hat - ein Beispiel sein, wie weit sich geglaubte Grenzen dehnen oder gar sprengen lassen.

Dosis: 20 mg rektal + 15 mg oral

Bericht: Von der Arbeit erschöpft, fuhr ich vergangenen Donnerstag nach Hause. Das Leben der letzten Wochen war sehr aufwühlend und turbulent; Verpflichtungen, die nach mir riefen, Entscheidungen, die auf mich warteten und ein zweischneidiges Schwert, welches mir jederzeit den Kontrast zwischen Gut und Böse vor Augen führte.
Von den Extremen der Gefühle hin und her geworfen, sehnte ich mich nach der Beendigung des komplexen Chaos. Am Tag darauf, so wusste ich, würde mir ein Großteil meiner Last genommen: die Musterung der Bundeswehr stand an. Eine möglicherweise richtungsweisende oder gar zukunftsführende Entscheidung!
Um ein möglichst schlechtes Bild darbieten zu können, scheute ich nicht, meine Person zeitweilig zu zerkratzen. Ich vernachlässigte jede Form körperlicher Aktivität und steuerte willkürlich die dunklen und traurigen Seiten in mir an. Auch ein gehäufter – ja, nahezu maßloser – Drogenkonsum spielten eine entscheidende Rolle in der Planung meiner Untauglichkeit aus Sicht der Bundeswehr.
Die Ausmusterung war mir sehr wichtig, weil ich dadurch jedwede, schon tendenziell geplante Zukunft, in Gefahr sah. Dafür war es unabdingbar mich der Verwahrlosung hinzugeben, um die zuständigen Personen im Glauben zu lassen, ich sei eine unzuverlässige, selbstzerstörerische und ignorante Persönlichkeit, welche intern nicht zu dulden sei.
Ich wollte mich nicht zerstören, nur zerschunden. Ich wich nicht gänzlich von dem mir gelegten Pfad ab, sondern lief auf Steinen, um den blutenden Fuß als Mittel der erlittenen Qualen verwenden zu können. Sowohl seelisch, wie körperlich. Das dadurch geringe Schäden nachwirken könnten, war mir durchaus bewusst. Jedoch sah ich diese Phase als notwendigen Abschnitt, der, sobald überstanden, einen radikalen Sinneswandel zur Folge haben sollte.

Am besagten Donnerstag kam ich gegen 16 Uhr nach Hause. Ich legte mir notwendige Unterlagen zurecht, ging ein darzustellendes Persönlichkeitsmuster gedanklich durch und bereitete mich auf den Höhepunkt der Maßlosigkeit vor. Der Gedanke, mich bestimmter Grenzen zu nähern, reizte mich dieser Zeit; am Abend vor dem großen Tag nahm ich das mir mittlerweile vertraut gewordene 2C-B als Mittel der Wahl.
Ich wog ab – 20 mg – und bannte diese Menge in eine Gelatinekapsel. Da ich jedoch schon seit langer Zeit vorhatte, 2C-B über die rektale Applikation aufzunehmen, entschloss ich mich an diesem Abend – mich der Freiheit der Ignoranz bedienend – spontan dazu.
Neben der Gelatinekapsel füllte ich mir 15 mg in eine Einwegspritze ohne Kanüle (wie man sich denken kann tongue.gif ) und applizierte mir diese Menge rektal.
Bereits nach 2 bis 3 Minuten begann sich das Sichtfeld merklich, jedoch zunächst subtil, zu verändern. Die Hintergründe meiner Bücher – insbesondere eine Jubiläumsschrift über LSD, verziert mit vielen bunten Mustern – traten in den Vordergrund der Wichtigkeit. Farben differenzierten sich stärker voneinander und nahmen eine ungewohnte Präsenz an. Auch in mir spürte ich eine ungewohnte Heiterkeit, die ich in dieser Form von 2C-B bisher nicht kannte. Sehr energische Gefühlsschübe. Nach etwa 10 Minuten füllte ich aus der Gelatinekapsel weitere 5 mg in die Spritze und legte auf diese Weise rektal nach. Einer intuitiven Planung zufolge schluckte ich die restlichen 15 mg in der Kapsel, trank etwas Eistee dazu, aß einen leichten Snack, um die Aufnahme zu erleichtern, und dampfe noch einen Ballon vom zuletzt übrig gebliebenen Gras. Kurz danach merkte ich, wie sich ein gewisser Zustand aufzudrängen versuchte – es zog an, mächtig, stark, überwältigend; und trotzdem sehnte ich mich danach, das zauberhafte Wetter des Tages außerhalb zu nutzen. Es war inzwischen 17 Uhr.
Ich packte das nötigste in meinen Rucksack, zog meine dünne Jacke an und sammelte noch die letzten Gedanken. Mittlerweile fiel es mir jedoch äußerst schwer einen klaren Kopf zu bewahren. Auch erschien es mir nahezu unmöglich, nüchternen Personen zu begegnen. Jedoch behielt ich noch so viel Klarheit, sicherzustellen dass meine innere Vorstellung sehr stark von dem abweichen wird, was ich äußerlich darstelle. Unauffällig, introvertiert, auf den Boden schauend, sollte man mir die massive Veränderung, welche mir zunehmend bewusst wurde, nicht ansehen. Ich setzte meinen Kopfhörer auf, suchte aus Welten von Musik die geeignete aus und begann meinen Spaziergang durch eine von Sonnenlicht durchflutete Welt.
Glücklicherweise liegt nur wenige Minuten Fußweg entfernt eine recht natürlich angelegte Parkanlage. Um dorthin zu gelangen, muss man jedoch zwei Straßen überqueren und auf Bürgersteigen laufen. Das erschien mir, trotz der zunehmenden Wirkung, jedoch nicht hinderlich. Immerhin war mir der Charakter von 2C-B mittlerweile bekannt und vertraut – auch wenn durch den rektalen Konsum bedingt, eine neue Wirkungsqualität Einzug erhielt.

Ich stand also im Flur, nahm den Schlüssel zur Hand und hörte – omnipräsent – Stimmen miteinander reden. Sie kamen von draußen und ließen mich auf die Anwesenheit verschiedener Menschen schließen. Zu der Zeit hoffte ich nur, dass mir im Hausgang niemand begegnen möge, da ich den Ursprung der Stimmen nicht genau lokalisieren konnte. Dieses Glück bestätigte sich.
Als ich den Parkplatz vor unserem Haus betrat und den Blicken der Menschen da draußen unauffällig auswich, erfüllte sich mein Zustand schlagartig mit einer geballten Ladung Heiterkeit. Es kam wirklich geballt – fast überrumpelnd, sowie ich die Sonne sah, die Vögel hörte, die Wärme spürte; ich lebte auf – alles, was zuvor war, wurde vergessen, die Präsenz der Vergangenheit löste sich zugunsten einer reichhaltig gefüllten Gegenwart auf. Auch die Musterung, welche mich zuvor noch verfolgte, verlor an Bedeutung.
Nach wenigen Minuten lief ich durch eine kleine Dorfsiedlung. Einige Häuser mit Garten. Wenige Geschäfte, keine Industrie. Sowie ich an den Häusern vorbei lief, wurde mir die unglaubliche Ausstrahlung jeden Hauses bewusst. Nicht nur das mir die Hauswände unglaublich komplex, farben- und formenreich erschienen; der Garten, die Zäune, die Bepflanzung und Fenstergarnitur; der Anstrich, die von außen sichtbare Möblierung; das alles strahlte eine sehr individuelle Persönlichkeit der Häuser, und der darin lebenden Personen, aus. Ich musste oft stehen bleiben und jedes Detail anschauen, da alles von meiner Faszination überflutet wurde. Meine Sicht war geöffnet – sowohl hinsichtlich der Weite, als auch bezüglich der Details; ich sah alles – gleichzeitig und doch voneinander differenziert; dabei spürte ich intensiv die einzigartige Welt, die sich hinter den Mauern abspielt.
Leider begegneten mir unerwartet Menschen auf dieser Straße, die mir meine aufmerksame Begutachtung der Häuser sehr merkwürdig erschienen ließen; ich ging also weiter, musste aber jederzeit meinen Blick zu den unterschiedlichen – höchst eigen- und einzigartigen – Häusern werfen.
Kurz darauf kehrte ich auf die Hauptstraße zurück. Ein eigenartiges Gefühl überkam mich, wie man sich vorstellen kann. Alles um mich herum strahlte, sowohl der Boden, auf dem ich ging, als auch Schilder und Ampeln, Autos und Haltestellen; es wurde alles von einem eigenen, inneren und nur mir ersichtlichen Charme belebt. Mein Zustand schien magisch – ich sah die Gesichter der in den vorbeifahrenden Autos sitzenden Personen; doch sah im rauschenden Fluss der Autos keine Hüllen, keine Gesichter, ich sah Persönlichkeiten, Gefühle, Situationen – ich fühlte und erkannte einen kurzen Auszug dieser Menschen und spann tausend Gedanken darüber hinaus; und so wie ich diesen Gedanken spann und verwebte, wurde mir gewahr, dass jetzt erst der letzte Rest, den ich über die Gelatinekapsel einnahm, zu wirken begann. Ich stand also erst am Anfang!
Die Welt um mich öffnete sich – oder besser noch: mein Blick weitete sich! Das große Feld, an dem ich vorbei lief, hatte eine sehr komplexe Struktur – ich überblickte es, schien nichts zu fixieren; es war übersät von Farben und Farbnuancen; gleichmäßig bewegte sich jeder Halm zum Wind – oder spielte meine Fantasie mit mir? Sah ich mehr, als gewöhnlich? Spann ich die Wahrnehmung über die Realität hinaus? Öffnete ich mich innerlich oder öffnete sich mir die Welt? Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr verzettelte ich mich in meinen Gedankenbildern. Bisher erschien mir 2C-B immer als sehr klar, strukturiert, visuell. Gedanklich blieb ich weitgehend unverändert. Doch diesmal war alles anders – es ging weiter, tiefer – das Wirkspektrum erweiterte sich maßgeblich über die Gunst des Gewohnten. Weit über die optischen Effekte hinaus. Es war alles … einfach anders.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich im Parkgelände an. Mir begegneten Menschen, mit starren, verwunderten Blicken. Ich sah Autos an mir vorbei ziehen. Und einmal stolperte ich fast, als ein gigantischer Lastwagen wenige Zentimeter neben mir vorbei schnellte. Umso erleichterter war ich, als ich endlich den Park betrat.
Dort sind viele Wiesen angelegt, die von zahlreichen asphaltierten Wegen umlaufen werden. Doch die angelegten Pfade erschienen mir unsinnig. Ich wollte quer laufen – so wie es mir passt; nur konnte ich mich nicht daran erinnern, ob der Lauf unangepasster Wege natürlich sei oder merkwürdig erscheint. Trotzdem wollte ich mir gerade jetzt, in dieser Freiheit, Wärme, Reichhaltigkeit und Vielheit, nichts nehmen lassen. Wieso auch sollte man sich an Vorgaben halten, die das Leben unnötig einschränken, sofern sie keine negativen Einschnitte bedeuten? Weshalb erheben wir eine Verhaltensform zur Norm – und widersprechen damit dem natürlichen Instinkt? Warum nicht einfach sein – und genießen – wie es ist und kommt?
Ungewöhnlich, wie sich meine Gedanken drehten und dehnten. Sie waren nicht von der Klarheit und Tiefe gezeichnet, wie es von LSD kenne. Ich blieb auch weiterhin in einer stark veränderten und verzerrten Welt, während LSD die Fähigkeit besitzt, eine völlig neue Ebene zu schaffen, die sich mitunter komplett von der normalen abtrennt. 2C-B war bunt, aufgebläht, abwechslungsreich, mal tief – mal breit – mal weitläufig – mal engstirnig – mal wunderschön und mal völlig ignorant. Ich lief von einer Wiese zur nächsten und beobachtete vorbeiziehende Gruppen. Nur einmal steckte ich in einer Bredouille, als ein Hund angelaufen kam, der scheinbar ebenso meine Aura zu vernehmen schien, wie ich die seine. Und sogleich liefen zwei Kinder heran, die, von Eltern begleitet, auf meine Person achteten. Während ich meine Veränderung nur dadurch zu kaschieren versuchte, indem ich mir ins Bewusstsein drängte, mein Zustand sei bei weitem nicht so befremdlich wie von mir selbst wahrgenommen, wurde mir nun gegenwärtig, dass ich jetzt direkt mit anderen Menschen konfrontiert werde. Ich verzog mein Gesicht, richtete meine Mundwinkel auf, spielte das alberne Spiel fremden Verhaltens – und offenbarte, nüchtern betrachtet, ein Lächeln. Wie komplex eine einfache Bewegung sein kann, wenn man sich jedem Zwischenschritt gewahr wird! Durch eine kurze Geste wich ich der Situation bestmöglich aus. Von Herzklopfen begleitet, fand ich mich wieder autark in der Natur ein und beruhigte langsam meine strapazierten Nerven.
Der schönste Moment geschah, als ich auf einer Bank saß und zusah wie die Sonne sich langsam gen Horizont neigte. Sie erschien mir so reichhaltig und warm, so lebensspendend und erfüllend, dass mir ihre Bedeutung erst in dem Moment im vollen Umfang bewusst wurde. Ich schloss die Augen, spielte mit den inneren, sich drehenden und auf mich zubewegenden Scheiben – ließ mich fallen und versank in unendlicher Tiefe, gekennzeichnet von Wärme und Geborgenheit. An dieses Gefühl, welches sich dort, an diesem Ort, in dieser Tiefe, offenbarte, erinnere ich mich nur noch ansatzweise. Aber auch wenn in meiner Erinnerung nur noch Konturen dessen sichtbar sind, so weiß ich um einen einzigartigen und wunderschönen Moment!
Das, was mir 2C-B an diesem Tag zeigte, übertraf jede vorherige Erfahrung mit dieser Substanz bei weitem. Es besaß in der Tat Möglichkeiten, die ich niemals vermutet hätte. Denn der letzte Versuch, mit etwa 28 mg oral, hatte lediglich eine hochauflösende Sicht und eine gute Einstimmung zur Folge. Kein Vergleich mit diesen Welten.
Langsam machte ich mich auf den Rückweg, wieder neben einer sehr langen, von Autos befahrenen Straße. Unglücklicherweise fuhren diese Autos unmittelbar neben dem Bürgersteig mit entgegen. Auf der einen Seite der Faszination erlegen, den vorbeirauschenden Gesichtern meine Bedeutung beizumessen, wurde ich jedoch unsicher der Blicke, die auf mich fielen.
Ich sah telefonierende, sich streitende, identitätslose, apathische Personen. Keines der Gesichter, die an mir vorbei zogen, schien glücklich, ausgeglichen, lebensbejahend zu sein. Das stimmte mich etwas traurig. Ich überlegte mir, wie wenig dazu gehört, einfach zu genießen – wie viel vor allem in dem steckt, was uns alltäglich und unbedeutend scheint; die Wärme der Sonne, wie Balsam für die Seele; die Reinheit und Unverwechselbarkeit von jedem Grashalm, die Komplexität der Äste, das Alter und die Weisheit der Bäume – die Welt war so reich an Gegebenheiten; doch anstatt sie anzunehmen, übersehen und ignorieren wir oftmals die Geschenke der Natur.
In dem Moment wurde mir klar, dass man zeitlebens versuchen sollte, bewusst zu leben und zu agieren. Je mehr man die Wolken, den Himmel, die Natur, die Tiere und alle Menschen in sein Bewusstsein mit einschließt, desto mehr beachtet man tausend unbedeutende Elemente, aus denen so viel Leben sprießt. Man achtet und erkennt die Kommunikation – außerhalb der menschlichen Hülle, man sieht und fühlt das Leben, im stillstehenden Objekt. Man muss sich – und sein Bewusstsein – nur dafür öffnen!
Wir verschmähen das Obst und frönen der Fleischeslust. Wir versperren uns in der eigenen Faulheit, obgleich der Schritt hinaus, ins Leben, in die Natur, in die Authentizität, nur einen winzigen Anreiz entfernt ist. Die Einsichten, bei diesem letzten Spaziergang, waren sehr vielseitig und komplex. Ich hatte mehrere Aha-Erlebnisse, die ich jedoch ebenso schnell wieder vergaß – sie gingen, woher sie kamen; doch sind immer und überall vorhanden; verschlossen, aber nicht verloren! Ein paar wenige Erkenntnisse konnte ich mir aber behalten. Insbesondere jene, die mit starken Gefühlen in Verbindung standen.
Kurze Zeit später stand ich wieder vor meiner Haustür. Die Welt, die ich belief, war so anders, als es mir gewohnt war – alles war ungleich komplexer, farbprächtiger, tiefsinniger; eine Welt, wie ich sie kannte, mit dem Blick, der weit über die normale Betrachtungsweise hinaus fand. Es war sehr erheiternd, zumal dies einer der ersten Tage mit schönem, aufhellendem und wärmer werdendem Wetter war.

Zuhause angekommen überfiel mich ein Grinsen. Ich wusste bereits darum. Aber die Klarstellung war nichts desto weniger amüsant: ich war exakt 70 Minuten außer Haus. Etwas über eine Stunde. Doch was zählen Minuten in einer anderen Dimension der Zeit, in einem Erlebnisbad der Sinne?
Ich machte es mir in meinem Zimmer gemütlich, räumte unliebsame Gegenstand aus dem Weg, schaffte – einem instinktiven Bedürfnis zur Folge – Ordnung und entspannte mich dann, sowie ich mich an den PC saß und einfach zurückfallen ließ. Da ich aus alter Gewohnheit wusste, dass mir die Simpsons seit jeher ein guter Begleiter meiner Trips waren, schaute ich – um kurz nach 18 Uhr – die letzten Minuten der ersten Folge an. Nach den vielen Eindrücken, die ich draußen gewann, waren mir die Simpsons eine Möglichkeit, zu entspannen, zu genießen. Außerdem wollte ich noch einen weiteren Ballon meines Volcano dampfen. Denn 2C-B gewinnt meines Erachtens sehr stark an Qualität und Intensität, wenn man es mit Cannabis verbindet. Eine Symbiose im Gehirn. Erst dadurch wird es normalerweise optisch, bunt – als würden sich beide Welten ergänzen; als sei das eine, ohne das andere, nur halbe Sache!
Ich war völlig überpumpt mit Vorfreude. Die bloße Vorstellung, jetzt erst inmitten des Trips zu stehen, den Abend noch vor mir zu haben, mich angenehm und bequem zurücklehnen zu können und einen Abend voller Möglichkeiten vor mir zu haben, erheiterte mich essenziell. Mein gesamtes Leben schien zu blühen, sowie ich mich auf die bevorstehenden Stunden freute.
Unmittelbar danach fertigte ich meine Mischung an und dampfte. Dabei liefen weiterhin Simpsons. Noch währenddessen zog etwas in mir an – es strahlte und leuchtete, die farbenreiche Umwelt wurde noch fantastischer; in jedem Objekt – ob Bild, Buch oder Technik – steckte eine überirdische Energie, ein nie gesehenes Leben. Ich war überwältigt. Als ich hinüber zum Baum schaute, der durch den Einbruch der Dunkelheit nur noch im Kontrast zum dunkelblauen Himmel zu sehen war, packte mich die äußerste Faszination. Der Baum bewegte sich – seine Äste tanzten, spielten, verbanden sich; es war wunderschön mit anzusehen. Aber auch näher stehende Bäume wurden, einmal fixiert, belebt. Als würde er unaufhörlich wachsen und doch derselbe bleiben. Ein zauberhaftes Schauspiel, welchem Worte nie genügen könnten.
Da mir die zweite Folge der Simpsons nicht zusagte, freute ich mich auf die intensive Wirkung der Musik. Klaus Schulze – ein Meister dunkler Sphären, tiefsinniger und psychedelischer Klänge und Erschaffer einzigartig einlullender Klangteppichen. Floating, ein unglaublich tiefes Stück. Ich öffnete das Fenster, lehnte mich zurück und ließ mich fallen. Wie tief ich gefallen bin, weiß ich nicht. Ob ich irgendwo ankam, kann ich ebenfalls nicht mehr genau bestimmen. Aber es war eine Welt, derer Beschreibungen nur spotten können. Darin fand ich eine Welt – eine dunkle, tiefe, isolierte Welt – die aber in sich voll von Ästhetik und Harmonie war. Eine mathematische Welt voller Gefühl. Ein Zusammenwirken von Gegensatzpaaren. Ich durchlief Räume aus Eis und Felsen. Und doch fühlte ich mich zuhause wie nirgendwo sonst. Es war ein Gefühl des Schwebens und ewigen Fallens. Und doch war ich die ganze Zeit in meinem ursprünglichen Sein-Zustand.
Als das Stück zu Ende ging, ein zeitloser Raum schien sich zu schließen, wachte ich wieder auf und begriff, dass dies nur eine introspektive Welt war. Doch es war heilsam und wunderschön. Es gehört zu den fantastischsten Reisen, die ich je unternommen habe. Aber genau für diese Gefühle liebe ich Klaus Schulzes Musik. Das schafft er wie kein anderer. Zumindest bei mir!

Nachfolgend verschwimmen leider die Erlebnisse. Ich schrieb im Chat, war auf dem Hochstand der Gefühle, genoss und liebte und war sehr mitteilungsfreudig. Die empathische Wirkung kam erst jetzt, da ich so vieles gesehen hatte, zur Geltung. Auch fühlte ich eine sehr starke Verbindung zu den wirklich wichtigen Menschen in meinem Leben. Auch wenn ich nur eine Handvoll zähle und auch wenn viele dieser weit entfernt wohnen und mir teilweise auch fremd sind; aber sie sind es, von denen ich lernen kann, die mir nahe stehen, unter denen ich mich authentisch fühle und auf die man sich auch verlassen kann. Es ist nicht leicht Personen kennen zu lernen, für welche man auf natürliche Weise eine Sympathie empfindet. Mir begegnen nur sehr wenige Menschen, auf die das zutrifft. Doch um jeden von ihnen bin ich sehr dankbar.
Im weiteren Verlauf des Abends habe ich noch mehrmals einen Ballon gedampft. Mit jedem weiteren habe ich den Zustand neu hervorheben können; doch jedes Mal ging es weniger hoch und mit jedem Mal schlich sich mehr die Müdigkeit ein. Doch das war mir am späten Abend auch sehr recht. Langsam kamen auch die Gedanken an die Musterung zurück. Kurzum: die Realität überkam mich. Doch von dem reich- und nachhaltigen Gefühl des Trips ging nichts verloren.

Am Tag darauf überstand ich die Musterung. Ergebnis: ausgemustert! Mein Ziel war erreicht, die Welt strahlte – diesmal anders, aber nicht minder wertvoll – auf und ich spürte erst langsam die Erleichterung des ganzen Szenarios. Den Trip behielt ich in den wesentlichen Elementen bei, meine Erinnerung gewährt mir immer noch Zugriff auf die nie geglaubte Fülle des 2C-B. Ich hatte es unterschätzt, hätte nicht für möglich gehalten, für welche Überraschungen 2C-B sorgen kann. Doch nun bin ich um Erfahrungen weiser.
Dieser Abend reiht sich an in die geringe Anzahl unvergesslicher Erlebnisse. Es war der Höhe- und Wendepunkt einer dunklen, tristen Zeit, in die ich mich freiwillig begeben habe. Doch es läutete ebenso eine neue Zeit ein. Eine Zeit des bewussten, authentischen Lebens. Eine Zeit des Genusses, der Meditation, der Selbstreflektion und der zurückgewonnenen Selbstliebe.

Seither fühle ich mich sehr befreit und genieße – auch nüchtern – das draußen sein. Maßgeblich verändert hat es mich nicht. Auch die Nachwirkung ist nicht zu vergleichen mit einem richtigen Trip. Und dennoch spreche ich diesem Abend kaum weniger Wert zu. Es war reine Ästhetik – die ganze Welt vereint, in meinem Blick!

Und dafür danke ich!

Der Beitrag wurde bearbeitet von Siddhartha am Mar 26 2010, 18:25 Uhr.


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Salvianaut
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2C-D

Liebe Community,

kürzlich nahm ich etwa 50 mg 2C-D. Von dieser unangenehmen Erfahrung möchte ich euch im Folgenden berichten. Etwas verkürzt, denn sowohl qualitativ als auch quantitativ ist es kaum erwähnenswert - mir scheint darin eher ein informativer Wert zu liegen.

Set/ Setting: Wieder mal stand ein freier Nachmittag an. Ohne eine negative Stimmung zu verspüren, fühlte ich mich leicht betrübt und gelangweilt. Ich wusste mit dem Tag nichts anzufangen und wartete - ohne zu wissen worauf. Die Ausgangssituation war demnach nicht unbedingt vielversprechend. Jedoch war schönes Wetter und ich hatte geplant, wieder einmal den Weg nach draußen zu suchen. Eine eindeutige Erwartung lag dem Erlebnis nicht zugrunde - einerseits suchte ich die Ähnlichkeit zu meinem oben stehenden 2C-B Erleben, andererseits war ich neugierig, etwas mir Neues auszuprobieren. Ich ließ mich also überraschen.


Dosis: 36 mg + 16 mg (t +0:30)
Applikationsform: oral


Einnahme: Ein sehr künstlicher, chemischer Geschmack. Darin findet sich kein Unterschied zu den meisten anderen RCs. Außerdem fiel mir die flockige Konsistenz auf. Ich spülte die Substanz mit etwas Eistee runter.

Tripverlauf: Etwa 30 Minuten nach der Einnahme spürte ich ein leichtes Anfluten. Derzeit schaute ich, wie beim Trippen üblich, eine Folge Simpsons. Diese schien mir aber eher befremdlich, als verständlich, widersprüchlich, als tiefsinnig logisch. Normalerweise entdecke ich bei den Simpsons sehr viele Hintergründe, einen tieferen Sinn, der dem obliegt und teilweise die Lächerlichkeit dessen ausdrückt, die wiederum sehr belustigend ist. In dem Fall spürte ich das Gegenteil: die Simpsons erschienen mir fremd, unlogisch, falsch. Es machte mir keinen Spaß, zuzusehen. Ich legte eine geringe Menge von 16 mg nach und entschied mich dazu, das Weite zu suchen. Im nah gelegenen Park wollte ich spazieren gehen. Doch bereits während meines Weges zur U-Bahn Haltestelle spürte ich einen leicht unangenehmen Effekt stärker werden - es kam mir so vor, als würde ich zwischen zwei Zuständen - dem normalen und dem veränderten - hin und her gerissen. Ich wartete also darauf, endlich anzukommen - die Pforte zu durchschreiten und in den individuellen Raum der Substanz zu gelangen. Doch eben das geschah nicht! Während beinahe jede von mir getestete Substanz die Fähigkeit hat, die Welt auf individuelle Weise zu verändern, blieb ich bei 2C-D trotz der hohen Dosis dazwischen hängen.
Die Fahrt mit der U-Bahn verlief weitgehend problemlos. Zeitweise kam es mir so vor, als sei ich nüchtern, kurz darauf wurde mir aber wieder eindrücklich gewahr, dass ich doch unter dem Einfluss der Substanz stand. Ich glaubte, dem nur etwas Zeit lassen zu müssen, doch es gewann keine Klarheit - ein unbestimmtes Hochkommen verstärkte sich, wurde aber nicht, wie gewohnt, eindeutig.
Nach wenigen Minuten kam ich am Park an und wollte von dort heim laufen. Der Weg ist mir sehr lieb, da er einerseits von vielen Bäumen umgeben ist, andererseits direkt zu mir nach Hause führt. Etwa 4 km, die es zu laufen gilt. Doch auch an der frischen Luft, an der Sonne, im Freien, unter den Menschen, fühlte ich mich nicht besser. Ich wartete und nichts geschah. Es kam zu keinem Durchbruch, nicht einmal ansatzweise. Selbst der Versuch, mich darauf einzulassen, mit dem hinzugeben oder es willentlich zu steuern, scheiterte, da die Intensität dazu fehlte. Es waren auch keine negativen Gefühle vorhanden - es herrschte einfach eine unbestimmte Leere. Optisch war es etwas bunter, ich hatte eine leicht veränderte Achtsamkeit, aber es langweilte mich.

Irgendwann überkam mich der Wunsch, wieder nach Hause zu wollen. Die Sonne gab mir nichts, fing mich nicht aus, drang nicht in mich ein - die Luft roch seltsam, fremd, und doch wie immer. Es war genau so verwirrend und unsinnig, wie ich es hier beschreibe. Kein schlechtes und kein gutes Erleben. Mir war es, als würde alles herunter gefahren sein. Kein gesteigertes Wahrnehmen, keine intensive Gefühlswallungen...
Nach etwa 45 Minuten kam ich wieder zuhause an und hatte es einfach nur satt. Ich dachte über den Zustand nach und verglich den momentanen Zustand mit dem, was meine Faszination für Psychedelika ausmacht. Und das hatte nichts gemein. Ich überlegte mir immer wieder, wozu diese Pulver nehmen, diese Experimente machen? Zu welchem Zweck? Für mich ist das vollkommen ungeeignet. Es gibt eine handvoll Substanzen, die ich als heilig, göttlich, produktiv und verwandt bezeichnen möchte - aber darüber hinaus braucht man meines Erachtens nicht - und selbst wenn viele Substanzen gewisse Fähigkeiten und Potentiale haben (bspw. 4-HO-MiPT), so steht 2C-D für mich am unteren Ende dieser Kette. Von einem sehr unangenehmen und künstlichen Gefühl der Stimulation mal ganz abgesehen. Ich schrieb an dem Abend noch im Chat und war völlig genervt von dieser Substanz und von meinem Versuch, sie zu nehmen. Es gab mir nichts, weder im Rausch selbst, noch darüber hinaus.

Die Wirkung hielt etwa 3-4 Stunden an. Nach 6 Stunden fühlte ich mich weitgehend in mir selbst. Das Runterkommen war für mich sehr angenehm, weil ich das Gefühl gewann, wieder mehr zu mir selbst zu gelangen.

Fazit: Nie wieder! Überhaupt nicht lohnenswert. Gegen einen schlechten Trip würde ich nie etwas sagen, sofern er etwas öffnet, mit dem man arbeiten kann, sofern er einen aufweckt und zurecht rückt. Das kann durchaus unangenehm sein, hat aber im Nachhinein einige Potentiale. 2C-D hatte nur leichte Effekte, es fühlte sich sehr unnatürlich an, ich gelang zu keinem Durchbruch und konnte damit überhaupt nichts anfangen. Es brachte mir lediglich die Erkenntnis, dass ich wieder zu dem zurückfinden möchte, was einst so sehr meine Faszination geweckt hat.

Empfehlen kann ich es nicht. Wenn etwas in der Richtung - dann 2C-B oder 2C-E (hatte ich bisher noch nicht), aber keine halben unnützen Sachen, wie 2C-D. Gut, das ist jetzt sehr subjektiv und emotional gefärbt. Es gibt auch Berichte, die das Gegenteil aussagen, Personen, denen 2C-D durchaus gefallen hat. Aber ich fand es unangenehm - wie ein lang andauerndes Raufkommen, ohne Ziel, Zweck und Potential.


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<Silver Smurf>
post May 20 2010, 22:46
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Liebe Community, ich werde jetzt probieren eine meiner letzten Keta-erfahrungen in Worte zu fassen. Ist zwar kein RC, aber hier besser aufgehoben als bei den Salvia-Tripberichten.

Ketamin

Set/Setting: Es war ein schöner sonniger Freitag, ich hatte den ganzen Tag das Haus für mich allein und bereits vormittags alle Aufgaben für diesen Tag erledigt. Ich war gut gelaunt, leicht euphorisch sogar, denn an diesem Wochenende stand noch eine vielversprechende Party an, und außerdem kochte ich gerade das Ketamin aus den Ampullen auf, und die Vorfreude auf den Trip kam durch.

Dosis: ca. 110mg+140mg (t+1h)


Applikationsform: nasal

Einnahme: Nachdem ich mir es auf dem Sofa bequem gemacht hatte, portionierte ich das Viertelgramm schonmal grob auf einem Spiegel. Dann zog ich mehrere kleine Lines, bis ich das Gefühl hatte, meine rechte Nasenhälfte sei bereits voll. Es dürften etwa 110 oder 120mg gewesen sein, was im Nachhinein nurnoch ungenau zu schätzen ist, denn ich hatte es nicht genau abgewogen.

Tripverlauf: Die Freude auf das Bevorstehende war jetzt schon groß. Ich machte mich zunächst daran, eine Playlist mit ein par passenden Liedern Zusammenzustellen, denn ich wusste, in wenigen Minuten wird dies nurnoch schwer möglich sein. (Es war elektronische Musik verschiedener Couleur, "Horse Nation" von Troy Pierce beispielsweise , welches ich bis dato noch nicht kannte, aber wie sich später zeigte, gut zu dem Trip passte.) Als ich ein par brauchbare Tracks gefunden hatte, rauchte ich noch eine Zigarette, darauf wartend, ins unendliche Nichts gezogen zu werden. Ich machte sie aus und mittlerweile war ich schon auf dem Weg. Ich bemerkte zuerst das veränderte Körpergefühl, die Arme fühlen sich an wie aus Porcellan. Die Motorik wird immer weiter eingeschränkt, es wird etwas kühl, aber nicht unangenehm (wegen herabgesetzter Körperfunktionen mit Pullover und etwas Heizung vorgesorgt). Nun war auch die psychische Wirkung zu spüren, ich entfernte mich immer weiter von meinem Ich, hin zu einem "neutralen, universellen Standpunkt". Alleine schon der Gedanke an Alltägliches erschien mir völlig absurd und unsinnig. Bei dem Versuch, noch ein par einkonditionierte pages im Netz aufzurufen, verlor ich schließlich den Faden.

Nun war ich schon mitten im Rausch (etwa bei t+20min), die Musik war deutlich verzerrt, mal etwas langsamer, mal etwas schneller als sonst. Der Trip war durchweg durch eine befreiende, euphorische Stimmung geprägt, wie auch schon die meisten Trips zuvor. Nachdem ich am Rechner noch eine unzusammenhängende Nachricht an einen Kumpel verschickt hatte, setzte ich mich auf den Bürostuhl und rollte durch mein Zimmer, dass durch alle Fenster mit Licht durchflutet war. Ich fühlte mich wie in einem Raumschiff, und mich erheiterte die ganze Situation, welche ich zu dem Zeitpunkt schon garnicht mehr richtig fassen konnte. Im Vorbeirollen sah ich eine Musik-cd in der Ecke liegen die ich noch nie mochte, welche ich dann mit einer Fliegenklatsche zum zerbröseln brachte. Dabei hatte diese Handlung keine Aggression in sich, es war ein kindlicher Spaß zu sehen, wie mein Zimmer durch die Bruchstücke immer mehr anfing zu glitzern.

Etwa bei t+1h habe ich nachgelegt, den Rest, also ca. 130mg, wobei Menge und Zeitpunkt schwer zu rekonstruieren sind. Die erste Ration war gerade über den Peak hinaus, dürfte also noch gut mitgewirkt haben. Es erstaunte mich, wie stark es jetzt einfuhr. Grandios, dieses Gefühl. Danach werden die Errinnerungen ziemlich wirr, ich irrte durch mein Zimmer, laufend, auf dem Bürostuhl, auf allen Vieren. Die Musik dröhnte aus den Lautsprechern, die Sonne schien durch die Fenster, es war ziemlich surreal. Ab zu zu schaute ich kurz aus dem Fenster und beobachte Menschen, ab und an probierte ich das Lied zu wechseln, phasenweise saß ich einfach in irgend einer Ecke und dachte nach. Ich benutze Schnupftabak, was irgendwie keinen schönen Effekt hatte, und ich meine auch dass ich ein par mal gespuckt hatte. Es dürfte allgemein auch ziemlich laut gewesen sein, nicht nur wegen der Musik. Ich habe definitiv rumgebrüllt, das Verhalten ist im Allgemeinen als animalisch zu beschreiben.

Mittlerweile hatte ich fast vollständig vergessen wer ich bin, wie alt etc., und es erschien mir auch irrelevant. Ich fragte mich noch was ich überhaupt mache, wie lange ich hier schon wohne und warum ich die Nachbarn nicht kenne obwohl die schon so lange neben mir wohnen. Nach einer Weile gab ich die Fragerei auf, und gab mich einfach nurnoch der Situation hin. Es gab nurnoch das Jetzt, Errinnerungen an die Vergangenheit waren nicht mehr möglich und die Zukunft unvorstellbar. Mit diesem Restbewusstsein fühlt man sich einfach als Energie im Universum, ein Teil des ganzen, nicht mehr und nicht weniger.

Es ist schwer zu sagen, wie lange es noch dauerte, bis ich wieder langsam klarer wurde. Irgendwann legte ich mich zum entspannen ins Bett und aß ein wenig, um dann etwas schlapp, aber gutgelaunt zu meinen Kumpels aufzubrechen.

Fazit: Alles in allem ein schönes, unvergessliches Erlebnis. Der Trip hatte eine befreiende Wirkung welche noch das ganze Wochenende prägte. So war ich auf der Party, welche Freitag nacht begann, ziemlich ausgelassen, konnte ohne Probleme "aus mir herausgehen". Auch den anhaltenden antidepressiven Effekt kann ich bestätigen. Diese wunderbare Substanz ist neben Graß das einzige Psychedelikum, dass mich im Moment interessiert. Kaum zu glauben, dass es erst vor ca. 40 Jahren bekannt wurde, ich habe das Gefühl, dieser Stoff war schon immer hier.
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