Nichtmenschen

Ich habe seit einiger Zeit eine Idee, die sich ein meinem Kopf festgesetzt hat:
Was, wenn es Menschen gibt, die eigentlich keine sind?
Die Rede ist nicht von Außerirdischen oder Zombies, sondern von Nicht - oder Kapselmenschen.
Menschen, die zwar leben und arbeiten, aber keine Ziele im Leben haben, nicht kommunizieren und im wahrsten Sinne vegitieren.
Sie sind unter uns, begegnen uns auf der Straße, sind ständig auf der Reise ins Nirgendwo. Sie zahlen Mieten und Steuern, wenn ihr Arbeitsplatz gestrichen wird, sind sie eben arbeitslos, sie erfüllen alle Auflagen, aber für sie ist alles gleich.
Innerlich sind sie leer, haben keine Seele im eigentlichen Sinne. Wenn sie von Menschen erkannt werden, mit denen sie zu tun hatten (zum Beispiel in der Schule), dann haben diese Menschen die Begenung mit dem Kapselmenschen nach etwa 5 Minuten wieder vergessen. Kapselmenschen haben ein Telefon, das immer schweigt. Kapselmenschen haben einen Fernseher, der immer läuft und ihnen das letzte bischen Menschlichkeit aus den Adern saugt. Kapselmenschen haben einen Computer, aber sie spielen nicht, sie chatten nicht, sie schreiben nicht, sie konsumieren nur.
Diese Menschen fallen dem Vergessen anheim, sie sind die lebendigen Geister unserer Welt.

Was haltet ihr von diesem Gedanken?

im endeffekt...
gehört er in de bobbes g'steckt....
ne, mal ernsthaft:
im endeffekt ....halte ich diesen gedanken für menschenverachtend, der von enormen "menschenunverstand" zeugt, mmx.
abba, ich denke mal es is allemal nur eine gedankenspielerei von dir, nicht ganz ernthaft.....

Ist ja auch keine Tatsache. Es gibt afaik keine Menschen ohne Sozialkontakt.

Und dann gibt es die Berichte, wo Leute, die seit 3 Jahren Tot sind, in ihrer Wohnung gefunden werden. Da frag ich mich, wie das kommt. Man kann das nicht nur auf die Vereinsamung schieben...Menschen vereinsamen nie nur, weil sie keine Freunde haben...sie vereinsamen, weil sie keine Freundschaften pflegen.
Das ist ein Unterschied.

Es ist ein sehr merkwürdiger Gedanke, aber ich kann mir vorstellen, es gibt solche Personen (oder zumindest welche, die verdammt nah dran sind). Wenn im Leben eines Menschen genug schief gelaufen ist (Misshandlungen, Todesängste, schwere Verluste etc), kann sowas meines Erachtens passieren. Ist sehr unschön, wenn es passiert, aber an der menschlichen Psyche kann so einiges kaputt gehen.

Worauf wolltest du denn mit der Frage eigentlich hinaus?

denke mal, er wollte den gedanken einfach so in dén raum werfen, gucken wer, was für comments abgibt...
kein uninteressanter gedanke, eigendlich einer mit laaaaangem rattenschwanz.

auch das internet bietet kapselmenschen möglichkeit, sich tiiiiiefer und tiiiiefer in ihr schneckenhaus zurückzuziehen.
gibt es eigendlich schon dokumentierte fälle, dass leute aus ihrer virtuellen welt, ihren identitäten und foren im netz, nich mehr zurückgekommen sind? sprich, die vorm pc verhungert sind?

ursachen fürs "phänomen kapselmensch" sind vielfältig, abba es is sommer und ich will nich den ganzen tag vorm pc vergammeln.

unsere gesellschaft is halt im umbruch. traditionelle soziale struckturen, patriarchalische grossfamilien, dorfgemeinschaften, sind, gottlob(?) passe...
neue konzepte (kommunen, wg's) noch in der erprobungsphase, leider zum teil kläglich gescheitert...

es ist beispiellos in der menschlichen geschichte, dass der mensch nich mehr "automatisch" in ein soziales beziehungsgeflecht verwoben is, er muss selber aktiv dafür sorge tragen, zumal in der megapolis.

krass.

Also soweit ich weis gabs nen Fall in Asien (Korea oder China weis nich genau), da is einer nach 3tägigem durchzocken an den Mangelerscheinungen gestorben.

Zu MMX' Gedanke:
Is recht interessant. Wenn man sich mal in seiner Umgebung umsieht fällt einem manches mal tatsächlich jemand auf, der absolut keinen Wert auf soziale Kontakte zu legen scheint. In der Schule ist es imo noch am einfachsten solche "Kapselmenschen" zu entdecken, bzw. solche die höchstwahrscheinlich solche werden, da alle Menschen gezwungen werden in die Schule zu gehen.

Ich habe auch bei solchen Menschen oft den Eindruck, dass sie sich keinerlei eigene Gedanken machen. Sei es Zukunftsplanung, politische Themen oder sonstiges. Sie verlassen sich einfach auf die Führung der Gesellschaft und der wenigen sozialen Kontakte, die sie noch haben (z.b. Familie). Leidenschaftslos wird den Zielen nachgejagt, die die Gesellschaft für sie aufgestellt hat.
Ich persönlich kenne keinen Menschen, den man exakt mit deinen Gedanken beschreiben könnte (solche Menschen währen wahrscheinlich eh zu unauffällig), aber ich kenne ein paar, die der Beschreibung recht nahe kommen.

P.S.: Ich will hier natürlich keine rassistischen Theorien aufstellen, vom als Arbeitstier und Instrument eingesetzten "Kapselmenschen", oder so, aber wenn man die soziale Vereinsamung bei manchen Menschen sieht, dann ist ein solcher Gedanke gar nicht so fremd.

Das mit dem Todesfall kann ich bestätigen, - habe auch ma von 2 Jungs gehört, die Diablo gezoggt ham - nix gegessen ect. und dann auch...Tod. Weiß es noch genau weil meine Mum das gelesne hatte und meinte - spielst du nich auch Diablo`?! hehe. Und das mit den "Kapselmenschen" wie sie so net genannt werden kenn ich auch aus der Schule

Ich wollte auch keine Theorie oder so etwas anstellen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass solche leeren Kapselmenschen besonders in Großstädten häufig anzutreffen sind. In allen Altersgruppen.

die masse is halt dumpf und blöde wie eine herde schafe....
nich alle sind zu "höherem" berufen...(wie gosvami, zb.*in grössenwahn verfall*)

abba gerade dieser blick auf die masse und deren verhalten, ein blick, der den einzelnen in seiner individualität aus den augen verliert, is halt gefährlich...
will versuchen, das individuum und sein handeln zu begreifen. nich die selben fehler machen...

abba, die vorstellung von diesen kapselmenschen is schon unheimlich. wünschte, es sei nur eine vorstellung....
die realität spricht da andere worte...

on the other hand: vielleicht sind sie ja glücklich oder auf der suche nach dem glück, diese nichtmenschen, weiss ich das? kann ich da einfluss nehmen?

Das ist allerdings auch ein interressanter Gedanke: Die Menschen, die sich äußern, sind auf der ständigen Suche nach Glück.
Ausdruck dessen ist die Kommunikation.
Diejenigen, die das spirituelle Glück schon gefunden haben, brauchen sich nicht mehr zu äußern. Sie haben das Ziel erreicht und werden zu Kapselmenschen.

Von der Seite habe ich das noch garnicht gesehen.

Kapselmenschen ? So abwegig ist das nicht. Beruflich bin ich so Leuten schon begegnet. Aus der Anamnese ergab sich bei einigen ein sich mit oben Geschilderten weitgehendst deckendes Bild.
Meistens ist es aber so, das Alk eine Rolle spielt bei der Reise ins Nichts.
Schwerlich ist der Gedanke zu akzeptieren des nicht kommunizierens. Irgendwie tut man das ja zwangsläufig wenn man auch nur den kleinsten Kontakt zu seinen Mitmenschen hat. Andererseits grade in Grossstädten wirds einige Individuen geben die mehr oder weniger in diese Richtung gehen.

Der Beitrag wurde bearbeitet von phalaris am Jun 12 2007, 11:01 Uhr.

ich kenne soeinen menschen.... (ich hab ja ne relativ gute menschenkenntnis)
ein bekannter von mir hat ihn aus der psychiartrie mitgebracht.
er war quasi zwangsweise in der psychiartrie , da er keine angehörigen mehr hatte, sein kompletter familienkreis ist nacheinander gestorben, und div. andere schwierigkeiten sind in seinem leben aufgetaucht , weswegen er einfach keinen "lebensfunken" mehr hatte. er ist zwar ein grundguter mensch, jedoch vegetiert er nur vor sich hin...
wenn man ihm hallo sagt sagt er auch hallo, wenn man sagt er soll wäsche waschen , dann wäscht er eben wäsche, und wenn man ihm eine frage stellt beantwortet er sie ganz kurz und knapp. er sitzt den ganzen tag am tisch und tut NICHTS , esseitdenn man sagt ihm das es etwas zu tun gibt.
soziale kontaktre hat er.. mich und ein paar andere...
wenn man das "kontakt" nennen kann.. er redet ja nicht von alleine...

ist das soeine art von mensch die du meinst??

Der Beitrag wurde bearbeitet von einspaarundzwanzig am Jun 12 2007, 15:16 Uhr.

Naja....ich hatte vielleicht einen solchen Menschen im Sinn, allerdings befinden sich die Menschen, die ich meine, in gar keiner Gesellschaft.
Das von die genannte Beispiel ist das härteste Beispiel eines Kapselmenschen, dass mir je untergekommen ist. Hätte nicht gedacht, dass mein Gedanke so nah an der Realität sein kann.

mhm, ich glaube auch einen solchen menschen zu kennen..... die ist einfach da. sobald man irgendwie versucht sie "zwanghaft" in die gesellschaft zu integrieren, zeigt sie von neuem das sie eigentlich "kein mensch" ist. klar ist sie einer (sie besitzt ohren nase mund haare augen menschliche stimme aussehen eines menschen). aber sie ist halt so ne art kapselmensch.

rennt jeden tag in die schule, weil ihre mutter sie schickt, net gewaschen (ihr fallen manchmal die dreckfetzen von der haut auf den tisch), dreckige klamotten, bucklige haltung (so quasimodo mäßig) man kann sich keine 2 sätze mit ihr "unterhalten" ohne zu denken *oh mein gott*. wenn sie mal nicht in der schule ist, fällt es meist gar nicht auf. ihr vater unterrichtet an der schule. fragt man den, wo denn seine tochter ist, wann sie wieder kommt usw, dann weiß er es manchmal gar nicht, interessiert ihn nicht oder keine ahnung. ist echt traurig. man fühlt sich richtig schlecht wenn man sojemanden in der stufe hat, aber helfen und in die gesellschaft integrieren geht auch nicht. es ist unmöglich.

irgendwie hat man mitleid, doch ich denke, man kann niemanden zu seinem glück zwingen. so menschen muss es auch geben.

Ich war selbst mal eine zeitlang so ein Kapsel mensch zwar ned so krass wie hier in einigen beispielen beschrieben aber es war trotzdem mehr als beschissen.
Ich hatte vor 2 Jahren einen Job in einer Behinderten Diakonie auserhalb meiner heimat gehabt. Ich hatte ca 12 stunden am tag behinderte um mich herum egal wohin es ging, weil die Diakonie schon eine Art eigene Stadt war.
Dazu kamen dann noch depressionen und das dauergekiffe und das tag ein tag aus. Ich hatte schon richtige Unlust, ja fast sogar angst bekommen etwas mit anderen menschen zu tun, ausser bei der Arbeit.
Ich bin nur zum arbeiten aus meinem Apartment gegangen, oder wenn ich wat zum Smoke brauchte....

Zum glück wohne ich aber nicht mehr dort und habe mit dem Kiffen aufgehört.

Heute bin ich zwar immer noch nich der 100% extrovertierte mensch, aber das möchte ich auch nich sein.